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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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3.3. Coping-Strategien<br />

I. NFS als notwendiger Teil kirchlichen Handelns<br />

Die Tätigkeit, die das Individuum bemüht, um sich dem/r StressorIn zu wi<strong>der</strong>setzen,<br />

wird als Bewältigung o<strong>der</strong> Coping bezeichnet. Laut Lazarus <strong>und</strong> Folkman 1984 gibt<br />

es zwei Arten dieser Bewältigungsstrategien 126 :<br />

- Problemorientiertes Coping: Bei diesem Verhalten fokussiert das Individuum auf<br />

das spezielle Problem <strong>und</strong> ist bemüht, es in Zukunft zu vermei<strong>den</strong> o<strong>der</strong> zu än<strong>der</strong>n.<br />

Menschen, die diese Strategie anwen<strong>den</strong>, lei<strong>den</strong> weniger an stressverursachten<br />

Krankheiten. Bedauerlicherweise können Opfer von Katastrophen (aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Beson<strong>der</strong>heit, Unvorhersehbarkeit <strong>und</strong> Unerwartetheit) diese Art <strong>der</strong> Bewältigung<br />

nicht wählen, daher brauchen sie psychologische Hilfestellung.<br />

- Emotionsorientiertes Coping: Bei dieser Strategie ist <strong>der</strong>/die Betroffene bemüht,<br />

emotionale Reaktionen in Verbindung mit Stresssituationen abzubauen. Diese<br />

Strategie wird oft in Katastrophensituationen <strong>und</strong> beim Eintreffen unerwarteter<br />

Ereignisse angewandt. Moos 1988 teilt diese Art <strong>der</strong> Bekämpfung in<br />

- Verhaltensstrategien: Das Ziel ist hier die Ablenkung <strong>der</strong> Aufmerksamkeit vom<br />

Problem etwa durch körperliche Bewegung, Gesellschaft o<strong>der</strong> Drogenkonsum<br />

<strong>und</strong><br />

- Kognitive Strategien: Hierher gehören Aktivitäten zum temporären<br />

Beiseitelegen des Problems. 127<br />

Die rezente Copingforschung verweist auch auf eine dritte Gruppe von Strategien:<br />

-Sinnorientiertes Coping: „Park <strong>und</strong> Folkman beschreiben Sinn <strong>und</strong> Sinnfindung im<br />

Kontext <strong>der</strong> Stress- <strong>und</strong> Copingforschung als eine allgemeine Lebensorientierung,<br />

bei <strong>der</strong> persönliche Bedeutsamkeit <strong>und</strong> Kausalität eine wichtige Rolle spielen. Die<br />

AutorInnen unterschie<strong>den</strong> dabei zwischen globaler Sinnhaftigkeit, die gr<strong>und</strong>legende<br />

Annahmen <strong>und</strong> Überzeugungen einer Person umfasst, sowie gr<strong>und</strong>legen<strong>den</strong> Zielen,<br />

die daraus abgeleitet wer<strong>den</strong>, <strong>und</strong> zwischen situationsbezogener Sinnhaftigkeit, die<br />

sich primär auf die Interaktion zwischen einer Person <strong>und</strong> <strong>der</strong> Umwelt bezieht.<br />

Entsprechend fin<strong>den</strong> sinnorientierte Copingstrategien wie die positive<br />

Neubewertung einer Situation, die Revision bisheriger Zielsetzungen, religiöse<br />

126 http://pszicho.btk.ppke.hu/diakelet/segedanyagok/bortonpszi/acoping.doc [abgerufen am 30.09.2010].<br />

127 http://www.magyarpedagogia.hu/document/Margitics-Pauwlik_MP1061.pdf [abgerufen am<br />

30.09.2010].<br />

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