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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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3. Situationsanalyse in Ungarn<br />

II. Methodologie <strong>und</strong> Problematik<br />

Zuerst muss man sehen, dass <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>der</strong> ungarischen Bevölkerung im<br />

internationalen Vergleich äußerst ungünstig 210 ausfällt <strong>und</strong> bei weitem hinter dem liegt,<br />

was das Durchschnittsniveau unserer sozio-ökonomischen Entwicklung ermöglicht.<br />

Der beson<strong>der</strong>s schlechte Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>der</strong> ungarischen Bevölkerung ist auf<br />

zahlreiche historische, soziale, wirtschaftliche <strong>und</strong> kulturelle Gründe, wie z.B. die<br />

unges<strong>und</strong>e Lebensweise eines Großteils <strong>der</strong> Bevölkerung, <strong>den</strong> Zustand des<br />

Ges<strong>und</strong>heitsversorgungssystems <strong>und</strong> strukturelle Probleme, zurückzuführen. Das<br />

Ges<strong>und</strong>heitsbewusstsein <strong>der</strong> Bevölkerung ist schwach, die Menschen kümmern sich<br />

wenig um ihre eigene Ges<strong>und</strong>heit. 211 Ges<strong>und</strong>heitsschädigende Lebensweisen (Rauchen,<br />

Alkoholkonsum) sind weit verbreitet <strong>und</strong> ein Großteil <strong>der</strong> Bevölkerung führt ein<br />

bewegungsarmes Leben. All dies hat zur Folge, dass Ungarn in <strong>der</strong> durchschnittlichen<br />

Lebenserwartung weit hinter Staaten mit ähnlichem Entwicklungsstand liegt. In <strong>den</strong><br />

letzten bei<strong>den</strong> Jahrzehnten ging die Bevölkerungszahl zurück. Die Zahl <strong>der</strong><br />

Lebendgeburten nahm ab, die Sterberate stieg. Der Anteil <strong>der</strong> älteren Bevölkerung<br />

wuchs – wie in <strong>den</strong> an<strong>der</strong>en EU-Mitgliedstaaten auch. 212<br />

Die Effizienz <strong>und</strong> effiziente Nutzung (z.B. Kapital, Finanzierungsausgaben) <strong>der</strong><br />

Produktionsfaktoren (z.B. Arbeitskräfte) wird direkt vom infrastrukturellen Zustand des<br />

Ges<strong>und</strong>heitsversorgungssystems als öffentlichem Dienstleister beeinflusst. So wirkt sich<br />

<strong>der</strong> Zustand des Ges<strong>und</strong>heitssystems 213 direkt auf die Wettbewerbsfähigkeit des Staates<br />

aus. Der Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>der</strong> Bevölkerung ist ein bedeuten<strong>der</strong> Faktor <strong>der</strong><br />

Arbeitskräftequalität <strong>und</strong> <strong>der</strong> Arbeitsmarktaktivität.<br />

Die Zunahme <strong>der</strong> Beschäftigungsrate wird direkt durch die ungünstige Entwicklung <strong>der</strong><br />

<strong>den</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>der</strong> Bevölkerung charakterisieren<strong>den</strong> Demographie-,<br />

210<br />

Vgl. http://www.budapester.hu/index.php?option=com_content&task=view&id=6888&Itemid=26<br />

[abgerufen am 2011.11.14].<br />

211<br />

UZZOLI, Az egészségi állapot társadalmi-területi különbségei Magyarországon, in:<br />

http://geogr.elte.hu/REF/REF_Tezisek/UA_tezisek.pdf [abgerufen am 10.02.2011].<br />

212<br />

Dabei gibt Ungarn im internationalen Vergleich nicht wenig <strong>für</strong> die Ges<strong>und</strong>heit aus. 8,3% des BIP im<br />

Jahre 2004 entspricht dem europäischen Durchschnitt;<br />

(http://www.origo.hu/itthon/valasztas2010/igeretek/20100325-igeretek-foldje-4-az-egeszsegugy.html<br />

[abgerufen am 10.02.2011].); In <strong>der</strong> Rangordnung <strong>der</strong> am meisten entwickelten Staaten liegt Ungarn mit<br />

Spanien, Italien <strong>und</strong> dem Vereinigten Königreich im Mittelfeld, in: DÉZSY, Egészséggazdaságtan, 27.)<br />

212<br />

Obwohl Ungarn also viel <strong>für</strong> die Ges<strong>und</strong>heit ausgibt, ist die Nutzung <strong>und</strong> Effizienz nicht entsprechend.<br />

213 Vgl. http://www.matud.iif.hu/07sze/07.html [abgerufen am 10.02.2011].<br />

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