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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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II. Methodologie <strong>und</strong> Problematik<br />

wie dies auf einem Spezialgebiet, welches Massen betrifft, in die Praxis umgesetzt<br />

wer<strong>den</strong> kann.<br />

6. Die Rolle <strong>und</strong> Aufgabe <strong>der</strong> Kirchen bei <strong>der</strong> Schaffung <strong>der</strong><br />

Zivilgesellschaft heute<br />

Die Wende stellte zahlreiche alte Funktionen religiöser Gesellschaften in Frage, bot<br />

gleichzeitig aber auch neue Möglichkeiten. Ein Teil <strong>der</strong> alten Mikrogemeinschaften<br />

fand neue Betätigungsfel<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> bei <strong>der</strong> öffentlichen Hand. Diözesen<br />

<strong>und</strong> Glaubensgemeinschaften blieben aber weiterhin die standhaftesten Gr<strong>und</strong>strukturen<br />

örtlicher Gesellschaften. Die alten Aktivitäten wur<strong>den</strong> in zwei Richtungen fortgesetzt.<br />

Die eine war das öffentliche Leben. Ein deutlicher Teil <strong>der</strong> Selbstverwaltungen,<br />

Parteien <strong>und</strong> AktivistInnen lokaler Vereinigungen kam aus <strong>den</strong> Rängen <strong>der</strong> ehemals<br />

völlig unpolitischen religiösen Gemeinschaften. Die soziale Verpflichtung ist also<br />

geblieben.<br />

Die an<strong>der</strong>e, einen echten Aufschwung bedeutende Richtung, ist auf dem Gebiet <strong>der</strong><br />

Sozialversorgung vor Ort zu suchen. Dies wird durch <strong>den</strong> Prozess, bei dem <strong>der</strong> Staat<br />

sich immer mehr aus Ges<strong>und</strong>heits<strong>für</strong>sorge <strong>und</strong> Sozialversorgung zurückzieht, weiter<br />

betont. Die Sorgen <strong>der</strong> Kranken, Alten, Großfamilien, Menschen mit geringem Lohn,<br />

Arbeitslosen, aus sonstigen Grün<strong>den</strong> Benachteiligten <strong>und</strong> Suchtkranken ruhen immer<br />

mehr auf <strong>den</strong> Schultern <strong>der</strong> Gemeindeverwaltung <strong>und</strong> <strong>der</strong> direkten Wohnumgebung.<br />

Dieses Problem ist bei Weitem nicht bloß materieller Natur. Auch die Sicherheit einer<br />

Gemeinschaft, die persönliche Zuwendung, die gelegentliche Hilfe bei <strong>der</strong> Arbeit, <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>versorgung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Abwicklung von Amtswegen u. Ä. haben eine große<br />

Bedeutung. Vor Allem sind aber das Erkennen <strong>der</strong> Notlage <strong>und</strong> Feingefühl bei <strong>der</strong><br />

Hilfeleistung notwendig. Direkte <strong>und</strong> inoffizielle zwischenmenschliche Kontakte<br />

können in Form einer nachbarschaftlichen o<strong>der</strong> von Kirchen bzw.<br />

Glaubensgemeinschaften kommen<strong>den</strong> Hilfe gewährleistet sein.<br />

Gemeinschafts<strong>den</strong>ken <strong>und</strong> die Hilfe <strong>für</strong> die Notlei<strong>den</strong><strong>den</strong> sind wichtige <strong>und</strong><br />

unabdingliche Dimensionen des religiös-kirchlichen Lebens. Zu dieser Hilfe gehört die<br />

Unterstützung konkreter Personen unter konkreten Umstän<strong>den</strong> ebenso wie die<br />

Vertretung <strong>der</strong> Notlei<strong>den</strong><strong>den</strong>, das Streben nach <strong>der</strong> Umsetzung menschlicher <strong>und</strong><br />

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