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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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V. <strong>Konzepte</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsschritte</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Aufbau</strong> <strong>der</strong> NFS in Ungarn /<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> NFS in Ungarn<br />

die Analyse <strong>der</strong> Wirkungen <strong>der</strong> Metakommunikation, <strong>den</strong>n Menschen kommunizieren<br />

auch, wenn sie einan<strong>der</strong> bloß gegenüber sitzen. In einer Krisensituation wächst die<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Metakommunikation. Beim Training sollen die Aktivitäten <strong>und</strong><br />

Rettungsaufgaben <strong>der</strong> PartnerInnenorganisationen vorgestellt wer<strong>den</strong>. Dazu ist es<br />

lohnend, jeweils einen Tag bei <strong>den</strong> jeweiligen PartnerInnenorganisationen zu<br />

verbringen.<br />

Beim Training:<br />

1. wird ein Vertrag zwischen <strong>den</strong> TeilnehmerInnen abgeschlossen, <strong>den</strong>n die<br />

verrichtete Arbeit kann in vielen Fällen eine fokussierte Psychotherapie sein; 589<br />

589 VÉGH, József: Skriptum zum Vortag in Budapest über Psycho-Soziale Ausbildung, abgehalten am<br />

25.03.2008. , Der Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Psychologievertrag ist folgen<strong>der</strong>: Beim Training arbeiten wir mit<br />

solchen Ich-nahen Erlebnissen, die die Persönlichkeitsfunktion modifizieren. Im Allgemeinen entsteht das<br />

Bewusstsein <strong>der</strong> fachlichen I<strong>den</strong>tität in uns allen, d.h. man definiert <strong>für</strong> sich selbst, was <strong>für</strong> ein/e PfarrerIn<br />

etc. man ist. Man versetzt sich in eine Situation – <strong>und</strong> sieht <strong>den</strong> Betrieb –, vergleicht sie mit <strong>der</strong><br />

fachlichen I<strong>den</strong>tität <strong>und</strong> ist verblüfft zu sehen, dass dies dem früheren Selbstbild nicht entspricht. Dies ist<br />

ein ernstes Traumasymptom. In an<strong>der</strong>en Situationen wird man damit konfrontiert, dass man nicht als<br />

Mensch, son<strong>der</strong>n als Instinktwesen funktioniert <strong>und</strong> dies verblüfft auch ungemein. Ein weiteres Trauma<br />

verursacht die Tatsache, wenn <strong>der</strong>/die KandidatIn nicht in <strong>der</strong> Lage war, seinen/ihren Erwartungen o<strong>der</strong><br />

<strong>den</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en zu entsprechen <strong>und</strong> vielleicht feige o<strong>der</strong> unsinnig gehandelt hat. In einem Großteil <strong>der</strong><br />

Fälle musste das fachliche Selbstbild mit <strong>der</strong> Einschätzung neuer Kompetenzgrenzen neu bemessen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Inhalt des Psychologievertrages:<br />

1. Jede/r wird <strong>für</strong> die Gesamtdauer des Trainings benötigt (es ist wohl schwierig, dort zu bleiben <strong>und</strong> mit<br />

unterschiedlichsten Aspekten konfrontiert zu wer<strong>den</strong>).<br />

2. Gemeinsame Verantwortung bei <strong>der</strong> Arbeit (Beteiligte sollen fühlen, dass wir mit ihnen <strong>und</strong> nicht<br />

gegen sie arbeiten).<br />

3. Jede/r ist <strong>für</strong> <strong>den</strong> Lernprozess verantwortlich (niemand wird auf die Einhaltung <strong>der</strong> Termine erinnert<br />

<strong>und</strong> ein seriöses Verhalten wird nicht eingemahnt).<br />

4. Jede/r spricht von sich in <strong>der</strong> ersten Person Singular (ich fühlte so, ich tat so usw.).<br />

5. Wir sprechen nur über das hier <strong>und</strong> jetzt <strong>und</strong> nicht darüber, was wäre, wenn (wir haben gemeinsame<br />

Erlebnisse, es ist leicht zu kontrollieren, was passiert ist).<br />

6. Gefühle wer<strong>den</strong> nicht bestritten, nur Fakten.<br />

7. Nur offene <strong>und</strong> ehrliche Meinungen können richtig <strong>und</strong> aufbauend kommentiert wer<strong>den</strong>.<br />

8. Wir geben unterstützende, aufbauende Feedbacks.<br />

9. Feedback zum Fehler: Wenn die Person nicht das Erhoffte erreicht hat, dann ist das ein Feedback <strong>und</strong><br />

keine Fehlermeldung. Feedback darüber, dass etwas das nächste Mal an<strong>der</strong>s geschehen soll. (Die<br />

Erfolgsorientierung <strong>und</strong> nicht die Fehlerorientierung soll in <strong>den</strong> TeilnehmerInnen aufgebaut wer<strong>den</strong>.)<br />

10. Geheimhaltung in dem Sinne, dass es nur die Betroffenen angeht, wer was wie gemacht hat. Die<br />

Lehren daraus können natürlich weitergetragen wer<strong>den</strong>.<br />

Der Vertrag beinhaltet noch die Klärung folgen<strong>der</strong> Sachverhalte:<br />

1. Ängste, Mutmaßungen, die bezüglich des Trainings Stress verursachen können.<br />

Dies zu klären ist wegen <strong>der</strong> Entlastung wichtig.<br />

2. Erwartungen gegenüber dem Training <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en. Es ist wichtig zu klären, wer mit welchen<br />

Erwartungen zum Training gekommen ist. Es hilft, <strong>den</strong> Trainingsverlauf <strong>und</strong> die Evaluierung bei Bedarf<br />

zu än<strong>der</strong>n bzw. darauf zu achten, wer mehr Aufmerksamkeit braucht.<br />

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