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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Thomas Sporer, Astrid Eichert, Stefanie Tornow-Godoy<br />

e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Partizipation des Plenums an Podiumsdiskussionen sowie den<br />

Stellenwert und die Qualitätsmerkmale von klassischen Vorträgen. 1<br />

Kerres (2009) weist dort etwa auf unterschiedliche Erlebniswelten h<strong>in</strong>, die<br />

se<strong>in</strong>er Ansicht nach auf <strong>der</strong> Tagung sichtbar wurden: „Durch Diskurse <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Blogosphäre, Barcamps und an<strong>der</strong>e Formate hat sich <strong>in</strong> dieser Welt e<strong>in</strong> Diskussionsstand<br />

entwickelt, <strong>der</strong> für die mittlerweile etablierte E-Learn<strong>in</strong>g-Szene, so<br />

me<strong>in</strong> E<strong>in</strong>druck, <strong>in</strong> Teilen manchmal schwer nachvollziehbar ist“. Kirchner<br />

(2009) unterstreicht diese Beobachtung und erklärt, dass die Nach wuchsgeneration<br />

Werkzeuge wie Twitter und Blogs nutze, um mit den „Etablierten“<br />

<strong>in</strong> Diskurs zu treten. Auch Wedek<strong>in</strong>d (2009) hat auf <strong>der</strong> „#bel09“ aktiv getwittert<br />

und berichtet von vielen <strong>in</strong>teressanten Gesprächen im Anschluss an se<strong>in</strong>e<br />

Tweets. Er kritisiert allerd<strong>in</strong>gs, dass Twitter teilweise h<strong>in</strong>ter dem Rücken<br />

<strong>der</strong> Vortragenden als Ventil für Unzufriedenheit genutzt wurde und manche<br />

Tweets unter die Gürtell<strong>in</strong>ie g<strong>in</strong>gen. Kirchner (2009) weist hier darauf h<strong>in</strong>,<br />

dass die Tweets nicht als Respektlosigkeit gegenüber dem Vortragenden, son<strong>der</strong>n<br />

als konstruktives Feedback und Kommunikationsangebote gesehen werden<br />

sollten. Re<strong>in</strong>mann (2009) dagegen steht den Tweets eher skeptisch gegenüber.<br />

Sie bezweifelt, „ob man wirklich von Partizipation sprechen kann, wenn<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Kommentar dann <strong>in</strong> ‚realen Diskussionen‘ aufgegriffen<br />

wird“. Spannagel (2009) dagegen schätzt Twitter auf wissenschaftlichen<br />

Ver anstaltungen, da hierdurch kontroverse Diskussionen angeregt werden. Im<br />

S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Gedankenaustauschs s<strong>in</strong>d diese für ihn das wichtigste<br />

Element e<strong>in</strong>er Tagung. Er stellt die persönliche Begegnung über die Inhalte <strong>der</strong><br />

Vorträge. Die Vorträge geben für ihn eher Impulse für <strong>in</strong>haltliche Diskussionen.<br />

Daher schlägt er vor, dass je<strong>der</strong> Vortrag mit e<strong>in</strong>er provokanten These o<strong>der</strong> <strong>in</strong>teressanten<br />

Frage ans Publikum enden sollte. Die Vortragszeit solle dabei zehn<br />

M<strong>in</strong>uten und die Diskussionszeit 20 M<strong>in</strong>uten betragen, und nicht umgekehrt. Mit<br />

den Themen-Tischen und „Learn<strong>in</strong>g Cafés“ <strong>der</strong> vergangenen GMW-Tagungen<br />

wird solchen Vorschlägen bereits Rechnung getragen. Schwieriger gestaltet sich<br />

die Situation allerd<strong>in</strong>gs im Bereich <strong>der</strong> Podiumsdiskussionen. Hier hatte das<br />

Publikum „lei<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e Chance erhalten, selbst Kommentare o<strong>der</strong> Fragen zu formulieren“<br />

(Re<strong>in</strong>mann, 2009). Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund werden nun drei Beispiele<br />

für <strong>in</strong>teraktive Diskussionsformate näher betrachtet, mit denen im vergangenen<br />

Jahr auf den EduCamps experimentiert wurde.<br />

1 Übersicht und Zusammenfassung des Diskussionsstands: http://userblogs.fu-berl<strong>in</strong>.de/<br />

e-learn<strong>in</strong>g2009/.<br />

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