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Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

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«Zwischenstock».<br />

Foto: Patrizia Karda<br />

dig befunden werden, nur weil man ihre Opfer sieht?<br />

Der Künstler behauptet, dass die Arrangements das<br />

Werk von Cuk, seiner Katze, sind, und er lediglich<br />

zum Fotoapparat griff. Auch dies eine Grauzone:<br />

Will man ihm Glauben schenken?<br />

Gänzlich konstruiert sind die Orte von Eva-Fiore<br />

Kovacovsky und Christoph Schreiber. Während sie für<br />

«In the Woods» ihre eigene Miniaturwelten baute<br />

und fotografierte, sind seine Bilder digitale Collagen<br />

unwirklicher Orte.<br />

In zwei Arbeiten erschloss sich der gezeigte Ort erst<br />

in der Vorstellung des Betrachters. David Gagnebinde<br />

Bons’ «Notes sur ‹La mer de la fertilité›» porträtiert<br />

wohl Menschen, aber deren Blick geht ins<br />

Leere. Somit führt auch das Bild ins Nichts, weil<br />

wir nicht sehen was der fotografierten Person vor<br />

Augen steht. In Jon Naimans «Plain Air» sehen wir<br />

Maler vor ihrer Leinwand stehen – sind aber überrascht<br />

von dem urbanen Umfeld. Auch hier deutet<br />

die Fotografie letztlich auf das gemalte Bild hin, der<br />

Maler selber jedoch wird zu einer Art Performer,<br />

selber ein Spektakel im öffentlichen Raum.<br />

Allein da stand die Arbeit des jungen südafrikanischen<br />

Fotografen Mikhael Subotzky. «Die Vier Hoeke»<br />

ist eine erschütternde Dokumentation des Lebens in<br />

einem Gefängnis Südafrikas. Auch dies ein Nicht-<br />

Ort, verbannt aus unserem Alltagsbewusstsein und<br />

ausserhalb unseres regulären Erfahrungshorizontes.<br />

Dass das Werk Subotzkys an den <strong>Bieler</strong> Fototagen<br />

<strong>2007</strong> zu sehen war, beruhte auf einer Partnerschaft<br />

mit der «Neuen Zürcher Zeitung», welche<br />

dem Festival jedes Jahr eine Fotografin oder einen<br />

Fotografen vorschlägt und dazu eine Sonderbeilage<br />

gestaltet.<br />

Die Zusammenarbeit mit der Schule für Gestaltung<br />

Bern und Biel und der Ecole Cantonale d’Art du Valais<br />

hat zu drei weiteren Ausstellungen geführt. An der<br />

Schule für Gestaltung Bern und Biel setzte sich die<br />

ganze Grafikklasse ein halbes Jahr lang intensiv<br />

mit dem Thema «Non-Lieu» und fotografischen<br />

Bildmitteln auseinander. Gemeinsam gestalteten<br />

sie den Raum in der Alten Krone. Die Studierenden<br />

experimentierten lustvoll mit ganz alten und<br />

neuen Verfahren: von Gummi-Drucken, über digitale<br />

Lochkameras bis zu selbstgebauten Objektiven.<br />

Die Studierenden aus Sierre veranstalteten einen<br />

Wettbewerb, wobei die Direktorinnen der Fototage<br />

eine Auswahl aus den entstandenen Arbeiten zum<br />

Thema «Non-Lieu» trafen. Diese waren in einem<br />

Raum im Photoforum und im Ring 10 zu sehen.<br />

Die Fototage profitierten von einer weiteren Zusammenarbeit.<br />

Wie schon in den Vorjahren, präsentierte

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