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Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

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V. <strong>Konzepte</strong> <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsschritte</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Aufbau</strong> <strong>der</strong> NFS in Ungarn /<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> NFS in Ungarn<br />

- Notlei<strong>den</strong>de können in vielen Fällen ihren seelischen Zustand o<strong>der</strong> <strong>den</strong> Wunsch nach<br />

psychischer Hilfe nicht artikulieren. Da die ExpertInnen im Zentrum des<br />

Verständigungssystems aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> früher formulierten Situation <strong>den</strong> Einsatz<br />

kirchlicher Gruppen nicht beanspruchen, wird <strong>für</strong> die die Alarme registrieren<strong>den</strong><br />

ExpertInnen we<strong>der</strong> die Möglichkeit noch <strong>der</strong> Bedarf an psychischer Hilfe offensichtlich.<br />

- Kirchen haben auf dem Gebiet des Katastrophenschutzes keine Erfahrungen bei <strong>der</strong><br />

Hilfeleistung, die Diakonie ist unterentwickelt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Institutionsmangel ergibt, dass es<br />

noch keine funktionieren<strong>den</strong> Kooperationsstrategien mit <strong>den</strong> Staatsorganen gibt. In <strong>den</strong><br />

letzten Jahrzehnten, aber beson<strong>der</strong>s nach <strong>der</strong> Wende, konnte man mit solchen<br />

Ansprüchen <strong>der</strong> Zeit, teils wegen <strong>der</strong> früher fehlen<strong>den</strong> Möglichkeiten – offene<br />

Diakonietätigkeiten waren bis zur Wende verboten –, teils wegen <strong>der</strong> auch heute<br />

fehlen<strong>den</strong> Praxis <strong>der</strong> Kategorialseelsorge, nicht Schritt halten. 552<br />

- Die Anbindung an internationale Gruppen ist mühsam, man lernt nur schwer von<br />

ihnen. Der Gr<strong>und</strong> hier<strong>für</strong> ist <strong>der</strong> falsche Stolz, infolge dessen die ungarische Fachwelt<br />

mo<strong>der</strong>ne Lösungen <strong>und</strong> Modelle nur zögernd übernimmt. Der an<strong>der</strong>e Gr<strong>und</strong> ist das<br />

Fehlen positiver Erfahrungen aus <strong>der</strong> Modellübernahme. Seit dem EU-Beitritt Ungarns<br />

hat die Gemeinschaft mehrere aus zentralen Quellen finanzierte Trainings gestartet,<br />

<strong>der</strong>en Ziel die Adaptierung <strong>der</strong> EU-Praxis <strong>für</strong> ungarische Verhältnisse war. Solche<br />

gemeinsamen Trainings wur<strong>den</strong> im Falle des Katastrophenschutzes o<strong>der</strong> im Bereich <strong>der</strong><br />

Hilfsorganisationen organisiert, aber <strong>der</strong> Betrieb nach dem Training wurde aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

problematischen Einbettung im System <strong>und</strong> <strong>der</strong> ungelösten Finanzierung nicht gestartet<br />

bzw. schon nach kurzer Zeit aufgelöst.<br />

- Die Einbindung <strong>der</strong> Kirchen in das staatliche Versorgungssystem ist aufgr<strong>und</strong> des<br />

Traditionsmangels <strong>und</strong> <strong>der</strong> negativen Prägungen <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte 553 ein von<br />

Vorurteilen belastetes Gebiet, was es zu einer kontinuierlichen Problemquelle macht. 554<br />

Die Tatsache, dass die Kirche <strong>und</strong> <strong>der</strong> Staat in Verbindung mit <strong>der</strong> Wirtschaftskrise auf<br />

552 Es gibt zu wenig Priester, die Rolle <strong>der</strong> Bischöfe ist auch oft nicht klar. Sie bieten keine<br />

Seelsorgemetho<strong>den</strong>. Auf bestimmten Seelsorgegebieten sind Seelsorger noch nicht erschienen. Während<br />

die gesamte Kirchenarbeit eher auf Sparflammen lo<strong>der</strong>te, haben Bischöfe die Diözesen geleitet, dies geht<br />

aber nicht mehr. Es gibt keine Kommunikation, es wer<strong>den</strong> Fälle gelöst <strong>und</strong> es wird getadelt. Eine<br />

kontinuierliche Weiterbildung fehlt in allen Bereichen. Vgl. KAMARÁS, ebd.<br />

553 Die Kirche hat sich vom Staat <strong>und</strong> <strong>der</strong> zivilen Gesellschaft abgeson<strong>der</strong>t, nichtsdestotrotz besteht die<br />

Aufgabe <strong>der</strong> Kirche sehr wohl noch. Vgl. TOMKA, Megosztottságaink, 210.<br />

554 Vgl. http://hirszerzo.hu/elemzes/1736_vita_az_egyhazak_finanszirozasarol [abgerufen am<br />

09.03.2011].<br />

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