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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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V. <strong>Konzepte</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsschritte</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Aufbau</strong> <strong>der</strong> NFS in Ungarn /<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> NFS in Ungarn<br />

1.1.1. Umwelteinflüsse zur Schwächung <strong>der</strong> NFS-Organisation<br />

Die wichtigsten Risikoelemente bei <strong>der</strong> Gestaltung einer ungarischen NFS-Gruppierung<br />

sind wie folgt:<br />

1) Die an <strong>der</strong> Rettung beteiligten Personen achten nur auf die körperliche Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> die äußere Bewahrung des Lebens <strong>und</strong> Besitzes, ihre Kräfte konzentrieren sich<br />

darauf. Sie können we<strong>der</strong> psychologischen noch seelischen Beistand leisten,<br />

geschweige <strong>den</strong>n auf mentale Bedürfnisse, Wünsche <strong>und</strong> Fragen achten: Da<strong>für</strong> bleibt<br />

keine Zeit. 479<br />

2) Obwohl die MitarbeiterInnen des IM 480 in einem offenen Brief über die<br />

zukünftigen Tätigkeiten <strong>der</strong> NFS unterrichtet wur<strong>den</strong> <strong>und</strong> auch die rechtliche Lage<br />

innerhalb <strong>der</strong> Gruppe geklärt wurde, gab es <strong>den</strong>noch keine KollegInnen in <strong>den</strong> Rängen<br />

des IM, die verstan<strong>den</strong> hätten, warum so eine Organisation vonnöten ist. Die<br />

KollegInnen des IM verfügen über keine positiven Erfahrungen, sie haben an<strong>der</strong>sartige<br />

schlechte Erfahrungen mit dieser Art <strong>der</strong> Hilfeleistung, daher wurde die Organisation<br />

nicht beansprucht.<br />

Aufgr<strong>und</strong> alter, erstarrter Strukturen kann die Kooperation zwischen dem<br />

Katastrophenschutz <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Organisationen kaum ausgebaut wer<strong>den</strong>. Die<br />

KatastrophenschutzexpertInnen in <strong>den</strong> Rängen des IM waren es in <strong>den</strong> letzten<br />

Jahrzehnten nicht gewohnt, mit zivilen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> religiösen <strong>und</strong> kirchlichen<br />

Organisationen zu kooperieren. Die Katastrophenabwehr beschränkte sich auf die<br />

Rettung materieller Güter anhand eines vorgegebenen Protokolls. 481 Vor <strong>der</strong> Wende zur<br />

Demokratie (1990) konnten das Heer <strong>und</strong> lokale staatliche Firmen in die<br />

Scha<strong>den</strong>sbegrenzung miteinbezogen wer<strong>den</strong>, man musste aber nicht mit ihnen<br />

kooperieren, <strong>den</strong>n sie wur<strong>den</strong> vom Staat zur Beteiligung an <strong>der</strong> Rettung aufgefor<strong>der</strong>t. 482<br />

Daher bedurfte es keiner an<strong>der</strong>en Hilfe. Diese Organisationen, die in die Rettung<br />

miteinbezogen wer<strong>den</strong> konnten, wur<strong>den</strong> aufgelöst, an ihre Stelle sollten<br />

479<br />

Vgl. Kapitel 3.<br />

480<br />

Katastrophenschutz in Ungarn<br />

481<br />

Vgl. http://www.itb.hu/ajanlasok/a15/html/a15_10-2.htm [abgerufen am 08.03.2011].<br />

482<br />

Miklós Tomka vertritt die Meinung, dass die Kontrollfunktion <strong>der</strong> Kirchen, die Kirchlichkeit, seit <strong>der</strong><br />

Wende zur Demokratie schwindet <strong>und</strong> dies zu einer Än<strong>der</strong>ung des Stils <strong>und</strong> <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Religiosität<br />

führen muss. Vgl. TOMKA, Hagyományos vallási értékek, 421.<br />

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