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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Die Rolle von Öffentlichkeit im Lehr-Lernprozess<br />

den, bevor diese im Internet veröffentlicht wurden. An<strong>der</strong>e Gruppen baten um<br />

die Freigabe von Artikeln bei <strong>der</strong> Dozent<strong>in</strong>, um sich die Richtigkeit <strong>der</strong> Inhalte<br />

bestätigen zu lassen und wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e trauten sich erst nach <strong>der</strong> Durchsicht<br />

bereits veröffentlichter, studentischer Beiträge, e<strong>in</strong>en eigenen Text zu verfassen.<br />

Mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung virtueller Öffentlichkeit kann folglich e<strong>in</strong>e Dynamik<br />

im Verlauf des Sem<strong>in</strong>ars entstehen, die die Entgrenzung von Lernen unterstützt<br />

und erhebliche Multiplikatoreffekte bei den unterschiedlichen Beteiligten auslöst.<br />

7 Daneben wird mit Social Media die Hoffnung auf e<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Lehrendenrolle verknüpft: Die soziale Präsenz sorgt oftmals dafür, dass Lehrende<br />

über ihre eigentliche Arbeitszeit h<strong>in</strong>aus erreichbar s<strong>in</strong>d – mehr noch, zunehmend<br />

werden soziale Netzwerkplattformen, <strong>in</strong> denen sich Lehrende privat bewegen,<br />

für Kommunikation und Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden<br />

genutzt. Denn im Web 2.0 gehen Lehrende mit „gutem Beispiel“ voran (Kerres,<br />

2006). Insofern muss man beim E<strong>in</strong>satz von sozialen <strong>Medien</strong> auch verän<strong>der</strong>te<br />

Betreuungsleistungen e<strong>in</strong>planen, um potenziellen Enttäuschungen durch mangelnde<br />

Verfügbarkeit im Web vorzubeugen.<br />

3.3 Komb<strong>in</strong>ation öffentlicher Komponenten<br />

Immer häufi ger kommt es vor, dass nicht nur e<strong>in</strong>e öffentliche Komponente<br />

gezielt <strong>in</strong> Lehrveranstaltungen <strong>in</strong>tegriert wird, son<strong>der</strong>n mehrere Öffentlichkeiten<br />

im Sem<strong>in</strong>ar berücksichtigt werden, sodass sich die oben angeführte analytische<br />

Trennung mit Blick auf Bedeutung und Wirkungsgrad <strong>der</strong> Teilöffentlichkeiten<br />

(bestenfalls) aufhebt. Nimmt man beispielsweise e<strong>in</strong>e Veranstaltung zum wissenschaftlichen<br />

Publizieren im <strong>Medien</strong>-und-Kommunikation-Studiengang 8<br />

<strong>der</strong> Universität Augsburg, lassen sich e<strong>in</strong>ige Öffentlichkeiten identifi zieren,<br />

die jeweils alle Funktionen von Transparenz über Validierung bis h<strong>in</strong> zur<br />

Orientierung mit sich br<strong>in</strong>gen (siehe Abschnitt 2.1). Die Lehrveranstaltung, die<br />

Teil <strong>der</strong> w.e.b.Square-Initiative (Hofhues, Re<strong>in</strong>mann & Wagensommer, 2008)<br />

ist, ist als Projektsem<strong>in</strong>ar aufgebaut, komb<strong>in</strong>iert Grundlagen des wissenschaftlichen<br />

Arbeitens mit Facetten des Eventmanagements, br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e studentische<br />

Tagung als Geme<strong>in</strong>schaftsprodukt hervor und <strong>in</strong>tegriert (je nach Phase<br />

im Sem<strong>in</strong>ar) unterschiedliche Teilöffentlichkeiten. Seit dem Jahr 2010 wird die<br />

Tagung zusätzlich per Livestream <strong>in</strong>s Internet übertragen, was die Chance des<br />

Me<strong>in</strong>ungs- und Wissensaustauschs mit Externen über digitale <strong>Medien</strong> und persönlichen<br />

Kontakt offensiv erhöht. Die beschriebene Problemorientierung bei<br />

w.e.b.Square ist <strong>in</strong>sofern bedeutsam, als dass die Studierenden durch den Aufbau<br />

<strong>der</strong> Lehrveranstaltung <strong>in</strong>haltlich e<strong>in</strong> jährlich wechselndes Thema fokussieren,<br />

praktisch auf den Höhepunkt „Tagung“ h<strong>in</strong>arbeiten und wissenschaftliches<br />

7 Diese Effekte bleiben aus, wenn Studierende durch Überfor<strong>der</strong>ung mit dem Medium und<br />

unklare Ziele das Interesse an e<strong>in</strong>er Beteiligung am virtuellen Diskurs verlieren.<br />

8 Siehe http://www.imb-uni-augsburg.de/studium/muk-studium [01.03.2010]<br />

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