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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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VI. Die Rotschlammkatastrophe von Devecser aus Sicht <strong>der</strong> Notfallseelsorge<br />

solch eine Hilfe ist schwierig, weil man nicht weiß, wer was genau braucht. Gebe ich<br />

Notlei<strong>den</strong><strong>den</strong> nicht das, was sie brauchen <strong>und</strong> was ihrem Leben hilft, setzt ich sie<br />

weiterem Stress aus.<br />

Die schnelle, zielgerichtete Zustellung <strong>der</strong> Hilfsgüter war mühsam. Es gab viele<br />

Versuche, aber diese waren jeweils nur temporäre Lösungen. Es gab Organisationen,<br />

wo man sich aus <strong>den</strong> Spen<strong>den</strong> das Nötigste aussuchen konnte. An<strong>der</strong>e haben alles<br />

Gespendete zusammengelegt, in die betroffenen Gemein<strong>den</strong> geliefert <strong>und</strong> dort konnte<br />

man wählen. Es ist auch vorgekommen, dass aufgeschrieben wurde, was notwendig war<br />

<strong>und</strong> geliefert wurde erst danach. Es gab auch Versuche, über das Internet Spen<strong>den</strong> ans<br />

Ziel zu bringen. Eine wirklich gute Lösung haben wir nicht gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> bei uns<br />

gedacht, es ist <strong>den</strong>noch unorganisiert. Oft gelangten Hilfen nicht dorthin, wo sie<br />

benötigt wur<strong>den</strong>, <strong>und</strong> Menschen bekamen nicht das, was sie im Moment wirklich<br />

notewendig brauchten. Die Tatsache, dass die Katastrophe sich in einer sozial ohnehin<br />

benachteiligten Region ereignete, hat die Hilfe erschwert. Die ansässige Bevölkerung<br />

ist noch tiefer gerutscht <strong>und</strong> kann nicht einmal mehr Hilfe annehmen.<br />

Die Folgen <strong>der</strong> Rotschlammkatastrophe – Verlust o<strong>der</strong> Möglichkeit?<br />

Die Auswirkungen <strong>der</strong> Rotschlammkatastrophe ziehen sich bereits seit mehreren<br />

Monaten hin <strong>und</strong> belasten die Bevölkerung enorm. Eine Schar an Personen, die ihre<br />

Häuser verloren haben, lebt in Mietwohnungen, während lokale Selbstverwaltungen,<br />

Staatsorgane <strong>und</strong> Hilfsorganisationen sich Gedanken machen, was getan wer<strong>den</strong> müsste<br />

<strong>und</strong> wie geholfen wer<strong>den</strong> könnte. Spen<strong>den</strong> kamen <strong>und</strong> kommen noch immer – <strong>und</strong> man<br />

muss ehrlich sein: Die ganze Welt hat sich aufgetan, jede/r wollte spen<strong>den</strong>. Was ist aber<br />

in so einer Situation wirklich notwendig?<br />

Der Staat hat <strong>den</strong> Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong> Häuser auf sich genommen, also kann/soll man<br />

hierbei nicht helfen. Informationen, die besagen, dass Notlei<strong>den</strong>de diesen staatlichen<br />

Spen<strong>den</strong>beitrag zurückzahlen müssen, falls sie aus an<strong>der</strong>en Quellen Gel<strong>der</strong> zum Neubau<br />

<strong>der</strong> Häuser bekommen, sind aber störend. Privatpersonen, Betriebe o<strong>der</strong><br />

Hilfsorganisationen haben Gel<strong>der</strong> in einen nationalen Scha<strong>den</strong>fond überweisen können.<br />

Der Staat hat diese Lösung be<strong>für</strong>wortet. Dieser neue, nach <strong>der</strong> Katastrophe ausgedachte<br />

Fonds bietet vielen Spen<strong>der</strong>Innen keine richtig klare Lösung, <strong>den</strong>n das Schicksal <strong>der</strong><br />

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