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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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V. <strong>Konzepte</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsschritte</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Aufbau</strong> <strong>der</strong> NFS in Ungarn /<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> NFS in Ungarn<br />

ergeben<strong>den</strong> gesellschaftlichen Umbrüchen auf <strong>der</strong> stetigen Suche nach sich selbst, ihren<br />

Aufgaben <strong>und</strong> ihrem Profil. Durch die fehlende Wegweisung <strong>der</strong> Kirchenführung sind<br />

die priesterlichen Selbstbil<strong>der</strong> vage, fallbegrenzt o<strong>der</strong> auch wi<strong>der</strong>sprüchlich. 592 Davor<br />

konnte je<strong>der</strong> Seminarist ein mehr o<strong>der</strong> weniger klares Bild davon bekommen, welche<br />

Rolle er bei Krankenbesuchen einnehmen sollte o<strong>der</strong> welche Möglichkeiten er hatte,<br />

Notlei<strong>den</strong>de <strong>und</strong> ihr Umfeld zu unterstützen. Heute ist diese klare Rollenbestimmung in<br />

dem Sinne veraltet, als <strong>der</strong> Wunsch religiös Bekennen<strong>der</strong> nach alten Rollen immer mehr<br />

abnimmt. Die Gestaltung neuer Rollenbil<strong>der</strong> liegt dabei wie<strong>der</strong> beim Einzelnen.<br />

Heute taucht in Priestern die Frage, über welche Fachkompetenzen sie bei ihrer Arbeit<br />

verfügen bzw. ob sie in <strong>der</strong> Lage sind, dem ganzen Menschen mit Leib <strong>und</strong> Seele in <strong>der</strong><br />

Not zu helfen, als Zweifel auf. Mangels durchdachter, konkreter Antworten <strong>und</strong><br />

Rahmenbestimmungen seitens <strong>der</strong> Kirchenführung ist diese Wegsuche nur selten<br />

erfolgreich, zumeist aber mit Scheitern belastet.<br />

Situationskenntnis:<br />

Die Situationskenntnis bedeutet, dass Personen, die eine Katastrophe bewältigen,<br />

mentale Schemen <strong>und</strong> kognitive Bil<strong>der</strong> besitzen, die sie durch persönliche Erlebnisse<br />

über die zu meisternde Situation gewonnen haben. In so einer Situation müssen diese<br />

inneren Bil<strong>der</strong> mit dem aktuellen Geschehen verglichen wer<strong>den</strong>, um feststellen zu<br />

können, was tatsächlich passiert. Es versteht sich, dass man nur von bereits erlebten<br />

Situationen mentale Bil<strong>der</strong> haben kann. Bleibt die Frage, in welche Situationen <strong>und</strong> wie<br />

tief die HelferInnen darin verwickelt waren, um die Katastrophensituation zu<br />

bewältigen. Basiert ihre Situationskenntnis auf <strong>der</strong> minimal zumutbaren fachlichen<br />

Erfahrung bzw. ist diese Erfahrung variabel genug, um bei einem Einsatz<br />

Verallgemeinerungen machen zu können?<br />

Die praktische Vorbereitung des Personals ist dann ausreichend, wenn die kognitive<br />

Arbeit nicht nur im Lehrsaal unter geschützten Umstän<strong>den</strong>, son<strong>der</strong>n auch unter hohem<br />

Stress <strong>und</strong> bei Müdigkeit ausgeführt wer<strong>den</strong> kann. Es stimmt zwar, dass die Müdigkeit<br />

<strong>den</strong> Entscheidungsprozess verlangsamt, sie verursacht aber keine hohe Fehlerquote. Es<br />

ist aber schädlich <strong>und</strong> gefährlich, wenn sie beim Dienst <strong>und</strong> im Katastrophenfall<br />

auftaucht. Daher muss dieser Umstand beim praktischen Training hervorgerufen<br />

592 Vgl. http://www.radiovaticana.org/ung/Articolo.asp?c=318149 [abgerufen am 09.03.2011].<br />

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