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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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I. NFS als notwendiger Teil kirchlichen Handelns<br />

Tod eines/r nahen Fre<strong>und</strong>es/in 37 Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schlafgewohnheiten 16<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beschäftigung 36 Geän<strong>der</strong>te Häufigkeit <strong>der</strong><br />

Familientreffen<br />

15<br />

Häufiger Streit in <strong>der</strong> Familie 35 Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Essgewohnheiten 15<br />

Verschuldung 31 Urlaub 13<br />

Kreditsperre 30 Weihnachtsvorbereitungen 12<br />

Neue Stelle 29 Regelverstoß 11<br />

Der offensichtlich am meisten <strong>und</strong> gleichzeitig viele Menschen betreffende Stress ist<br />

<strong>der</strong> Umweltstress. Im sozialen Umfeld ergibt <strong>der</strong> Werteverlust, die Ziellosigkeit <strong>und</strong> das<br />

Erleben <strong>der</strong> Sinnlosigkeit des Lebens <strong>für</strong> das Individuum eine gefährliche, auswegslose<br />

Situation. Die Kriminalität steigt ständig, soziale Devianzen wer<strong>den</strong> verstärkt, das<br />

rechtskonforme Verhalten sinkt, immer mehr Menschen geraten in ausweglose<br />

Situationen. Gravierende Krankheiten, Unfälle, Feuergefahren, Gewaltakte, natürliche<br />

<strong>und</strong> industrielle Katastrophen, Kriege – dies sind die so genannten traumatischen<br />

Erlebnisse, welche jenseits <strong>der</strong> gewöhnlichen Grenzen menschlicher Erfahrungen<br />

liegen. Es sind Ereignisse, die in ihrer Stärke <strong>und</strong> Folgewirkung <strong>für</strong> das Individuum <strong>und</strong><br />

sein/ihr Umfeld <strong>den</strong> Charakteristika <strong>der</strong> Gefahrenlage entsprechen. Ähnlich <strong>den</strong><br />

Lebensereignissen tauchen auch die Än<strong>der</strong>ungen in <strong>den</strong> Rollenerwartungen o<strong>der</strong> <strong>den</strong><br />

gesellschaftlichen Rollen nicht immer als Stress auf, son<strong>der</strong>n nur in als bedrohlich o<strong>der</strong><br />

problematisch erachteten Fällen. Die Fachliteratur sagt hierzu, dass die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Rollen zumeist als Rollenkonflikt erlebt wird. Der Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> liegt darin, dass unsere<br />

sozialen Rollen als Teile unseres Gewohnheitssystems zeitlich meistens stabil<br />

erschienen, <strong>den</strong>n gerade sie geben uns ein Gefühl <strong>der</strong> Sicherheit in <strong>der</strong> sich ständig<br />

än<strong>der</strong>n<strong>den</strong> sozialen Wirklichkeit. 123 Hier sollte erwähnt wer<strong>den</strong>, dass das Stresspunkt-<br />

Wertesystem <strong>der</strong> Lebensereignisse je nach Gesellschaft <strong>und</strong> Zeit variieren. Vor<br />

Jahrh<strong>und</strong>erten, als z.B. die Säuglingssterblichkeit fast in je<strong>der</strong> zweiten o<strong>der</strong> dritten<br />

Familie spürbar war, hatte sie einen deutlich geringeren Stresspunkt-Wert als heute –<br />

<strong>und</strong> selbst dieser Prozess än<strong>der</strong>t sich je nach Kultur <strong>und</strong> Zeit ständig.<br />

Traumata können aber nicht nur seelische, son<strong>der</strong>n auch physikalische Folgen haben. So<br />

berichtet Ulrich Sachsse, dass sich infolge von traumatisieren<strong>den</strong> Ereignissen Teile des<br />

123 Vgl. PEARLIN, Role Strain and Personal Stress, 3-32.<br />

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