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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Jonas Schulte, Re<strong>in</strong>hard Keil, Johann Rybka, Ferd<strong>in</strong>and Ferber, Rolf Mahnken<br />

2.1 Servicekapselung von Laborapparaturen<br />

Um konsequent <strong>Medien</strong>brüche zu reduzieren und e<strong>in</strong>e durchgängige System<strong>in</strong>te<br />

gration zu gewährleisten, müssen e<strong>in</strong>heitliche Schnittstellen für Laborkomponenten<br />

existieren. Die Herausfor<strong>der</strong>ung besteht dar<strong>in</strong>, dass Laborgeräte<br />

typischerweise mit herstellerspezifi schen Protokollen ausgestattet s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> heitliche<br />

Schnittstellen o<strong>der</strong> gar e<strong>in</strong>e durchgängige API, welche für die Steuerung<br />

<strong>der</strong> Geräte herangezogen werden kann, gibt es nicht. Aus dieser Situation<br />

ist das Vorhaben entstanden, e<strong>in</strong>e serviceorientierte Architektur für Labore<br />

zu entwickeln. Die Funktionalitäten <strong>der</strong> Laborapparaturen werden dabei als<br />

Service gekapselt. In Ferber, Gießmann, Hampel & Schulte (2008) wurde e<strong>in</strong>e<br />

Möglichkeit beschrieben, um die Steuerung <strong>der</strong> Laborkomponenten mittels Web-<br />

Service vornehmen zu können. Dabei wurden Javaklassen entwickelt, welche die<br />

proprietären Protokolle <strong>der</strong> Laborapparaturen nutzen und diese als mo<strong>der</strong>ne Web<br />

Services anbieten. Der <strong>in</strong> Ferber et al. (2008) vorgestellte Ansatz hat gezeigt, dass<br />

e<strong>in</strong>e Servicekapselung von Laborkomponenten gerade dann s<strong>in</strong>nvoll ist, wenn<br />

die Steuerung <strong>der</strong> Geräte e<strong>in</strong>heitlich ist und von „beliebiger“ Stelle erfolgen soll.<br />

Der Nachteil dieses Ansatzes ist, dass die Kommunikation zwischen den auf<br />

Java basierten Services und den Laborkomponenten weiterh<strong>in</strong> über e<strong>in</strong>en zentralen<br />

Leitrechner erfolgen muss. Die Performance ist e<strong>in</strong> wichtiger Faktor, wenn es<br />

darum geht, Services <strong>in</strong> realen Versuchsdurchführungen e<strong>in</strong>zusetzen. Die bestehende<br />

Architektur wurde so erweitert, dass auf e<strong>in</strong>en zentralen Leitrechner gänzlich<br />

verzichtet werden kann. Grundlage für die <strong>in</strong> Abschnitt 2.2 beschriebene<br />

Infrastruktur s<strong>in</strong>d L<strong>in</strong>ux Feld-Bus Controller (LFBC) <strong>der</strong> Firma WAGO.<br />

2.2 Intelligente Laborkomponenten – die LFBC-Infrastruktur<br />

Die Umstellung auf e<strong>in</strong>e LFBC-Infrastruktur hat zwei wesentliche Gründe.<br />

Erstens soll die neue Infrastruktur den <strong>Wissenschaft</strong>ler/<strong>in</strong>ne/n e<strong>in</strong> größeres<br />

Maß an Flexibilität h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Versuchsaufbauten geben und gleichzeitig<br />

die Versuchsdurchführung vere<strong>in</strong>fachen. Zweitens soll <strong>der</strong> Transfer zwischen<br />

Forschung und Lehre beschleunigt werden, <strong>in</strong>dem Versuchsresultate schnellstmöglich<br />

und medienbruchfrei weiterverarbeitet werden können.<br />

E<strong>in</strong>/e <strong>Wissenschaft</strong>ler/<strong>in</strong> möchte sich auf se<strong>in</strong>e Kernaufgaben wie <strong>der</strong> Planung,<br />

<strong>der</strong> Entwicklung, <strong>der</strong> eigentlichen Ausführung und <strong>der</strong> späteren Auswertung von<br />

Thermoschockexperimenten konzentrieren. Die ursprüngliche Laborarchitektur<br />

hatte dabei den entscheidenden Nachteil, dass e<strong>in</strong> Versuchsablauf sich nicht ausschließlich<br />

durch die Steuerungssoftware bee<strong>in</strong>fl ussen lässt, son<strong>der</strong>n auch von<br />

äußeren Rahmenbed<strong>in</strong>gungen (e<strong>in</strong>em zentralen Leitrechner und e<strong>in</strong>er Siemens<br />

SPS3 ) maßgeblich bee<strong>in</strong>fl usst wird. Die hier vorgestellte Lösung bricht die<br />

3 Die Siemens SPS ist e<strong>in</strong>e speicherprogrammierbare Steuerungse<strong>in</strong>heit.<br />

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