Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

IV. Benchmarking Analyse
Rahmen der Aufnahme geführten Gespräche und Evaluierungen der/die zivile
KoordinatorIn mit einem/r KlerikerIn zusammen führt, denn sollte der/die BewerberIn
nicht für den Dienst geeignet sein, wird er/sie diese Tatsache von einem/r Laien/in unter
Umständen nicht so leicht akzeptieren. Es gab Beispiele, wo die kirchliche und die
psycho-soziale Ausbildung nicht miteinander verbunden waren, daher operierte die NFS
unabhängig von den PartnerInnenorganisationen. Dies hatte zur Folge, dass NFS-
Mitglieder bei Einsätzen nie verständigt wurden. 300 Da die Arbeit der NFS meistens nur
über PartnerInnenorganisationen zu definieren ist, ist die Klärung dieser Frage bei der
Gründung der Gruppe wichtig.
Die Untersuchung der Tauglichkeit bedeutet im Falle der NFS nicht nur die
Untersuchung auf die Existenz von Fachkenntnissen. Für das Versehen der Aufgaben
sind ebenso das Vorhandensein emotionaler Reife sowie Gesundheit notwendig, daher
müssen auch diese Faktoren erforscht werden. Trotzdem gibt es Modelle, von denen
Folgendes berichtet wurde:
„Wenn sich jemand zur Arbeit meldet, beginnt er sofort mit der Ausbildung. Es gibt
keine psychologischen Tests oder Gespräche, bei denen die Vorstellungen der
Kandidaten bzw. die psychischen und physischen Belastungen geklärt werden. Eine
Evaluierung gibt es nur am Ende des Trainings. Im Laufe dessen bestehen
Möglichkeiten zur Klärung, ob die Individuen für die Arbeit geeignet sind bzw. ob sie
sich selbst in der Gruppe vorstellen können. Ein Gespräch oder Test nach der
Anmeldung könnten Kosten für beide Parteien sparen.” 301
Bezüglich der Tauglichkeit und der psychischen und physischen Belastbarkeit der
MitarbeiterInnen muss ein Kriteriensystem gefunden werden, welches sich sowohl auf
die NFS-Angestellten als auch auf Freiwillige bezieht, denn alle MitarbeiterInnen
müssen bei ihrer Arbeit Geschehnissen entgegenblicken, die auch die HelferInnen
ernsthaft beanspruchen. Ein Theologieabschluss oder Diplom ist bei diesem Dienst –
wie bereits angesprochen – kein ausreichendes Kriterium, denn es gibt spezielle
Aufgaben wie z.B. die des/r Trainers/in, bei denen die Beanspruchung eine andere ist,
und hierfür ist die diese Art von Grundausbildung nicht ausreichend. Erfahrungen
zeigen, dass diese Probleme bei unterscheidlichen Modellen unterschiedlich behandelt
300 Vgl. HAGER, Beratung und Betreuung in der Notfallseelsorge, 70.
301 Vgl. Dokumentation der Interviews 163.
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