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Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

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2500 Kultur/Culture – Kulturtäter<br />

THEATER, TANZ, KLEINKUNST<br />

Béatrice Schmidt<br />

Wenn ein Tänzer tanzt oder eine Choreographie<br />

entwirft, ein Musiker musiziert oder einen Song<br />

schreibt, ein Schauspieler spielt, ein Figurentheaterspieler<br />

die Puppen tanzen lässt und ein Pantomime<br />

sich wortlos dem Publikum offenbart, dann tun sie<br />

das, weil ihre Kunst für sie mehr Beredsamkeit hat<br />

als jede andere. Die Kulturtäter bewegen mit Gastspielen<br />

solch «beredter» Künstler das Kulturleben<br />

der Stadt Biel. Kontinuierlich und engagiert bieten<br />

sie ihnen eine Plattform zur Produktion und dem<br />

Publikum unvergessliche und einmalige Orte der<br />

Verzauberung auf Zeit.<br />

Zum Beispiel Irmgard Knef (Ulrich Michael Heissig),<br />

die am Donnerstag, 8. Februar das Programmjahr<br />

der Kulturtäter eröffnete. Die Renten sind nicht<br />

sicher, die Ich-AG entpuppt sich als Flop, Kollegen<br />

und Freunde sind verstorben – ja selbst der<br />

Fabrikant ihrer falschen Wimpern weilt nicht mehr<br />

unter den Lebenden... Der Lack ist ab! Für Irmgard<br />

Knef kein Grund zu Depression und endgültigem<br />

Rückzug von der Bühne. Hildes «jahrzehntelang<br />

verleugnete Schwester», die dem Weltstar stets ein<br />

liebevolles Andenken bewahrt, entpuppt sich als<br />

«angry old lady». Ausgestattet mit dem Galgenhumor<br />

einer Trümmerfrau und der Attitüde einer<br />

«Grande Dame» des halbseidenen Showbiz unterhält<br />

sie kurzweilig als swingende, singende und<br />

parlierende Entertainerin. Die Preisträgerin des<br />

Deutschen Kabarett-Preises (Sonderpreis 2004) steht<br />

mittlerweile im 80. Lebensjahr und denkt nicht ans<br />

Aufhören. Schon gar nicht im Théâtre de Poche. Sie<br />

beendet ihr Soloprogramm «Die letzte Mohikanerin»<br />

mit einem Song, den man in Biel wohl kaum<br />

so schnell vergisst: «Biel Bienne», zur Musik von<br />

«New York, New York». Und ein letztes Mal an<br />

diesem hochkarätigen Abend kommt ihr geschärftfeinsinniger<br />

und ironisch-süffisanter Humor zum<br />

Vorschein. Was für eine Klasse!<br />

Wenn Endo Anaconda nach Biel kommt, ist immer<br />

volles Haus; auch wenn er ohne seine Formation<br />

Stiller Has kommt. Im Théâtre de Poche, wo er<br />

für eine Lesung seiner «Sofareisen»-Kolumnen am<br />

BBD Irmgard Knef. (7.2.)<br />

Foto: Paul Schimweg,<br />

whitehall.de<br />

BD Endo Anaconda. (8.2.)<br />

Foto: Sabine Burger<br />

D Adrienne Pauly. (15.3.)<br />

Foto: Claude Grassian<br />

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