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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Freiwillige Plagiatskontrolle wissenschaftlicher Arbeiten<br />

Die aufgezeigten Übere<strong>in</strong>stimmungen müssen allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> jedem Fall (!)<br />

bewertet werden – nicht jede Übere<strong>in</strong>stimmung ist e<strong>in</strong> Plagiat – oft wurden<br />

banale Fehler gemacht. Als Übere<strong>in</strong>stimmung werden zudem auch korrekte<br />

Textbestandteile, wie die Autorenangaben <strong>in</strong> Literaturverzeichnissen, angezeigt,<br />

die naturgemäß <strong>in</strong> völliger Übere<strong>in</strong>stimmung <strong>in</strong> vielen Dokumenten angeführt<br />

werden. Zu nennen s<strong>in</strong>d auch korrekte Zitate, die entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Arbeiten<br />

als Zitate vorkommen o<strong>der</strong> im Orig<strong>in</strong>al gefunden werden. Die Systeme weisen<br />

folglich auf Plagiate h<strong>in</strong> – sie weisen ke<strong>in</strong>e Plagiate nach! Zum Plagiat wird die<br />

Übere<strong>in</strong>stimmung erst durch die Interpretationsleistung <strong>der</strong> Dozierenden.<br />

Es stellt sich im Zusammenhang mit E<strong>in</strong>satzszenarien für e<strong>in</strong>e PES die Frage,<br />

bezugnehmend auf welche Quellen verschiedene Formen von Plagiaten gefunden<br />

werden können. In Tabelle 1 werden mögliche Plagiatsformen sowie die<br />

Herkunft von Quellen aufgezeigt. Zu den so entstehenden Komb<strong>in</strong>ationen wird<br />

angegeben, ob e<strong>in</strong> Fund durch das PES möglich ist.<br />

Um es vorwegzunehmen: Es wird nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Plagiatsbereich über das<br />

PES erkannt. Dabei besteht die größte Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es Fundes, wenn<br />

<strong>der</strong> Quelltext frei im Internet verfügbar ist und das Plagiat als Vollplagiat o<strong>der</strong><br />

Teilplagiat ohne weitgehende Textmodifi kationen – also unverän<strong>der</strong>t – übernommen<br />

wurde.<br />

Plagiate, die auf Übersetzungen fremdsprachiger Arbeiten beruhen, Ideenplagiate,<br />

Paraphrasen und Strukturplagiate werden nicht gefunden. Bei Alterationen<br />

s<strong>in</strong>kt die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, je kurzkettiger die Wortreihungen geän<strong>der</strong>t<br />

werden. Im gleichen Kontext <strong>der</strong> Umformulierungen und Umstruk turierungen<br />

s<strong>in</strong>d weitere Textmanipulationen zu nennen, wie das Ersetzen von Wörtern<br />

durch Synonyme, die Nutzung von Acronymen, Kürzen, Teilen o<strong>der</strong> Erweitern/<br />

Komb<strong>in</strong>ieren von Sätzen, Depersonalisierung o<strong>der</strong> Personalisierung sowie das<br />

Vertauschen von Sätzen, Reihungen und Paragraphen. Solche Manipulationen<br />

setzen die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es Fundes weit herunter. Bei stark mosaikartigen<br />

Plagiaten, bei denen kurze Sequenzen verschiedener Quellen vermischt<br />

werden, ist e<strong>in</strong> Nachweis zum<strong>in</strong>dest schwierig – die Schwelle <strong>der</strong> Textlänge bei<br />

Übere<strong>in</strong>stimmungen, die vom PES als solche angezeigt werden, lag bei uns bei<br />

10 Wörtern.<br />

Da <strong>in</strong> Arbeiten Mischformen von Plagiaten vorkommen können, weist e<strong>in</strong> Fund<br />

von e<strong>in</strong>em Teilplagiat darauf h<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong> dieser Arbeit noch weitere Plagiate<br />

verborgen s<strong>in</strong>d, die nicht durch e<strong>in</strong>e Übere<strong>in</strong>stimmung auffallen.<br />

Es können zudem über den server<strong>in</strong>ternen Abgleich mit bereits getesteten Dokumenten<br />

e<strong>in</strong>ige Plagiate entdeckt werden, die auf Textbestandteilen beruhen, die<br />

<strong>in</strong> diesen Arbeiten bereits als Zitat – o<strong>der</strong> als Plagiat – vorkommen. Daher werden<br />

<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Umfang nicht nur Plagiate aus freien Onl<strong>in</strong>e-Quellen, son<strong>der</strong>n<br />

auch aus Druckwerken o<strong>der</strong> aus nur gegen Entgelt zugänglichen Onl<strong>in</strong>e-<br />

Dokumenten enttarnt.<br />

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