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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Gabi Re<strong>in</strong>mann, Alexan<strong>der</strong> Florian, Mandy Schiefner<br />

<strong>der</strong>t e<strong>in</strong> Referenzsystem sowie Bewertungskriterien und das Lesen von Studien<br />

will gelernt se<strong>in</strong>.<br />

2 Problemanalyse aus zwei Perspektiven: Forschen – Lernen<br />

Das geschil<strong>der</strong>te Ausgangsproblem tangiert die Rolle des Forschenden wie auch<br />

die des Studierenden: Der Umgang mit empirischen Studien ist e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

im Prozess des Forschens und e<strong>in</strong> wichtiger Teil <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

Ausbildung. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d die beiden Perspektiven mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verschränkt:<br />

Zugängliche empirische Studien und <strong>der</strong>en Befunde s<strong>in</strong>d nicht nur e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Basis für jede Forschung; sie s<strong>in</strong>d auch die Bestandteile, aus denen<br />

Studierende und Nachwuchswissenschaftler ihr Bild von <strong>Wissenschaft</strong> und ihre<br />

Auffassung formen, welche Prozesse und Ergebnisse als wissenschaftlich bzw.<br />

empirisch gelten dürfen. Innerhalb dieses Rahmens wie<strong>der</strong>um werden Ergebnisse<br />

publiziert. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d genau diese Punkte (was ist wissenschaftlich, was<br />

empirisch?) ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong>deutig geklärt (vgl. Arnold, Blömeke, Messner &<br />

Schlömerkemper, 2009).<br />

Unsere erste Frage ist: Woher stammen die geschil<strong>der</strong>ten Schwierigkeiten<br />

im Umgang mit empirischen Studien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forschung? Wir sehen vor allem<br />

zwei Problemursachen: E<strong>in</strong>e Ursache besteht dar<strong>in</strong>, dass Forscher ihre eigenen<br />

Studien oft une<strong>in</strong>heitlich und manchmal unvollständig o<strong>der</strong> so publizieren,<br />

dass sie schwer zu fi nden s<strong>in</strong>d. Forschungsberichte folgen meist<br />

unter schiedlichen Standards, die e<strong>in</strong>e Bewertung <strong>der</strong> Qualität erschweren.<br />

Zeitschriften mit Peer-Review-Verfahren dagegen för<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche<br />

Darstellung, was zunächst positiv zu werten ist. Allerd<strong>in</strong>gs för<strong>der</strong>t dies auch<br />

e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>heitlichen Forschungstyp, sodass Studien, die über (bildungs-)wissenschaftliche<br />

Zeitschriften zugänglich s<strong>in</strong>d, häufi g nicht die an sich mögliche<br />

Forschungsvielfalt wi<strong>der</strong>spiegeln. E<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Ursache für Schwierigkeiten im<br />

F<strong>in</strong>den empirischer Arbeiten ist die, dass Forscher ihre Rechercheergebnisse<br />

(versus Forschungsergebnisse) nicht mit an<strong>der</strong>en teilen. Die Suche nach empirischen<br />

Befunden zu bestimmten Fragestellungen sowie e<strong>in</strong>e übersichtliche<br />

Zusammenfassung zentraler Eckwerte und Erkenntnisse e<strong>in</strong>er Studie s<strong>in</strong>d jedoch<br />

wertvolle Metadaten, die oftmals nur dem zugänglich s<strong>in</strong>d, <strong>der</strong> sie generiert hat.<br />

Unsere zweite Frage ist: Woher stammen die Schwierigkeiten im Umgang<br />

mit empirischen Studien im Studium? Auch hier sehen wir vor allem zwei<br />

Problemursachen: E<strong>in</strong>e Ursache besteht dar<strong>in</strong>, dass es zwar Lehrangebote zum<br />

wissenschaftlichen Arbeiten gibt, <strong>in</strong> diesen aber das Thema „Umgang mit empirischen<br />

Studien“ selten thematisiert wird. Lernende erhalten vergleichsweise<br />

wenig Anleitung, wie sie Studien „lesen“ und beurteilen können. Da ihnen die<br />

Erfahrung mit verschiedenen Forschungsdesigns und -methoden fehlt, mangelt<br />

es ihnen auch an Beurteilungskriterien. E<strong>in</strong>e weitere Ursache ist vergleichbar mit<br />

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