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Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

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miere im Theater Basel zusammengebrochenen und<br />

einige Tage später verstorbenen grossen Schweizer<br />

Dirigenten Armin Jordan geschrieben. Er hat die<br />

<strong>Bieler</strong> Sommerkonzerte Ende der 50er- und Anfang<br />

der 60er-Jahre wesentlich geprägt. Jeweils im Juli<br />

und bis gegen Ende August dirigierte er täglich,<br />

ausser donnerstags, schrieb nachts Arrangements<br />

für das zu kleine, nicht partiturkonforme Orchester<br />

und probte jeweils morgens. Da gabs dann schon<br />

mal Konzerte, die ohne Probe vom Blatt gespielt<br />

werden mussten. Trotz enormem Stress waren seine<br />

Proben stets locker unterhaltend, mit französischem<br />

Esprit gewürzt. Unvergesslich bleiben seine Johann-<br />

Strauss-Konzerte. Mit schwingenden Hüften zeichnete<br />

er immer wieder Walzerzauber in die <strong>Bieler</strong><br />

Sommernächte – da bleibt er unerreicht.<br />

JOST MEIER<br />

Mit der Übernahme des Musiktheaters und der<br />

Sommerkonzerte 1971 durch die zwei Jahre zuvor<br />

gegründete OGB übernahm Jost Meier als Mitbegründer<br />

des neuen Orchesters auch die Leitung<br />

der Sommerkonzerte. Seine urmusikalisch hohe<br />

Begabung – Armin Jordan mit Bewunderung: «Il a<br />

plusieurs cordes à son arc» – liess vergessen, dass<br />

er keine spezielle Dirigierausbildung hatte und er<br />

seine Erfahrungen allein seit der Gründung der<br />

OGB sammeln konnte. Trotzdem: Es war, als hätte<br />

ers schon immer getan. Entgegen kam ihm da sicher,<br />

dass er, noch junger Cellist, als Praktikant in Biel,<br />

später als Cellist im Zürcher Tonhalleorchester,<br />

Orchesterpraxis hatte.<br />

Obwohl Armin Jordan und Jost Meier sehr unterschiedliche<br />

Musikerpersönlichkeiten waren, gabs da<br />

eine «unité de doctrine», die Jost Meier konsequent<br />

weiter verfolgte: Die Sommerkonzerte sollten nicht<br />

einfach Symphoniekonzerte im Freien, sondern ein<br />

süffiges sommerliches Gegenstück zu den ernsten<br />

Programmen im Konzertsaal sein. Erwiesener-<br />

massen liessen sich so über all die Jahre immer<br />

wieder neue Abonnenten gewinnen.<br />

CONCOURS INTERNATIONAL D’EXÉCUTION<br />

MUSICALE (CIEM)<br />

1980 kam es auf Initiative von Franco Fisch, Generalsekretär<br />

des CIEM Genève, zu einer jahrelangen<br />

fruchtbaren Zusammenarbeit mit den Sommerkonzerten<br />

der OGB. Nach einer Vorausscheidung in<br />

Genf spielten Finalisten aus der ganzen Welt solistisch<br />

in Biel, vor einer im Publikum sitzenden internationalen<br />

Jury. <strong>Bieler</strong> Musikliebhaber boten Gastrecht,<br />

betreuten die Kandidaten und fieberten mit,<br />

wenns später in Genf um die Preisverleihung ging.<br />

Jeweils die Träger des 1. Preises wurden dann als<br />

Solisten zum ersten Abonnementskonzert der<br />

OGB-Saison eingeladen. Die Konzerte erfreuten<br />

sich besonderer Würdigung durch die Medien und<br />

erlangten internatonale Bedeutung.<br />

So debütierten in Biel der Cellist Leonid Ghorokov,<br />

welcher später mit Yehudi Menuhin unzählige<br />

internationale Auftritte hatte und seit vielen Jahren<br />

eine Meisterklasse an der Menuhin-Akademie in<br />

London betreut, die damals 15-jährige, nun welt-<br />

Sommerkonzert Anfang<br />

der 70er-Jahre im Stadtpark.<br />

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