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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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IV. Benchmarking Analyse<br />

Die Erfahrungen mit <strong>der</strong> ständigen Entwicklung <strong>der</strong> Prozesse sind aber keinesfalls so<br />

positiv. In <strong>den</strong> meisten Diözesen wurde mit <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> internen Struktur erst<br />

begonnen, wenn ein Prozess offensichtlich nicht optimal gelaufen ist <strong>und</strong> die Art des<br />

Kontaktes zu <strong>den</strong> PartnerInnenorganisationen wurde erst dann modifiziert, wenn die<br />

PartnerInnen dies explizit gefor<strong>der</strong>t haben o<strong>der</strong> die Organisation aufgr<strong>und</strong> des Mangels<br />

an Kontakt zu <strong>den</strong> PartnerInnenorganisationen nicht funktioniert hat.<br />

In mehreren Fällen war zu erkennen, dass die NFS-Organisation sich immer nur auf<br />

externen Druck hin geän<strong>der</strong>t hat. Sobald die externe Erwartung aufgehört hat, wurde<br />

auch <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungsprozess eingestellt. 378 Deshalb entstand bei vielen Organisationen<br />

<strong>der</strong> Eindruck, dass eine Entwicklung lediglich durch die Unzufrie<strong>den</strong>heit <strong>der</strong><br />

PartnerInnenorganisationen <strong>und</strong> nicht durch <strong>den</strong> internen Wunsch nach Entwicklung<br />

inspiriert möglich wäre.<br />

Es gibt Organisationen, wo <strong>der</strong>/die KoordinatorIn die MitarbeiterInnen in keiner Weise<br />

motivieren konnte <strong>und</strong> keine kontinuierlich geführten Listen existieren, mit <strong>der</strong>en Hilfe<br />

die Erreichbarkeit hätte protokolliert wer<strong>den</strong> können. Es gibt nichts, was die<br />

Gruppenzugehörigkeit stärken würde, daher sind <strong>den</strong> MitarbeiterInnenn we<strong>der</strong> die<br />

Zielsetzungen noch die Struktur <strong>der</strong> Organisation bekannt. Ohne diese Informationen ist<br />

es aber unmöglich, Än<strong>der</strong>ungen zu bewirken. 379<br />

Die hartnäckige Existenz alter, offensichtlich nicht mehr funktionieren<strong>der</strong> Strukturen ist<br />

aus einigen Interviews immer noch zu vernehmen:<br />

„Die Alarmierung kommt nur aus <strong>der</strong> Zentrale <strong>und</strong> dies verursacht Probleme.” 380<br />

„Es gibt Mitarbeiter, die nicht auf <strong>der</strong> KIT-Liste stehen <strong>und</strong> das ist ein Problem.” 381<br />

„Das Dienstsystem ist auf 12 St<strong>und</strong>en eingestellt, das ist zumeist nicht gerade gut.“ 382<br />

Nachdem <strong>der</strong> Strukturaufbau <strong>der</strong> Organisation sich gefestigt hat, än<strong>der</strong>t man das<br />

Strukturschema des Dienstes oft aus Bequemlichkeit nicht, obwohl es sich lohnt,<br />

Prozesse neu anzu<strong>den</strong>ken, <strong>den</strong>n das sich än<strong>der</strong>nde Umfeld macht die Gestaltung neuer<br />

Lösungen von Zeit zu Zeit notwendig. Es ist mehreren Orts spürbar, dass Än<strong>der</strong>ungen<br />

erst nach Jahren durchgeführt wur<strong>den</strong>.<br />

378 Vgl. Dokumentation <strong>der</strong> Interviews 49.<br />

379 Vgl. Dokumentation <strong>der</strong> Interviews 9.<br />

380 Vgl. Dokumentation <strong>der</strong> Interviews 59.<br />

381 Gerhard BALDAUF in einem Vortrag am 21.03.2008. in Graz.<br />

382 Vgl. Dokumentation <strong>der</strong> Interviews 56.<br />

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