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Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

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104<br />

Prävention im Dienste der Schule<br />

SCHULSOZIALARBEIT IN ALLEN PRIMAR-<br />

UND SEKUNDARSCHULEN<br />

Peter Walther<br />

Am 17. Oktober <strong>2007</strong> hat der Stadtrat die flächendeckende<br />

Einführung der Schulsozialarbeit auf der<br />

Sekundarstufe I sowie ein fünfjähriges Pilotprojekt<br />

für die Primarstufe genehmigt. Er stellt dafür insgesamt<br />

420 Stellenprozente zur Verfügung, welche<br />

vorderhand vollständig von der Stadt finanziert<br />

werden. Damit hat diese ein klares Zeichen dafür<br />

gesetzt, dass sie sich für die Qualität der Schulen<br />

einsetzt. Sie hat dafür einen erprobten, auf Prävention<br />

und Nachhaltigkeit ausgerichteten Ansatz<br />

gewählt.<br />

ZWEI PILOTPROJEKTE MIT GUTEM ERFOLG<br />

Der Entscheid für die Schulsozialarbeit folgte auf<br />

zwei dreijährige Pilotprojekte. Ende 2004 und<br />

kurz darauf Anfang 2005 waren in den Oberstufenzentren<br />

Châtelet und Mett-Bözingen je ein<br />

deutschsprachiger und ein französischsprachiger<br />

Pilotversuch mit Schulsozialarbeit gestartet<br />

worden. Dafür wurden zwei 50-Prozent-Stellen<br />

geschaffen.<br />

Der Auftrag für die Schulsozialarbeit war offen<br />

gehalten. Sie sollte präventiv ausgerichtet sein<br />

und nicht primär bei Krisensituationen eingesetzt<br />

werden. Damit war klar: Die Schulsozialarbeit<br />

muss eng mit der Schulleitung zusammenarbeiten.<br />

Es zeigte sich auch, dass die Ausgangslage in den<br />

beiden Schulen unterschiedlich war. So verfügen<br />

französischsprachige Schulen über ausgebildete<br />

Mediatoren. Das sind Lehrpersonen, die eine<br />

geringe Entlastung von ihrer Lehrtätigkeit erhalten,<br />

um in Konfliktsituationen eine vermittelnde<br />

Funktion übernehmen zu können. Diese Rolle gibt<br />

es in deutschsprachigen Schulen nicht und wird<br />

daher teilweise zusätzlich von der Schulsozialarbeit<br />

übernommen.<br />

Eine Evaluation der beiden Pilotprojekte im Frühling<br />

<strong>2007</strong> zeigte, dass die Schulsozialarbeit von<br />

allen Beteiligten sehr geschätzt wird. In beiden<br />

Schulen wurden übereinstimmend positive Auswirkungen<br />

auf die Atmosphäre an der Schule<br />

festgestellt. Niemand wollte auf dieses Angebot<br />

verzichten.<br />

Es zeigte sich auch, dass die beiden Schulen<br />

sehr unterschiedliche Ausgestaltungen realisiert<br />

hatten. Während im Collège du Châtelet die<br />

Gesundheitsförderung und die Arbeit am Schulklima<br />

klar und explizit im Zentrum stehen, ist der<br />

Angelpunkt der Schulsozialarbeit im Oberstufenzentrum<br />

Mett-Bözingen ein Schülerraum, der von<br />

der Schulsozialarbeiterin betreut wird.<br />

Einziger wesentlicher Schwachpunkt der beiden<br />

Projekte war, dass die fachliche Begleitung von<br />

Seiten der sozialen Arbeit anfänglich weitgehend<br />

fehlte. Dies führte zu Verzögerungen, konnte dann<br />

aber – wiederum unterschiedlich für die beiden<br />

Schulen – nachträglich gut gelöst respektive aufgefangen<br />

werden.<br />

SCHULSOZIALARBEIT: BRÜCKENSCHLAG<br />

ZWISCHEN SOZIALER ARBEIT UND SCHULE<br />

Was aber ist eigentlich Schulsozialarbeit? Wer eine<br />

griffige Definition sucht, stösst auf Schwierigkeiten.<br />

Unter dem Begriff Schulsozialarbeit werden sehr<br />

unterschiedliche Angebote zusammengefasst. Während<br />

der Begriff in der deutschsprachigen Schweiz

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