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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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I. NFS als notwendiger Teil kirchlichen Handelns<br />

<strong>den</strong>n nicht je<strong>der</strong> benötigt häufige soziale Kontakte. In <strong>der</strong> Interpretation von Cobb 160 ist<br />

die wichtigste Rolle <strong>der</strong> sozialen Unterstützung <strong>für</strong> das Individuum die Information,<br />

dass es geliebt <strong>und</strong> geschätzt wird bzw. dass man ihm vertraut <strong>und</strong> ihn akzeptiert. Die<br />

soziale Unterstützung ist also eine Erfahrung, <strong>für</strong> die es nicht so wichtig ist, welche Art<br />

von Unterstützung man konkret bekommt, son<strong>der</strong>n mehr, wie man sie erlebt <strong>und</strong> wie<br />

zufrie<strong>den</strong> man damit ist. Auch in <strong>der</strong> Beziehung <strong>der</strong> sozialen Unterstützung zur<br />

Ges<strong>und</strong>heit ist die sog. wahrgenommene <strong>und</strong> nicht die bekommene Unterstützung<br />

ausschlaggebend. Es ist kein Zufall, dass Sarason, Pierce <strong>und</strong> Sarason die soziale<br />

Unterstützung als eine Art Akzeptanzgefühl definieren. 161 Cobb meint, dass man<br />

zwischen <strong>der</strong> sog. Krisenunterstützung <strong>und</strong> <strong>der</strong> alltäglichen Unterstützung unterschei<strong>den</strong><br />

muss. Die Beobachtung, nach <strong>der</strong> Menschen ersteres kaum entbehren, da eine Krise<br />

zumeist <strong>den</strong> Zusammenhalt einer Gemeinschaft verstärkt, während das Fehlen <strong>der</strong><br />

alltäglichen Unterstützung viel problematischer ist, scheint dies zu untermauern. 162<br />

Soziale Epidemiologie <strong>der</strong> sozialen Unterstützung <strong>und</strong> des Ges<strong>und</strong>heitszustandes<br />

Die Untersuchung <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> sozialen Kontakte in Krankheitsprozessen geriet in <strong>den</strong><br />

1970ern durch die Arbeiten von Pikó 163 , Cassel <strong>und</strong> Cobb 164 in <strong>den</strong> Mittelpunkt, die<br />

durch Untersuchungen an Mensch <strong>und</strong> Tier die ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>nde bzw.<br />

krankheitsprophylaktische Wirkung <strong>der</strong> sozialen Unterstützung eruierten. Kaplan <strong>und</strong><br />

seine KollegInnen betonten, dass sich die soziale Unterstützung positiv auf die<br />

Entwicklung des Ges<strong>und</strong>heitszustandes auswirkt <strong>und</strong> als eine Art modifizieren<strong>der</strong><br />

Faktor in <strong>der</strong> Verarbeitung von psychosozialen <strong>und</strong> physischen Stresswirkungen<br />

fungiert. 165<br />

Ab <strong>den</strong> 1970ern sind innerhalb <strong>der</strong> neuen Richtung Studien entlang zweier<br />

Hauptschienen entstan<strong>den</strong>: In einer Gruppe waren es retrospektive o<strong>der</strong><br />

Querschnittstudien (z.B. Fallstudien), in <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en prospektive Forschungen<br />

(Kohortenanalysen <strong>und</strong> kontrollierte, nach dem Zufallsprinzip durchgeführte klinische<br />

160<br />

Vgl. COBB, ebda.<br />

161<br />

Vgl. SARASON / PIERCE / SARASON, Social Support, 97-128.<br />

162<br />

Vgl. COBB, ebda.<br />

163<br />

Vgl. PIKÓ, A társas támogatás hatása az egészségügyi állapotra, 12-16.<br />

164<br />

Vgl. COBB, Social Support as a Mo<strong>der</strong>ator of Life Stress, 300-315.<br />

165<br />

Vgl. KAPLAN / CASSEL / GORE, Social Support and Health, 47-58.<br />

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