Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis
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also die Tagesschule, gefördert werden sollen. Dies<br />
war ein herber Rückschlag, bedeutet es doch, dass<br />
die Schulsozialarbeit vorderhand voll von der Stadt<br />
finanziert werden muss.<br />
AB SOMMER 2008 IST DIE SCHULSOZIALAR-<br />
BEIT IN ALLEN OBERSTUFENZENTREN VER-<br />
ANKERT<br />
Trotzdem hat der Gemeinderat der Einführung der<br />
Schulsozialarbeit an allen Oberstufenschulen klar<br />
zugestimmt. So steht in allen Zentren ab Sommer<br />
2008 eine Schulsozialarbeiterin oder ein Schulsozialarbeiter<br />
mit einem Pensum von durchschnittlich<br />
50 Stellenprozenten zur Verfügung.<br />
Sie unterstützen, in enger Zusammenarbeit mit<br />
der Schulleitung und der fachlichen Leitung der<br />
Schulsozialarbeit durch den Leiter der Dienststelle<br />
Jugend + Freizeit, Marcel Meier, die Schule bei<br />
ihrer Bildungs- und Erziehungsaufgabe. Dabei gibt<br />
ein Rahmenkonzept lediglich wichtige Eckpunkte<br />
vor. Die Schulen haben den Auftrag, ein detailliertes<br />
Schulkonzept zu entwickeln. Dies wird einige<br />
Zeit in Anspruch nehmen und soll zusammen mit<br />
den Schulsozialarbeitenden erfolgen. Wie schon<br />
die Erfahrungen der beiden Pilotschulen zeigen,<br />
werden die Konzepte unterschiedlich ausfallen und<br />
je nach Schule stärker auf Schulklima, Gesundheitsförderung,<br />
Begegnungsmöglichkeiten oder andere<br />
Schwerpunkte ausgerichtet sein.<br />
Inhaltlich wird eine generelle Ausrichtung auf<br />
Prävention vorgegeben. Zudem muss die Schulsozialarbeit<br />
auch die Verbindung zu den verschiedenen<br />
Fachstellen und Unterstützungsmöglichkeiten<br />
sicher stellen. Dazu gehören insbesondere der<br />
Jugendschutz, die Erziehungsberatung, der Kinder-<br />
und Jugendpsychiatrische Dienst und die Angebote<br />
der Jugendarbeit. Weiter steht eine ganze Reihe<br />
von Beratungs- und Kontaktstellen zur Verfügung,<br />
deren Dienste nicht ersetzt, sondern im Gegenteil<br />
durch die Vermittlung der Schulsozialarbeit besser<br />
genutzt werden sollen.<br />
PRÄVENTION HEISST FRÜH ANSETZEN: EIN<br />
PILOTPROJEKT FÜR DIE PRIMARSTUFE<br />
Krisen, Konflikte, gesundheitsschädigendes Verhalten<br />
und viele weitere Schwierigkeiten, die das Leben<br />
von Jugendlichen und deren Bezugspersonen –<br />
allen voran Eltern und Lehrpersonen – manchmal<br />
bis an die Grenzen belasten, entstehen nicht plötzlich<br />
in der Oberstufe. Schulsozialarbeitende, Erziehungsberatung<br />
und Lehrpersonen können in vielen<br />
einzelnen Lebensläufen aufzeigen, dass problematische<br />
Entwicklungen schon viel früher erkennbar<br />
sind. Daher kann die Arbeit der Schulsozialarbeit<br />
nicht erst auf der Oberstufe beginnen, sondern muss<br />
grundsätzlich früher ansetzen, will sie sich präventiv<br />
verstehen.<br />
Ab Sommer 2008 wird daher auch ein Projekt Schulsozialarbeit<br />
auf der Primarstufe gestartet. Hier sollen<br />
problematische Entwicklungen frühzeitig und niederschwellig<br />
erkannt werden können. Zudem soll<br />
die Schulsozialarbeit gezielt für Projekte in den<br />
Schulen eingesetzt werden können.<br />
Insgesamt stehen gut 100 Stellenprozente für die<br />
Schulsozialarbeit auf der Primarstufe zur Verfügung.<br />
Das ist angesichts der Aufgabe, die gesamten<br />
Primarschulen der Stadt in beiden Sprachen zu<br />
bedienen, knapp bemessen. Auf der Primarstufe<br />
steht jedoch ein flächendeckend verfügbares Angebot<br />
familienergänzender Betreuung zur Verfügung.<br />
Die Erziehungsdirektion des Kantons Bern hat, wie<br />
erwähnt, den Verzicht auf eine Finanzierung der<br />
Schulsozialarbeit damit begründet, dass zunächst<br />
die schul- respektive familienergänzenden Strukturen<br />
gefördert werden sollen. Diese sind mit den<br />
Tageshorten in Biel bereits gut ausgebaut, im Vergleich<br />
mit anderen Berner Gemeinden sogar sehr<br />
gut.