Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

IV. Benchmarking Analyse
Anderswo hatte diese Bereitschaft aus unterschiedlichen Gründen gefehlt, aber
aufgrund der Erfolge anderswo und dem Vermeiden der oft unangenehmen Fragen
wurde dieser Dienst dennoch organisiert. Es gab Diözesen, wo das Ziel die Ausbreitung
der Diakonietätigkeiten war und diese Absicht auf die stetig ansteigende Zahl der NFS-
Gruppen getroffen ist. 340
Welcher Grund auch immer, haben praktisch alle deutschen und österreichischen
Diözesen eine solche Gruppe aufgestellt. In mehreren Fällen hat das Modell eine
Verbindung zu sozialen bzw. nichtkirchlichen sozial-caritativen Institutionen und so
wurde der Dienst Teil des Sozialnetzwerkes. Es gibt aber auch Beispiele, wonach das
Modell alleine und ausschließlich als Element der Kategorial-Seelsorge erschienen
ist. 341 Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass die Aktivitätsgemeinschaft desto
lebensfähiger und erfolgreicher wird, mit je mehr Organisationen sich das NFS-Modell
vernetzt. 342 Der Kontakt zu anderen Organisationen eignet sich auch dazu, zu
evaluieren, wie wichtig und wertvoll diese Tätigkeit dem/r BegründerIn, also der
Diözese, ist.
Anhand der Interviews mit den KoordinatorInnen lässt sich zeigen, dass der Kontakt der
NFS-Organisationen zur Kirche ein gemischtes Bild ergibt. In den Interviews wurde
absichtlich nicht erklärt, was darunter verstanden werden soll, so kann die Frage frei
interpretiert werden: Bei der Untersuchung der Modelle haben fast alle Befragten die
Wichtigkeit des Kontaktes zur örtlichen Kirche betont. Nicht alle Modelle haben einen
direkten und ständigen Kontakt zu ihren Diözesen, obwohl Teile der Human- und
Materialressourcen von ihr stammen.
- Keine/r der Befragten gab eine Antwort, aus der eine maximale Zufriedenheit
bezüglich der Anbindung des Modells an die Diözese bzw. bezüglich des
Kontaktes zwischen dem/r KoordinatorIn des Modells und dem/r
SeelsorgeleiterIn der Diözese gesprochen hätte. 343 Wie sich gezeigt hat, ist die
Zufriedenheit bezüglich des Kontaktes zur Kirche dann am größten, wenn
der/die KoordinatorIn und der/die LeiterIn der Kategorialseelsorge im täglichen
Kontakt zueinander stehen und sich nicht nur schriftlich oder bei allfälligen
340 Vgl. Dokumentation der Interviews 6.
341 Vgl. mit der Beschreibung der PartnerInnenschaften bei der Modellanalyse.
342 Keine andere Diakonieorganisation erlebt eine gegenseitige Angewiesenheit so intensiv, denn hier
erfordert der Kontakt überall hohe Intensität, sonst führt die Aktivität zu keinem Erfolg.
343 Vgl. Dokumentation der Interviews 116.
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