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Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

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Eine kostbare <strong>Bieler</strong> Kunst-Geschichte<br />

DAS LEGAT FRANZ KOPP UND SEINE<br />

HINTERGRÜNDE<br />

Annelise Zwez<br />

Es geschieht glücklicherweise nicht selten, dass<br />

Kunstsammelnde ihre Werke testamentarisch der<br />

Öffentlichkeit vermachen. Das ist also nicht das<br />

Ausserordentliche am Legat von Franz Kopp an<br />

die Stadt Biel. Das Berührende ist vielmehr, dass<br />

hier ein nicht sonderlich Begüterter, Einsamer in<br />

der Kunst eine Welt fand, die ihn beglückte und<br />

die er, vorab in den 1960er- und 1970er-Jahren,<br />

Kauf um Kauf in einer Kunstsammlung materialisierte.<br />

Ohne dass in der Region auch nur irgendjemand<br />

Kenntnis davon gehabt hätte. Die Kunst<br />

war sein Privatissimum, aus ganz bestimmten<br />

Gründen. Dass er seine Sammlung der Stadt Biel<br />

schenkte, war gemäss Aussagen des Testament-<br />

Verantwortlichen ein Ausdruck seiner Dankbarkeit,<br />

dass ihn Biel in einer schwierigen Zeit<br />

freundlich aufgenommen habe.<br />

Für die Öffentlichkeit, der die 26 verbliebenen<br />

Skulpturen und Bilder nun gehören, ist indes<br />

nicht das Private das Besondere, sondern die<br />

über raschende Erkenntnis, dass Franz Kopp<br />

nicht einfach nur Kunst kaufte, sondern sich<br />

auch substantiell in die Kunstgeschichte eingelesen<br />

hatte und darum auch im Rückblick wichtige<br />

Werke kaufte. Denn er erwarb Arbeiten<br />

von Künstlern – und wenigen Künstlerinnen –,<br />

die heute fast allesamt ihren Platz in der Kunstgeschichte<br />

haben; sei es Gottfried Honegger,<br />

Walter Bodmer, François Morellet, Günther<br />

Uecker, Germaine Richier, Jan Schoonhoven<br />

oder – der einzige Künstler aus der Region –<br />

Michel Engel.<br />

Franz Kopps erster Kauf:<br />

die Aluminiumskulptur<br />

«Cancer I» von Walter<br />

Heckman.<br />

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