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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Klaus Wannemacher<br />

Entwicklung solcher Angebote (Kleimann & Wannemacher, 2005) haben solche<br />

Studiengänge <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit e<strong>in</strong> Schattendase<strong>in</strong> fristen lassen.<br />

In Zuge <strong>der</strong> weitreichenden Reformen im Hochschulsystem haben sich die<br />

Rahmen bed<strong>in</strong>gungen jedoch verän<strong>der</strong>t. Im Rahmen <strong>der</strong> globalen Haus haltsführung<br />

und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Budgetierung erhalten Hochschulen das<br />

Recht, über erwirtschaftete E<strong>in</strong>nahmen nach eigenem Ermessen zu verfügen.<br />

„Weiter bildungse<strong>in</strong>nahmen gelten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bundeslän<strong>der</strong>n bereits heute als<br />

Drittmittel, die nicht nur die <strong>in</strong>dikatorengesteuerte Mittelzuweisung bee<strong>in</strong>fl ussen,<br />

son<strong>der</strong>n den Institutionen o<strong>der</strong> Fakultäten, <strong>in</strong> denen sie erwirtschaftet wurden,<br />

als zusätzliche E<strong>in</strong>nahmen zur Verfügung stehen.“ (Hanft, 2005, S. 118). In<br />

Zeiten knapper Kassen wächst damit <strong>der</strong> Anreiz, kostenpfl ichtige Lehrangebote<br />

zu entwickeln und dauerhaft zu unterhalten, um dadurch unter an<strong>der</strong>em neue<br />

Forschungsprojekte fi nanzieren zu können.<br />

Noch immer gilt jedoch, dass sich die Entwicklung von Onl<strong>in</strong>e-Masterstudiengängen<br />

deutlich von <strong>der</strong> Entwicklung konventioneller Studiengänge unterscheidet.<br />

Onl<strong>in</strong>e-Masterstudiengänge reagieren auf neue Bildungs- und Berufsbiografi<br />

en, die vielfach von e<strong>in</strong>er engen Verfl echtung bei<strong>der</strong> biografi schen<br />

Teilbereiche geprägt s<strong>in</strong>d (Hanft, 2005, S. 122). Um die tatsächlichen Bedarfe<br />

adäquat e<strong>in</strong>zuschätzen und geeignete Zielgruppen erreichen zu können, s<strong>in</strong>d<br />

um fassende Bedarfserhebungen und e<strong>in</strong>e Analyse <strong>der</strong> Angebotsstrukturen<br />

im Vorfeld <strong>der</strong> Studiengangplanung erfor<strong>der</strong>lich. Insbeson<strong>der</strong>e s<strong>in</strong>d bei <strong>der</strong><br />

Konzeption des Studiengangs mögliche Stärken und Schwächen, Chancen und<br />

Gefahren des neuen Angebots im Umfeld an<strong>der</strong>er Studiengänge vergleichbaren<br />

<strong>in</strong>haltlichen Zuschnitts zu berücksichtigen.<br />

Auf Grundlage dieser vorgeschalteten Analysen muss <strong>der</strong> Studiengangplaner e<strong>in</strong><br />

geeignetes Geschäftsmodell entwickeln, bei dem die Faktoren <strong>der</strong> Produktpolitik<br />

(Weiter bildungsstudiengang im Voll- o<strong>der</strong> Teilzeitstudium), <strong>der</strong> Leistungspolitik<br />

(<strong>in</strong>ternetgestützte Kommunikation, Materialbereitstellung, Bearbeitung von<br />

Aufgaben zzgl. Präsenzphasen), e<strong>in</strong>e klare Abgrenzung und Ansprache <strong>der</strong> <strong>in</strong>tendierten<br />

Zielgruppe (berufstätige bzw. -erfahrene Hochschulabsolventen) samt<br />

e<strong>in</strong>er realistischen E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Nachfrage sowie die Preispolitik (Pauschalangebote<br />

o<strong>der</strong> an e<strong>in</strong>zelne Leistungskomponenten gebundene Gebühren) festzulegen<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

In <strong>der</strong> anschließenden Phase <strong>der</strong> Modul- bzw. Contententwicklung s<strong>in</strong>d zahlreiche<br />

weitere Faktoren zu berücksichtigen: Die Arbeitsbelastung <strong>der</strong> Studierenden<br />

ist genau zu kalkulieren, was für die meisten Lehrenden e<strong>in</strong>e erhebliche<br />

Um stellung bedeuten dürfte. Aus diesem Grund sollten die Studiengangplaner<br />

den Contententwicklern Autorenhandreichungen zur Verfügung stellen.<br />

Während <strong>der</strong> Contententwicklung müssen verschiedene Prozesse eng mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

verfl ochten werden. E<strong>in</strong>e genaue Koord<strong>in</strong>ation des Workfl ows, e<strong>in</strong>e präzise<br />

Meilenste<strong>in</strong>planung und e<strong>in</strong> hohes Commitment aller Beteiligten s<strong>in</strong>d dabei<br />

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