Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis
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Madretschried als Bauland verplanen. 1986 zog der<br />
letzte Pächter weg vom Hof. Die Gebäude zerfielen,<br />
und am 20.Juli 1996 setzte ein Brand allen Spekulationen,<br />
Träumen und Hoffnungen ein Ende.<br />
Die Grünflächeninitiative der SP, vom Volk im September<br />
1996 angenommen, führte zu einer Anpassung<br />
des Gestaltungsplans. Eine grössere Freifläche<br />
zum Wald hin wurde als Freizeit und Sportzone<br />
festgelegt, ebenfalls die Bärletwiese.<br />
EIN NEUER QUARTIERTEIL IM MADRETSCH-<br />
RIED<br />
Die rasante Überbauung des Madretschrieds begann<br />
im Herbst 2000 mit dem ZweiFamilienHaus am<br />
Weidauerweg 3. In den folgenden Jahren entstand<br />
hier der neue Teil des Möösliquartiers, ein kunterbuntes<br />
Durcheinander von Baustilen, dem postmodernen<br />
Zeitgeist entsprechend. Der Gestaltungsplan<br />
von 1985 hatte festgehalten, dass «eine Einflussnahme<br />
auf die Wohnungsarten und deren architektonische Ausgestaltung<br />
nicht durchführbar» (Stadtratsvorlage 1985)<br />
sei. Vorgegeben wurden lediglich die Perimeter<br />
für Einfamilienhäuser und Wohnblocks – diese auf<br />
maximal drei Geschosse beschränkt.<br />
Zwei wesentliche Merkmale unterscheiden den alten<br />
vom neuen Quartierteil. Im alten Teil stehen zum<br />
grössten Teil genossenschaftliche Mietwohnungen,<br />
im neuen Teil zum grössten Teil Eigentumswohnungen<br />
und Einfamilienhäuser. Im alten Teil wurde<br />
zum grössten Teil nach einheitlichen architektonischen<br />
Kriterien gebaut – den Reihenbauten und<br />
genossenschaftlichen Wohnblocks wird heute eine<br />
bemerkenswerte städtebauliche Qualität zugesprochen.<br />
Wie man die Häuser im Neubaugebiet, welche<br />
einen völlig anderen Zeitgeist widerspiegeln, später<br />
einmal beurteilen wird, ist offen.<br />
Viele junge Familien aus dem alten Quartierteil sind<br />
inzwischen in den neuen Quartierteil gezogen. Sie<br />
wollten die Lebensqualität im «MöösliDorf» nicht<br />
aufgeben und im Neubaugebiet komfortablere<br />
Wohnungen beziehen.<br />
Eine davon ist Pia Riedwyl, wohnhaft am MargueriteWeidauerWeg<br />
9. Lebt der «Möösligeist» auch<br />
im neuen Quartierteil weiter? Pia Riedwyl sagt:<br />
«Als wir 1986 Möösli kamen, stellten wir bald einmal<br />
fest, dass wir eine sehr gute Wahl getroffen hatten. Die<br />
Wohnung am Brüggmattenweg 19 war klein aber fein.<br />
Später wechselten wir in eine rollstuhlgängige Wohnung<br />
am Beundenweg 68. Ich finde es bis heute super, in einem<br />
Quartier zu wohnen, das dank viel Freiwilligenarbeit so<br />
viele Möglichkeiten bietet, Ideen und Projekte umzusetzen.<br />
Ich finde es auch sehr schön, dass das Quartier in<br />
Richtung Wald noch einmal vergrössert werden konnte,<br />
denn so können noch mehr Menschen von diesem ‹Dörfli›<br />
in Biel profitieren. So auch wir.<br />
Nun ist <strong>2007</strong> und wir wohnen seit einigen Jahren im<br />
jüngsten Quartierteil – im ‹Yuppie-Zaffaraya›, wie<br />
wir es manchmal selbstironisch und liebevoll nennen.<br />
Wir verstehen uns immer noch als ‹Mööslianer›, denn<br />
wo man singt, spielt und musiziert, da lass dich ruhig<br />
nieder. Hie und da gab und gibt es auch Veränderungen<br />
und Ver änderungswünsche im Möösliquartier, welche<br />
die Bewohner und Bewohnerinnen aufschreckten, für<br />
viel Gesprächsstoff und auch Konflikte sorgten und auch<br />
Die Verbindung zwischen<br />
dem alten und dem neuen<br />
Quartierteil: Esplanade<br />
in der Verlängerung der<br />
PestalozziAllee. Im Vordergrund<br />
ein Teil der<br />
Querallee Kellersriedweg,<br />
welche ebenfalls<br />
den alten und neuen<br />
Quartierteil optisch miteinander<br />
verbindet.<br />
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