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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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V. <strong>Konzepte</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsschritte</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Aufbau</strong> <strong>der</strong> NFS in Ungarn /<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> NFS in Ungarn<br />

vielen Metho<strong>den</strong>, u.a. durch <strong>den</strong> Miteinbezug neuer AkteurInnen in diesem Sektor,<br />

entgegengewirkt wer<strong>den</strong>.<br />

Für die NFS-Organisationen, in <strong>den</strong>en oft die Freiwilligenarbeit dominiert, ist es nicht<br />

immer einfach, die theologischen <strong>und</strong> ökonomischen Achsen im Gleichgewicht zu<br />

halten. 537 Der Dienst ist aufgr<strong>und</strong> seines Charakters bemüht, in erster Linie die<br />

theologische Dimension zu betonen, ständig neu zu formulieren <strong>und</strong> zu interpretieren.<br />

Die unbegründete Verdrängung <strong>der</strong> ökonomischen Aspekte gefährdet aber die konkrete<br />

Präsenz auf organisierten Märkten. Durch die Geltung <strong>der</strong> Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Marktkonditionen kommt man in <strong>der</strong> NFS aber zur konkreten Implementierung <strong>der</strong><br />

Solidarität. In <strong>der</strong> Gesellschaft interpretieren zurzeit nur wenige Menschen Kirchen als<br />

tatsächliche Marktakteurinnen. Obwohl die Zivilsphäre in <strong>der</strong> Übernahme einiger<br />

Diakonieaufgaben in vielen Fällen eine jahrzehntelange Tradition hat, gilt die Kirche in<br />

diesem Sektor in vielen Fällen als neue Akteurin, obwohl sie auch Krankenhäuser<br />

betreibt. Die Ist-Situation zeigt, dass es <strong>den</strong> schon früher etablierten Organisationen in<br />

Ungarn nicht gelungen ist, <strong>den</strong> gesamten Aufgabenbereich <strong>der</strong> seelisch-körperlichen<br />

Hilfeleistung abzudecken. Sie sind beson<strong>der</strong>s auf die Begegnung seelisch-spiritueller<br />

Bedürfnisse nicht vorbereitet. Auf diesem Gebiet haben also die Kirchen neue<br />

Möglichkeiten <strong>und</strong> Aufgaben. Unter <strong>den</strong> sogenannten Kategorialseelsorgegebieten kann<br />

eine dieser neuen Möglichkeiten bzw. Aufgaben die Notfallseelsorge sein.<br />

Beim Betrieb <strong>der</strong> NFS ist <strong>für</strong> die Kirchen ein neuer <strong>und</strong> ungewöhnlicher Aspekt, dass<br />

nicht nur die Organisation selbst Erwartungen an sich stellen kann – dies charakterisiert<br />

die typische Betriebsform <strong>der</strong> Kirche –, son<strong>der</strong>n es müssen auch unter weltlichen<br />

Erwartungen eingestufte Ökonomieaspekte zur Geltung kommen.<br />

Kirchliche Organisationen, so auch die NFS, müssen die Zentren <strong>der</strong> regionalen<br />

Rettungsdienste aufsuchen <strong>und</strong> entsprechende Kontaktpunkte suchen. Wo rechtliche<br />

Rahmen bereits vorbereit sind, muss man lediglich die Kooperationsmöglichkeiten<br />

nutzen können. Die wichtigsten Elemente <strong>der</strong> Implementierung des Modells müssen<br />

schriftlich festgehalten <strong>und</strong> mit <strong>den</strong> zukünftigen kooperieren<strong>den</strong> PartnerInnen eine<br />

Vereinbarung getroffen wer<strong>den</strong>, bei <strong>der</strong> das genaue Ziel <strong>der</strong> Kooperation, <strong>der</strong> Rahmen<br />

<strong>und</strong> die Konditionen schriftlich festgehalten wer<strong>den</strong>, damit eine reine Einsatz- <strong>und</strong><br />

537 Vgl. JÄGER,, ebd. 21.<br />

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