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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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V. <strong>Konzepte</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsschritte</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Aufbau</strong> <strong>der</strong> NFS in Ungarn /<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> NFS in Ungarn<br />

- Es ist bekannt, dass die Versorgungssysteme <strong>für</strong> die Verteilung von Hilfsgütern nicht<br />

immer reibungslos funktionieren. Der Gr<strong>und</strong> hier<strong>für</strong> kann teilweise darin liegen, dass<br />

die bei<strong>den</strong> größeren katholischen Hilfsorganisationen 551 nicht zusammenarbeiten. Beide<br />

haben eigene Systeme, die nur fallweise <strong>und</strong> unregelmäßig an Pfarren <strong>und</strong> Diözesen<br />

anknüpfen. Die Sammlung <strong>und</strong> Verteilung <strong>der</strong> Hilfsgüter erfolgt mit wechseln<strong>der</strong><br />

Effizienz. Darauf, dass bei <strong>der</strong> Hilfeleistung auch mentale Hilfe geleistet wird, achtet<br />

keine Hilfsorganisation. Die Ausarbeitung eines einheitlichen Hilfsplanes – wer in einer<br />

bestimmten Situation wem, wie <strong>und</strong> in welchem Maße hilft – ist nicht erfolgt. Es<br />

wur<strong>den</strong> auch keine Einsatzprotokolle ausgearbeitet. Bei <strong>der</strong> Hilfeleistung sind<br />

Kopflosigkeit, Missgunst <strong>und</strong> Rivalität unter <strong>den</strong> Hilfsorganisationen an <strong>der</strong><br />

Tagesordnung. Dies gilt, wie schon angedeutet, beson<strong>der</strong>s <strong>für</strong> die Kooperation mit<br />

Hilfsorganisationen an<strong>der</strong>er Kirchen.<br />

- Das Training <strong>und</strong> die Arbeit <strong>der</strong> die komplexe Rettung <strong>und</strong> Versorgung<br />

organisieren<strong>den</strong> KatastrophenschutzkommandantInnen ist in Ungarn eine neue <strong>und</strong><br />

unbekannte Aufgabe. Internationale Übungen mit PartnerInnenorganisationen haben<br />

gezeigt, dass ungarische KommandantInnen mangels spezieller Ausbildung die<br />

entsprechen<strong>den</strong> Maßnahmen nicht zielgerichtet durchführen können.<br />

- ExpertInnen <strong>und</strong> MitarbeiterInnen, die am Einsatz beteiligt sind, haben we<strong>der</strong> Foren<br />

noch eine Organisationsform, durch die <strong>und</strong> bei <strong>der</strong> sie Hilfe bekommen könnten.<br />

Obwohl die Gefährdung <strong>der</strong> HelferInnen bei Katastrophen in Fachkreisen bekannt ist,<br />

beschäftigt man sich nicht mit ihrer psychischen Ges<strong>und</strong>heit, es gibt keine vorab<br />

organisierten Supervisionen o<strong>der</strong> Debriefings. Seelische Schä<strong>den</strong> können durch<br />

ungelöste Ereignisse o<strong>der</strong> körperliche Risiken <strong>der</strong> HelferInnen während eigener<br />

Einsätze, aber auch durch die während eines Einsatzes entstehen<strong>den</strong> inneren Konflikte,<br />

verursacht wer<strong>den</strong>. Diese o<strong>der</strong> auch gewisse Lebensumstände <strong>der</strong> HelferInnen wür<strong>den</strong><br />

zu ihrer Lösung externe ExpertInnen benötigen. Mangels einer solchen externen<br />

Hilfeleistung wissen MitarbeiterInnen in <strong>der</strong> Krisensituation nicht, wo sie <strong>für</strong> ihre<br />

mentalen, psychischen <strong>und</strong> seelischen Bedürfnisse Hilfe suchen können. Es gibt zwar<br />

zentrale Seelsorgetelefondienste, aber diese sind eher allgemein bzw. bieten keine<br />

Möglichkeit <strong>der</strong> persönlichen Kontaktaufnahme zwischen lei<strong>den</strong><strong>den</strong> HelferInnen <strong>und</strong><br />

dem sek<strong>und</strong>ären, tertiären o<strong>der</strong> im weiteren Sinne betroffenen TeilnehmerInnen.<br />

551 Caritas <strong>und</strong> Malteser<br />

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