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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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II. Methodologie <strong>und</strong> Problematik<br />

Mortalitäts- <strong>und</strong> Morbiditätsindikatoren verhin<strong>der</strong>t. So wird nicht nur die<br />

Lohnsicherheit <strong>der</strong> ArbeitnehmerInnen gefährdet, son<strong>der</strong>n – wegen des<br />

Produktivitätsrückgangs – auch die Wettbewerbsfähigkeit des Staates beziehungsweise<br />

<strong>der</strong> einzelnen Regionen gesenkt.<br />

Eines <strong>der</strong> wichtigsten Ziele <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legen<strong>den</strong> Umstrukturierung des<br />

Versorgungssystems <strong>und</strong> dessen Finanzierung bzw. <strong>der</strong> Aufstellung eines neuen<br />

Krankenversicherungsmodells ist die deutliche Verbesserung des Ges<strong>und</strong>heitszustandes<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung. Der Auslöser <strong>der</strong> Reform-Überlegungen zur Umgestaltung des<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesens war die Wirtschaftskrise. Der Staat wollte weniger Geld <strong>für</strong> diesen<br />

Sektor ausgeben.<br />

Es ist weiterhin kein Thema, dass die Gesellschaft mit <strong>den</strong> Traumata früherer<br />

Jahrzehnte klar kommen muss. Die Praxis <strong>der</strong> Seelsorge ist nicht verbreitet, da es<br />

hier<strong>für</strong> keinen „Bedarf“ gibt. Besser gesagt ist die Kooperation, die es auf diesem<br />

Gebiet zwischen Kirche <strong>und</strong> Staat geben sollte, we<strong>der</strong> im Bewusstsein <strong>der</strong> ExpertInnen,<br />

d.h. <strong>der</strong> Kirche, noch <strong>der</strong> Gesellschaft präsent.<br />

4. Die Gr<strong>und</strong>frage <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitsreform: Dienst o<strong>der</strong> Dienstleistung? 214<br />

Die ungarische Gesellschaft wurde mit <strong>der</strong> Bedeutung dieser Frage im Jahr 2007<br />

konfrontiert. Bis zu diesem Datum war nämlich dasjenige soziale Abkommen, nach<br />

dem das Ges<strong>und</strong>heitswesen nicht als Dienstleistung, son<strong>der</strong>n als Dienst erachtet wurde,<br />

noch in Kraft.<br />

Das ungarische Ges<strong>und</strong>heitssystem wurde aber in dieser Zeit unter dem Motto einer<br />

Ges<strong>und</strong>heitsreform von solchen Sparmaßnahmen, nach <strong>den</strong>en die Versorgung deutlich<br />

an Qualität eingebüßt hatte, umstrukturiert. Eines <strong>der</strong> besten Beispiele <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Perspektivenwandel ist, dass ab jetzt nicht einmal mittels <strong>der</strong> Parasolvenz eine gute<br />

Dienstleistung „gekauft“ wer<strong>den</strong> konnte.<br />

Gleichzeitig aber hat die Bevölkerung aufgr<strong>und</strong> von Ideologisierungen geglaubt, dass<br />

sie eine Konsumentin wäre <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Ges<strong>und</strong>heitsversorgung <strong>und</strong> Dienstleistung zahlt,<br />

ergo, sie hat Rechte <strong>und</strong> Erwartungen <strong>und</strong> ist eine K<strong>und</strong>in, wie im Falle an<strong>der</strong>er,<br />

214 Vgl. KORNAI / EGGLESTEN, Egyéni választás és szolidaritás, 22-28.<br />

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