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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Kerst<strong>in</strong> Mayrberger<br />

Markierungen auf den „Reglern“ deutlich machen, dass das Szenario e<strong>in</strong>es eher<br />

mittleren Grades an Kommunikation und Interaktion sowie e<strong>in</strong>es recht ger<strong>in</strong>gen<br />

Grades an Kooperation und Kollaboration bedarf und e<strong>in</strong>en recht hohen Grad an<br />

Produktion von Inhalten ermöglicht.<br />

H<strong>in</strong>ter dieser abstrakten Beschreibung verbergen sich die folgenden Gestaltungselemente<br />

e<strong>in</strong>es didaktischen Szenarios zum forschenden Lernen mit Unterstützung<br />

durch E-Portfolios (vgl. für e<strong>in</strong>e systematische Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> setzung<br />

zum Stellenwert von E-Portfolios für das forschende Lernen Re<strong>in</strong>mann &<br />

Sippel, <strong>in</strong> Druck): Das E-Portfolio (hier <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es persönlich gestalteten<br />

Weblogs) wurde von etwa e<strong>in</strong>em Drittel <strong>der</strong> Sem<strong>in</strong>arteilnehmenden alternativ<br />

zur Hausarbeit zum Erwerb e<strong>in</strong>es Leistungsnachweises geführt. Das E-Portfolio<br />

wurde von den Studierenden selbstständig geführt. Dieses erfolgte semesterbegleitend<br />

im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Blended Learn<strong>in</strong>g zum überwiegend anwesenheitspfl ichtig<br />

stattfi ndenden Sem<strong>in</strong>ars und ergänzend zur sem<strong>in</strong>arbegleitenden Onl<strong>in</strong>e-<br />

Plattform. Die E-Portfolio-Arbeit erfolgte mit Ausnahme e<strong>in</strong>es Term<strong>in</strong>s für<br />

Zwischenpräsentationen, e<strong>in</strong>es abschließenden E-Portfolio-Gesprächs und e<strong>in</strong>igen<br />

organisatorischen Nachfragen im Sem<strong>in</strong>arkontext ausschließlich virtuell<br />

(= tendenziell hoher Grad <strong>der</strong> Virtualität). Die Studierenden hatten die Aufgabe,<br />

sich zu Beg<strong>in</strong>n des Semesters e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Fragestellung im Kontext des<br />

Sem<strong>in</strong>arthemas „<strong>Medien</strong>kompetenz und <strong>Medien</strong>bildung“ zu überlegen, die sie<br />

im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es forschenden Lernens semesterbegleitend und <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelarbeit<br />

erschließen wollten. Im Verlauf <strong>der</strong> Veranstaltung wurden „Feedback-Tandems“<br />

gebildet, sodass die Studierenden neben dem stetigen Feedback <strong>der</strong> Lehrenden<br />

vor allem auch Rückmeldungen von m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>em Kommilitonen/e<strong>in</strong>er<br />

Kommiliton<strong>in</strong> erhielten (= asynchron, d.h. ger<strong>in</strong>ger Grad an Synchronizität).<br />

Die Studierenden, die e<strong>in</strong> E-Portfolio geführt haben, haben die Möglichkeiten<br />

zur Kommunikation und Interaktion untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> mit mittlerer Intensität ausgeschöpft.<br />

Da die E-Portfolios nur <strong>in</strong>nerhalb des Sem<strong>in</strong>arkontexts öffentlich waren,<br />

gab es ke<strong>in</strong>e Impulse von Dritten. Prozesse von Kooperation und Kollaboration<br />

fanden im Rahmen <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen Arbeit an <strong>der</strong> persönlichen Forschungsfrage<br />

im Szenario mit Ausnahme des „Tandem-Feedbacks“ nicht statt. Der Anteil<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen Produktion von (Lern-)Inhalten zur persönlich gewählten<br />

Fragestellung, die (im weitesten S<strong>in</strong>ne) an das Sem<strong>in</strong>arthema anknüpfte, war<br />

relativ hoch. Hierbei handelte es sich um unterschiedliche Artefakte, von <strong>der</strong><br />

Kommentierung von Fundstücken <strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>artexten, auf Websites o<strong>der</strong> aus dem<br />

Alltag über die konkrete Refl exion <strong>der</strong> theoretischen Verb<strong>in</strong>dungen mit <strong>der</strong> eigenen<br />

medienpädagogischen Praxis im Nebenjob bis h<strong>in</strong> zu eigenen konzeptionellen<br />

und theoretischen Gedanken rund um das Sem<strong>in</strong>arthema. Sie alle wurden im<br />

E-Portfolio dokumentiert. Das Ergebnis des eigenen Forschungsprozesses über<br />

das Semester wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „Fazit“ virtuell präsentiert, refl ektiert und abschließend<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em persönlichen E-Portfolio-Gespräch mit <strong>der</strong> Lehrenden vertieft und<br />

beurteilt. Insgesamt handelte es sich hier um e<strong>in</strong> eher klassisches didaktisches<br />

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