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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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I. NFS als notwendiger Teil kirchlichen Handelns<br />

Ges<strong>und</strong>heitspsychologische Erklärung des Zusammenhangs von sozialer<br />

Unterstützung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

Die ges<strong>und</strong>heitswahrende Wirkung <strong>der</strong> sozialen Unterstützung ist vielfältig <strong>und</strong> wird<br />

von House et al. als eine allgemeine, bio-psychosoziale Präventivwirkung bezeichnet. 172<br />

Kaplan, Cassel <strong>und</strong> Gore sind <strong>der</strong> Ansicht, dass sich die soziale Unterstützung einerseits<br />

positiv auf die Entwicklung des Ges<strong>und</strong>heitszustandes auswirkt <strong>und</strong> dass sie,<br />

an<strong>der</strong>erseits, in <strong>der</strong> Verarbeitung physischer <strong>und</strong> psychosozialer Stresswirkungen als<br />

eine Art „Puffer“ fungiert. 173 Die direkte Wirkung kann sich darin offenbaren, dass die<br />

soziale Integration – o<strong>der</strong> noch treffen<strong>der</strong> gesagt: die soziale Kohäsion – dem<br />

Individuum hilft, ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>nde Verhaltensmuster aufzunehmen. Die zweite<br />

Wirkung kommt nicht direkt zur Geltung, son<strong>der</strong>n durch einen sog. „Puffereffekt“, da<br />

soziale Kontakte in <strong>der</strong> Neutralisierung von psychosozialen o<strong>der</strong> sonstigen<br />

Stresswirkungen eine Rolle spielen. Dies wirkt sich auf <strong>den</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustand aus,<br />

<strong>den</strong>n Krankheit ist nichts An<strong>der</strong>es als <strong>der</strong> Verlust des Gleichgewichtes – welches die<br />

soziale Unterstützung ausbalancieren kann.<br />

Eine <strong>der</strong> vielleicht wichtigsten Rollen <strong>der</strong> sozialen Unterstützung bei <strong>der</strong> Konfliktlösung<br />

liegt im Kampf mit <strong>den</strong> Problemen. Es kann als soziales Coping bezeichnet wer<strong>den</strong>. 174<br />

Die Konfliktlösungseffizienz wird nicht nur von Faktoren in Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Persönlichkeit des Individuums, son<strong>der</strong>n auch von externen Faktoren, wie dem sozialen<br />

Netz, beeinflusst. Von hier ist die Feststellung von Lyons et al., die <strong>den</strong> sozialen<br />

Charakter <strong>der</strong> Konfliktlösung hervorheben 175 , ein weiterer Schritt. Sie kommen zu dem<br />

Ergebnis, dass die Lösung in fast allen Fällen sozialer Natur ist, da <strong>der</strong> Hauptgr<strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Stress soziale Interaktionen, aber auch <strong>der</strong>en Lösung betrifft – je<strong>den</strong>falls nicht nur<br />

das Individuum. Wir sind soziale Wesen, haben gemeinsame Probleme <strong>und</strong> die Lösung<br />

muss auch immer im Kontext an<strong>der</strong>er Personen gef<strong>und</strong>en wer<strong>den</strong>. Daher schlägt Lyons<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Ausdruck des sozialen Charakters <strong>der</strong> Konfliktlösung <strong>den</strong> Begriff „kommunales<br />

Coping“ vor.<br />

172 Vgl. HOUSE / LANDIS / UMBERSON, Social Relationships and Health, 540-545.<br />

173 Vgl. KAPLAN / CASSEL / GORE, Social Support and Health, 47-58.<br />

174 Vgl. PIKÓ, Coping-társas kapcsolatok-társas coping, 391-399.<br />

175 Vgl. LYONS, u.a., Coping as a Communal Process, 579-605.<br />

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