Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

I. NFS als notwendiger Teil kirchlichen Handelns
psychosozialer Quellen. 156 House hielt den Transaktionscharakter der sozialen
Unterstützung für wichtig, dessen zentrales Element die gegenseitige Beziehung
zwischen dem Individuum und seiner Umgebung ist. 157 Er schlug für die
Weiterentwicklung des Konzeptes der Sozialen Unterstützung einen aus vier Elementen
bestehenden Konzeptionsrahmen vor. Bei deren Untersuchung ging er von der
Grundfrage aus: Wer gibt wem, was und in Verbindung mit welchem Problem. Darauf
bezugnehmend schlug er folgende vierdimensionale Klassifizierungsmatrix vor: a)
Gegenstand der sozialen Unterstützung, b) Quellen der sozialen Unterstützung, c) das
Grundproblem und d) Objektivität/Subjektivität. Bei der konzeptionellen Interpretation
der sozialen Kontakte hat sich herausgestellt, dass de facto mehrere Dimensionen der
sozialen Unterstützung unterschieden werden können, je nachdem, wie sich die
Wirkung auf das Individuum zeigt. Die umfassendste Definition der sozialen
Unterstützung finden wir bei Kahn und Antonucci 158 , die sie als Gesamtheit von
interpersonellen Aktivitäten sehen, für welche eine oder mehrere der folgenden
Eigenschaften gelten:
- emotionale Äußerung, wo wir aus der Beziehung emotional „profitieren“ und
dadurch einen psychischen Gewinn erzielen;
- kognitive Bekräftigung, wo uns eine Beziehung auf kognitiver Ebene in
unserem Selbstbild und Glauben stärkt;
- instrumentelle, konkrete, praktische Hilfe, z.B. Materielles, Information, Rat
oder Zeit.
Die Grunddimensionen der sozialen Unterstützung werden mit der Kartographie der
emotional-kognitiv-instrumentellen Achsen ausgeschöpft. Im Konzept von Vaux 159
tauchen die Quelle der Unterstützung („Netzwerkdimension“), das unterstützende
Verhalten („Verhaltensdimension“) und die Zufriedenheit mit dem Ausmaß der
Unterstützung („Subjektivdimension“) als tragende Elemente auf. In diesem Sinne ist
das Gefühl der sozialen Unterstützung die potentielle Möglichkeit, Hilfe zu bekommen,
wenn man sie nötig hat. Dies hebt die Subjektivität der sozialen Unterstützung hervor,
156 Vgl. KAPLAN / CASSEL / GORE, Social Support and Health, 47-58.
157 Vgl. PIKÓ, Egészségszociológia, 78.
158 Vgl. KAHN / ANTONUCCI, Convoys over the Life Course. Attachment, Roles and Social Support.
159 Vgl. VAUX, Social Support. Theory, Research and Intervention.
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