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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Nicolas Apostolopoulos, Brigitte Grote, Harriet Hoffmann<br />

Doch ist „E-Learn<strong>in</strong>g“ bzw. s<strong>in</strong>d „Digitale <strong>Medien</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lehre“ 2 wirklich<br />

noch so bedeutend für die Hochschulen und so <strong>in</strong>novativ für die Lehre, dass<br />

dafür nach wie vor eigene Support-E<strong>in</strong>richtungen gefor<strong>der</strong>t und gerechtfertigt<br />

s<strong>in</strong>d? O<strong>der</strong> hat sich nicht vielmehr <strong>in</strong> den vergangenen Jahren E-Learn<strong>in</strong>g an<br />

den Hochschulen bereits nachhaltig etabliert, und ist nicht <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz digitaler<br />

<strong>Medien</strong> schon e<strong>in</strong> selbstverständlicher Teil <strong>der</strong> Lehre geworden? Zwei<br />

pa rallele Entwicklungen s<strong>in</strong>d hier zu beobachten: Im Zuge <strong>der</strong> Globalisierung<br />

des <strong>Wissenschaft</strong>sbetriebs, <strong>der</strong> Vernetzung von Forschungsaktivitäten sowie<br />

<strong>der</strong> Verfügbarkeit großer Datenmengen und Serverkapazitäten gew<strong>in</strong>nt die<br />

Computerisierung <strong>der</strong> <strong>Wissenschaft</strong> und die Nutzung digitaler <strong>Medien</strong> im<br />

Forschungskontext („E-Science“) e<strong>in</strong>e zunehmend größere Bedeutung. 3 Diese<br />

Themen werden oft von dezentralen E<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Hochschulen,<br />

wie etwa Fachbereiche mit Affi nität zu Informatik und <strong>Medien</strong>, vorangetrieben.<br />

Sie können als Impulsgeber und teils gleichzeitig als Konkurrenz für die<br />

E-Learn<strong>in</strong>g-E<strong>in</strong>richtungen angesehen werden. Parallel dazu wird die „digitale<br />

Lehre“ immer mehr Bestandteil des Regelbetriebs und verliert somit ihren bisherigen<br />

Son<strong>der</strong>status als e<strong>in</strong>e treibende Kraft <strong>der</strong> Hochschulentwicklung. Aufgrund<br />

dieser verän<strong>der</strong>ten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen müssen folglich F<strong>in</strong>anzierungsmodelle<br />

und strukturelle Verankerungen reorganisiert werden. Bedeutet das nun, dass<br />

E-Learn<strong>in</strong>g-Zentren zukünftig nur noch als Teil übergeordneter E<strong>in</strong>richtungen<br />

bestehen, o<strong>der</strong> aber – getreu dem Tagungsthema <strong>der</strong> GMW 2010 – dass „digitale<br />

<strong>Medien</strong> <strong>in</strong> Lehre und Forschung“ sich als Thema an den Hochschulen und somit<br />

auch als erweitertes Handlungsfeld <strong>der</strong> E-Learn<strong>in</strong>g-E<strong>in</strong>richtungen etabliert?<br />

Unter diesem Blickw<strong>in</strong>kel s<strong>in</strong>d die etablierten und auf die Lehre ausgerichteten<br />

E-Learn<strong>in</strong>g-Support-E<strong>in</strong>heiten neu zu bewerten. Sollen sie sich weiter auf<br />

E-Learn<strong>in</strong>g konzentrieren o<strong>der</strong> ihre Angebote ausweiten? Wie kompatibel s<strong>in</strong>d<br />

die neuen Anfor<strong>der</strong>ungen an den E<strong>in</strong>satz digitaler <strong>Medien</strong> mit den „tradierten“<br />

Strukturen <strong>der</strong> E-Learn<strong>in</strong>g-Service-E<strong>in</strong>richtungen? Und welche Konsequenzen<br />

ergeben sich daraus für die Zukunft dieser E<strong>in</strong>richtungen im H<strong>in</strong>blick auf ihre<br />

Eigenständigkeit, hochschul<strong>in</strong>terne Kooperationen, Support-Angebote und<br />

F<strong>in</strong>anzierungsmodelle?<br />

In diesem Beitrag setzen wir uns mit diesen Fragen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und betrachten<br />

mit Blick auf die Entstehung <strong>der</strong> Service-E<strong>in</strong>richtungen und ihren vielfältigen<br />

Ausprägungen die aktuelle Situation sowie die Zukunftsfähigkeit <strong>der</strong><br />

E-Learn<strong>in</strong>g-Support-E<strong>in</strong>richtungen kritisch. Nach e<strong>in</strong>em Überblick über die<br />

Entstehungsgeschichte (Abschnitt 2) beschreiben wir die verschiedenen Formen<br />

2 Zur Diskussion <strong>der</strong> Begriffl ichkeiten vgl. Bachmann, Bertsch<strong>in</strong>ger & Miluska (2009).<br />

3 E-Science hat sich als Thema etabliert und wird ähnlich den Anfängen des E-Learn<strong>in</strong>g<br />

durch För<strong>der</strong>programme unterstützt, wenn auch <strong>in</strong> weit ger<strong>in</strong>gerem Umfang. Vgl. hierzu<br />

u.a.: BMBF-För<strong>der</strong>l<strong>in</strong>ie „e-Science und vernetztes Wissensmanagement“ (2005–<br />

2009), E-Science-Initiative des BMBF. (http://www.bmbf.de/de/298.php) [17.05.2010],<br />

E-Science Portal des BM.W_F (http://www.e-science.at) [17.05.2010].<br />

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