Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der Notfallselsorge

V. Konzepte und Entwicklungsschritte für den Aufbau der NFS in Ungarn /
Möglichkeiten der Gestaltung der NFS in Ungarn
erfolgt das Einbeziehen der LaiInnen selbst auf freiwilliger Basis in allen Bereichen nur
schleppend. 488 Bei Katastrophen, wo mangels spezieller Kenntnisse die Priester selbst
oft machtlos sind, ist es denkbar, dass eine LaiInnengruppe ohne klerikale Leitung die
Aufgabe ausübt.
6) Das momentane Katastrophenschutzsystem fördert die Tätigkeit der Zivilen nicht
und kann es nicht in die professionelle Tätigkeit integrieren. 489 Deswegen erachten die
Freiwilligen, die sich dennoch melden, ihre Arbeit als sinn- und wertlos. Abgesehen von
der Ungewöhnlichkeit dieser Situation liegt ein wichtiger Aspekt auch darin, dass die
offiziell Angestellten um ihren Arbeitsplatz bangen. Sie haben Angst, dass ihre Arbeit
ab dem Moment, in dem Aktivitäten von Freiwilligen übernommen werden, nicht mehr
gebraucht wird. Dieses Phänomen kann die Vernachlässigung der KIT-Aktivitäten bei
Katastrophenfällen erklären.
7) Aufgrund des Alarmierungssystems, das für den effizienten Betrieb unbedingt
notwendig ist, besteht zwischen dem Katastrophenschutz, der Feuerwehr und den
Rettungsdiensten bzw. den KIT- und NFS-Gruppen eine Kooperationsabhängigkeit, da
diese Organisationen für die Alarmierung an mehreren Stellen einen
„Kommunikationskanal“ nutzen. Diese Situation macht die beiden Gruppen zu
„siamesischen Zwillingen“. Das KIT und die NFS können ohne den Katastrophenschutz
nicht operieren, denn im Falle eines Einsatzes bedarf es der Erlaubnis und der
Verständigung der Hilfsorganisationen. Das wird beim jetzigen System nicht
ermöglicht.
Um aber einen effizienten Betrieb gewährleisten zu können, wäre ein entsprechender
Code vonnöten, durch dessen Benutzung das Alarmsystem der NFS-Einheit
automatisch starten würde. So wäre es möglich, dass die NFS-Einheiten rasch und
zeitgerecht an den Einsatzort gelangen.
8) Das Sozialnetz des Staates und das parallel dazu operierende kirchliche Sozialnetz
können sich sehr schwer treffen. Obwohl der Staat sich damit von sehr vielen
Sozialaufgaben befreien würde, passen Elemente der Systeme kaum zueinander bzw.
kann die Transparenz innerhalb der Systeme nicht ermöglicht werden. Dies hat zur
488
Vgl. MÁTÉ-TÓTH, Laikusok az egyházban, in: http://www.vigilia.hu/1998/7/9807mat.html [abgerufen
am 08.03.2011].
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Weltliche haben nicht genug Fachwissen, Erfahrungen, Menschenkenntnis und Geduld. Vgl. MOREL,
Gy., ebd.
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