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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Helge Fischer, Thomas Köhler<br />

3.3 Skeptische Bewahrer<br />

Für die skeptischen Bewahrer s<strong>in</strong>d E-Learn<strong>in</strong>g-Innovationen Instrumente, um<br />

die Effi zienz und die Qualität <strong>der</strong> Lehre zu erhalten bzw. ggf. zu steigern. Die<br />

Verbesserung <strong>der</strong> berufl ichen Situation – im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Karriereför<strong>der</strong>ung – hat<br />

auf ihr Adoptionsverhalten ebenso wenig E<strong>in</strong>fl uss wie soziale Faktoren o<strong>der</strong><br />

das Nutzungsvergnügen. Die Nutzenpotenziale von E-Learn<strong>in</strong>g-Innovationen<br />

beurteilen sie wesentlich skeptischer als ihre Kollegen. Verb<strong>in</strong>dliche Vorgaben<br />

<strong>der</strong> Leitungsebenen lehnen sie dabei ebenso ab wie die öffentliche o<strong>der</strong> berufliche<br />

Anerkennung von E-Learn<strong>in</strong>g-Initiativen. Sie fürchten den hohen<br />

Arbeitsaufwand für den E<strong>in</strong>satz von E-Learn<strong>in</strong>g-Innovationen und den Kontakt<br />

zu den Studierenden zu verlieren. Die e<strong>in</strong>fache Bedienbarkeit und Erprobbarkeit<br />

von E-Learn<strong>in</strong>g-Technologien sowie <strong>der</strong>en Integration <strong>in</strong> die bestehende<br />

IT-Infrastruktur s<strong>in</strong>d ihnen h<strong>in</strong>gegen wichtig.<br />

88 Prozent aller Mitglie<strong>der</strong> dieser Gruppe haben Erfahrung im Umgang mit<br />

E-Learn<strong>in</strong>g. Charakteristisch für diese Gruppe ist ihre hohe Lehrbelastung:<br />

Nach eigenen Schätzungen liegt <strong>der</strong> wöchentliche Aufwand für die Sicherung<br />

<strong>der</strong> Lehre bei 16,3 (Zeit-)Stunden, was deutlich mehr ist als die Schätzwerte <strong>der</strong><br />

Kollegen an<strong>der</strong>er Cluster. Zudem ist <strong>der</strong> Anteil an weiblichen Übernehmern <strong>in</strong><br />

dieser Gruppe am höchsten (45 Prozent). Skeptische Bewahrer s<strong>in</strong>d häufi g <strong>in</strong> den<br />

Fachbereichen/Fakultäten für Mathematik/Naturwissenschaften (32 Prozent) und<br />

Geisteswissenschaften (19 Prozent) anzutreffen. Aufgrund ihrer Lehrbelastung<br />

ist ihr Adoptionsverhalten offensichtlich stark geprägt von Pragmatismus und<br />

Bestandssicherung, d.h. sie verwenden E-Learn<strong>in</strong>g-Innovationen vorwiegend, um<br />

die Qualität und Effi zienz des Lehrbetriebes zu bewahren.<br />

3.4 Belohnungssuchende<br />

H<strong>in</strong>sichtlich ihrer Nutzungsmotive und -erwartungen unterscheiden sich<br />

Belohnungssuchende deutlich von ihren Kollegen aus den an<strong>der</strong>en Clustern.<br />

E-Learn<strong>in</strong>g- Innovationen werden von ihnen nur dann e<strong>in</strong>gesetzt, wenn es ihrem<br />

berufl ichen Weiterkommen dient o<strong>der</strong> sie ihr soziales Ansehen stärken können:<br />

Sie erhoffen sich zusätzliche Ressourcen o<strong>der</strong> verbesserte Kontakte zu Kollegen.<br />

Daher orientieren die Belohnungssuchenden ihr Verhalten deutlich stärker an den<br />

Erwartungen Dritter (z.B. Kollegen, Vorgesetzte, externe Interessensgruppen) als<br />

alle an<strong>der</strong>en Übernehmertypen. Interventionen zur Verbreitung von E-Learn<strong>in</strong>g-<br />

Innovationen bewerten sie fast durchgehend kritisch. Vorteile von E-Learn<strong>in</strong>g-<br />

Innovationen sehen sie vor allem <strong>in</strong> ökonomischen Aspekten, z.B. besseren<br />

Kooperationsmöglichkeiten, besserer Wie<strong>der</strong>verwend- und Vermarktbarkeit<br />

von Bildungs<strong>in</strong>halten. Bedenken gegenüber E-Learn<strong>in</strong>g resultieren aus <strong>der</strong><br />

un zu reichen den technologischen Ausstattung des eigenen Arbeitsplatzes, dem<br />

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