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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Cerst<strong>in</strong> Mahlow, Elisabeth Müller Fritschi, Esther Forrer Kasteel<br />

Bologna als Chance: (E-)Portfolio im<br />

Studium <strong>der</strong> Sozialen Arbeit<br />

Zusammenfassung<br />

In diesem Beitrag geben wir e<strong>in</strong>e pragmatische Defi nition von (E-)Portfolio,<br />

wobei wir auf die Prozesse und das Produkt <strong>der</strong> Portfolioarbeit fokussieren. Wir<br />

zeigen, wie die durch die Bologna-Reform gefor<strong>der</strong>te Kompetenzorientierung<br />

des Studiums durch den E<strong>in</strong>satz von (E-)Portfolio-Szenarien unterstützt werden<br />

kann. Portfolios erlauben es, die oft beklagte Tendenz zur Fragmentierung<br />

von Ausbildungswegen aufzufangen, und verschaffen den Studierenden die<br />

Möglichkeit, im Studium e<strong>in</strong>en roten Faden zu erkennen, <strong>in</strong>dem die vermittelten<br />

und erarbeiteten Kenntnisse und Fähigkeiten zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> Beziehung gesetzt<br />

werden. Wir zeigen die konkrete Umsetzung dieses Konzepts am Beispiel<br />

des Studiums <strong>der</strong> Sozialen Arbeit an <strong>der</strong> Hochschule für Soziale Arbeit <strong>der</strong><br />

Fachhochschule Nordwestschweiz und berichten über erste Erfahrungen. Die<br />

Beson<strong>der</strong>heit des Konzeptes liegt dar<strong>in</strong>, dass das Portfolio-Modul während <strong>der</strong><br />

gesamten Studienzeit belegt wird und so den gesamten Lernprozess begleitet.<br />

1 E<strong>in</strong>leitung: Herkunft, Defi nition und Funktion von<br />

(E-)Portfolios<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Erkenntnis, dass „die Art und Weise, wie Schülerleistungen überprüft<br />

werden, sich unausweichlich darauf auswirkt, wie die Schüler unterrichtet<br />

werden (test<strong>in</strong>g drives teach<strong>in</strong>g)“ (Häcker, 2006, S. 29), wurden seit den<br />

1980er Jahren alternative Methoden <strong>der</strong> Lernzuwachsüberprüfung untersucht<br />

– das Portfolio ist e<strong>in</strong>e davon. Das Konzept verbreitete sich rasch quer durch<br />

das Fächerangebot und <strong>in</strong> allen Bildungse<strong>in</strong>richtungen. E<strong>in</strong> eigentlicher Boom<br />

setzte zwischen 2000 und 2003 e<strong>in</strong>. Immer mehr begannen sich neue Lehr- und<br />

Lernformen durchzusetzen und damit die Erkenntnis, dass die herkömmliche<br />

Beurteilungspraxis zur neuen Lehr- und Lernkultur oft nicht (mehr) passte.<br />

Wir verstehen unter Portfolio im Bildungsbereich die zielgerichtete, refl ektierte<br />

und kommentierte Sammlung von Artefakten (z.B. schriftliche Arbeiten,<br />

Referate, Protokolle, Essays, Leistungsnachweise) 1 . Diese Artefakte werden<br />

von den Studierenden selbst ausgewählt und entsprechend bestimmter Kriterien<br />

zusammengestellt. Die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Portfolio enthaltenen Dokumente belegen, dass<br />

1 Wir verwenden im Folgenden die Begriffe „Artefakt“ und „Dokument“ synonym.<br />

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