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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Das ILO-Wiki: Wie<strong>der</strong>verwendung und Weiterentwicklung von Lernergebnissen<br />

Aus <strong>der</strong> hieraus erkennbaren – und aus dem Blickw<strong>in</strong>kel e<strong>in</strong>er State-of-the-<br />

Art-Didaktik auch unumgänglichen – engen Verknüpfung von fachspezifi<br />

schen und fachübergreifenden Lernergebnissen bzw. Kompetenzen folgen klare<br />

Konsequenzen für die Vergleichbarkeit bzw. den Prozess und das Er geb nis <strong>der</strong><br />

gegenseitigen Anerkennung von Lernergebnissen, die außerhalb <strong>der</strong> Stammuni<br />

versität generiert wurden. Die Beschreibung <strong>der</strong> fachspezifi schen Inhalte<br />

und <strong>der</strong> darauf bezogenen Lernziele reicht nicht mehr aus, um e<strong>in</strong> bestimmtes<br />

Lernangebot (speziell auf Modullevel) e<strong>in</strong>deutig gemäß den Maß stäben e<strong>in</strong>es<br />

an<strong>der</strong>en Curriculums bewerten zu können. Denn – unterschiedliche – fachunabhängige<br />

bzw. fachübergreifende Kompetenzen werden zwar (bewusst o<strong>der</strong> unbewusst,<br />

systematisch o<strong>der</strong> unsystematisch) geför<strong>der</strong>t und als Lern ergebnis gefor<strong>der</strong>t,<br />

<strong>in</strong> den offi ziellen Lernzielen jedoch nicht explizit ausgewiesen.<br />

Doch davon abgesehen stehen wir noch vor e<strong>in</strong>em zweiten Problem. Die<br />

Defi nition von Lernergebnissen auf den unteren Ebenen <strong>der</strong> didaktischen<br />

Planung (Module, Kurse) ist ke<strong>in</strong>e logische Deduktionsarbeit auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong><br />

globaleren Studienziele (Kompetenzprofi le), son<strong>der</strong>n pr<strong>in</strong>zipiell e<strong>in</strong>e mühsame<br />

analytische und kreative Arbeit an <strong>der</strong> Fragestellung: Was muss ich im Detail<br />

wissen und können, um bestimmte Kompetenzen zu erreichen?<br />

Das Europäische Credit Transfer (and Accumulation) System ECTS stellt e<strong>in</strong>e<br />

weitere Unterstützungsstruktur für das Grundproblem <strong>der</strong> Vergleichbarkeit<br />

und gegenseitigen Anerkennung von Studienleistungen auf <strong>der</strong> operativen<br />

Ebene dar. Es standardisiert – zum<strong>in</strong>dest tendenziell – den zeitlich geschätzten<br />

Aufwand <strong>der</strong> Lernenden, <strong>der</strong> zu den faktisch erreichten Kompetenzen führt. Die<br />

Kalkulationslogik ist dabei die folgende: Wenn die Studierenden im Durchschnitt<br />

z.B. 6 Credits (laut ECTS) erhalten, s<strong>in</strong>d die erworbenen Kompetenzen auf<br />

e<strong>in</strong>em deutlich höheren Qualitäts- bzw. Komplexitätsniveau als bei 3 Credits –<br />

genaugenommen auf e<strong>in</strong>em doppelt so hohen. Dies ist jedoch e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong> formale<br />

Information. Denn über die faktisch vorhandenen Kompetenzen (Outcomes) sagt<br />

ECTS nichts aus, son<strong>der</strong>n nur über <strong>der</strong>en Entstehungsbed<strong>in</strong>gungen (Input).<br />

1.2 Was nun? E<strong>in</strong> real-utopischer Alternativvorschlag<br />

Für e<strong>in</strong>e nachhaltige Lösung <strong>der</strong> Problematik <strong>der</strong> <strong>in</strong>teruniversitären Anerkennung<br />

von Studienleistungen – aber auch für die Planung und Umsetzung didaktisch<br />

effektiver Studienangebote – braucht es daher e<strong>in</strong>e valide Kontrollmöglichkeit<br />

<strong>der</strong> faktischen Kompetenzen jenseits <strong>der</strong> Beschreibung von Input und Rahmenbed<strong>in</strong>gungen.<br />

Die e<strong>in</strong>zige valide Kontrollmöglichkeit <strong>der</strong> faktisch vorhandenen<br />

Kompetenzen ist Assessment von höchster Qualität. 3 Nur wenn es gel<strong>in</strong>gt, alle<br />

3 Wobei klar se<strong>in</strong> muss, dass hun<strong>der</strong>tprozentige Validität auch bei höchster Qualität nicht<br />

fl ächendeckend erreicht werden kann.<br />

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