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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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IV. Benchmarking Analyse<br />

Die NFS ähnelt einer „Überlappungsgruppe“ mit einem niedrigen <strong>Aufbau</strong> nach<br />

Linkert. 347 Die NFS-Struktur misst dem Wissen <strong>und</strong> <strong>der</strong> erzielten Leistung trotz<br />

Bestehens einer Hierarchie mehr Bedeutung zu. Wenn aber <strong>der</strong>/die ModellleiterIn nicht<br />

in <strong>der</strong> Welt hierarchischer Organisationen bewan<strong>der</strong>t ist, kann er/sie sich sehr schnell<br />

beleidigt fühlen o<strong>der</strong> meinen, dass die Kirchenleitung seine/ihre Arbeit nicht anerkennt.<br />

Um dies zu vermei<strong>den</strong>, muss auch die Kirchenleitung die unterschiedlichen<br />

Wertsysteme <strong>der</strong> auf sachlicher Basis organisierten Aktivitäten berücksichtigen.<br />

In <strong>der</strong> NFS-Organisation treffen <strong>der</strong> auf kirchlichen Traditionen beruhende, auf Respekt<br />

aufgebaute Leitungsstil <strong>und</strong> <strong>der</strong> dezentralisierte, auf Problemlösung <strong>und</strong> effizienten<br />

Betrieb ausgerichtete Leitungsstil aufeinan<strong>der</strong>. Das Zusammentreffen <strong>und</strong> schon gar<br />

eine erzwungene Kooperation dieser bei<strong>den</strong> Stile bergen große Gefahren in sich.<br />

Der/die GruppenleiterIn muss darauf achten, dass beim Erleben dieser Spannung die<br />

Gruppe nicht wi<strong>der</strong>spenstig wird, son<strong>der</strong>n kooperativ bleibt. Hierbei muss sich <strong>der</strong>/die<br />

LeiterIn, <strong>der</strong>/die die kirchliche Hierarchie hinter sich weiß, bei <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong> zur<br />

Verfügung stehen<strong>den</strong> Mittel mäßigen, gleichzeitig müssen aber auch die<br />

Dezentralisierung, fachliches Ansehen <strong>und</strong> gleichberechtigte Kooperation gewohnten<br />

MitarbeiterInnen in Rücksicht auf die Funktionsweise <strong>der</strong> Kirche als eine spirituelle <strong>und</strong><br />

auf Traditionen aufgebaute Organisation, genügend Empathie aufweisen. Die NFS-<br />

Kommunikation muss nicht nur innerhalb <strong>der</strong> Gruppe selbst, son<strong>der</strong>n auch mit <strong>der</strong><br />

Kirche funktionieren, die Gruppe muss die Kompetenzen <strong>der</strong> MitarbeiterInnen an<strong>der</strong>er<br />

Branchen anerkennen <strong>und</strong> muss mit <strong>der</strong> Kirche ebenso wie mit an<strong>der</strong>en Organisationen<br />

kooperieren können. Diese Kooperation ist das Ergebnis gezielter Anstrengungen, sie<br />

entsteht nur selten von sich aus.<br />

Im Allgemeinen kann gesagt wer<strong>den</strong>, dass die Behandlung des oben angeführten,<br />

sensiblen Themas stark subjektiv ist <strong>und</strong> charakteristischerweise von <strong>der</strong> Offenheit <strong>der</strong><br />

MitarbeiterInnen <strong>der</strong> Organisation, ihrer Koordiniertheit <strong>und</strong> Kooperationsbereitschaft<br />

abhängt. In diesem Zusammenhang ist die Frage <strong>der</strong> Person des/r Koordinators/in von<br />

zentraler Rolle. Dort, wo <strong>der</strong>/die KoordinatorIn zu dieser Koordinierung nicht in <strong>der</strong><br />

Lage ist, wird die Vernetzung fraglich. 348 Da KoordinatorInnen immer von <strong>der</strong> Diözese<br />

als bezahlte MitarbeiterInnen ausgesucht wer<strong>den</strong>, liegt die Auswahl in <strong>der</strong><br />

347 Vgl. ebd. 402.<br />

348 Vgl. KLEIN, Vezetés- és szervezetpszichológia, 65.<br />

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