29.12.2012 Aufrufe

Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

I. NFS als notwendiger Teil kirchlichen Handelns<br />

Gehirns verän<strong>der</strong>n. Der Hippocampus schrumft über lange Zeit. Wenn das<br />

Traumaereignis vorbei ist, kann ein Wachstum des Hippocampus festgestellt wer<strong>den</strong>. 124<br />

Posttraumatische Belastungsstörung<br />

„Eine posttraumatische Belastungsstörung entsteht als eine verzögerte o<strong>der</strong> protrahierte<br />

Reaktion auf ein belastendes Ereignis o<strong>der</strong> eine Situation kürzerer o<strong>der</strong> längerer Dauer<br />

mit außergewöhnlicher Bedrohung o<strong>der</strong> katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast<br />

jedem/r eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde. Prädisponierende Faktoren wie<br />

bestimmte, z.B. zwanghafte o<strong>der</strong> asthenische Persönlichkeitszüge o<strong>der</strong> neurotische<br />

Krankheiten in <strong>der</strong> Vorgeschichte können die Schwelle <strong>für</strong> die Entwicklung dieses<br />

Syndroms senken <strong>und</strong> seinen Verlauf erschweren, aber die letztgenannten Faktoren sind<br />

we<strong>der</strong> notwendig noch ausreichend, um das Auftreten <strong>der</strong> Störung zu erklären. Typische<br />

Merkmale sind das wie<strong>der</strong>holte Erleben des Traumas in sich aufdrängen<strong>den</strong><br />

Erinnerungen (Nachhallerinnerungen, Flashbacks), Träumen o<strong>der</strong> Albträumen, die vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> eines andauern<strong>den</strong> Gefühls von Betäubtsein <strong>und</strong> emotionaler<br />

Stumpfheit auftreten. Ferner fin<strong>den</strong> sich Gleichgültigkeit gegenüber an<strong>der</strong>en Menschen,<br />

Teilnahmslosigkeit <strong>der</strong> Umgebung gegenüber, Freudlosigkeit sowie Vermeidung von<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten.<br />

Meist tritt ein Zustand von vegetativer Übererregtheit mit Vigilanzsteigerung, einer<br />

übermäßigen Schreckhaftigkeit <strong>und</strong> Schlafstörung auf. Angst <strong>und</strong> Depression sind<br />

häufig mit <strong>den</strong> genannten Symptomen <strong>und</strong> Merkmalen assoziiert <strong>und</strong> Suizidgedanken<br />

sind nicht selten. Der Beginn folgt dem Trauma mit einer Latenz, die wenige Wochen<br />

bis Monate dauern kann. Der Verlauf ist wechselhaft, in <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Fälle kann<br />

jedoch eine Heilung erwartet wer<strong>den</strong>. In wenigen Fällen nimmt die Störung über viele<br />

Jahre einen chronischen Verlauf <strong>und</strong> geht dann in eine andauernde<br />

Persönlichkeitsän<strong>der</strong>ung (F62.0) über.” 125<br />

124 Vgl. KIESSLING, Wenn das geknickte Rohr zu brechen…, 100.<br />

125 http://www.icd-code.de/icd/code/F43.1.html [abgerufen am 30.09.2010].<br />

53

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!