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Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

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ein Legat des 1880 verstorbenen<br />

Ale xander<br />

Schöni auch einen finanziellen<br />

Anreiz erhielten.<br />

Es dauerte aber noch zwei<br />

Jahrzehnte, bis die Pläne<br />

umgesetzt wurden. Erst<br />

1902, nachdem auch die<br />

Berner Regierung dem<br />

Vorhaben zugestimmt<br />

hatte, bekam Biel sein<br />

Gymnasium. 1905 fand<br />

die erste Maturitätsprüfung<br />

statt, und 1910<br />

bezog das Gymnasium<br />

sein neues Gebäude an<br />

der Alpen strasse.<br />

1904–07: EIN LETZTER EINGRIFF<br />

In Hinblick auf den Wegzug des Gymnasiums<br />

wurde eine gründliche Renovation des Schulhauses<br />

Dufour­Ost ins Auge gefasst, welche der Gemeinderat<br />

unmittelbar nach der Annahme des Baukredits<br />

für das Gymnasium, im Februar 1907, bewilligte.<br />

Die Arbeiten fanden während der Sommerferien<br />

statt. Korridore und Zimmer erhielten einen neuen<br />

Bodenbelag, das ganze Haus wurde innen und<br />

aussen neu gestrichen, die alten Öfen durch eine<br />

zentrale Warmwasserheizung ersetzt. 35 Ein grosser<br />

(und letzter) baulicher Eingriff betraf das zentrale<br />

Treppenhaus; es wurde durch je eines im Ost­ und<br />

Westflügel ersetzt.<br />

Seither erlebte das altehrwürdige Haus, abgesehen<br />

von einigen marginalen und punktuellen Anpassungen<br />

und Pinselrestaurierungen, keine Neuerungen<br />

mehr. Es litt zunehmend an Übernutzungserscheinungen.<br />

Tausende von Primarschülern und<br />

Generationen von Lehrkräften sind ein­ und ausgegangen<br />

und haben erlebt, dass Juvenals Spruch sich<br />

ins Gegenteil verkehrt hat: Nur Hässliches hat Ohr<br />

und Auge der Kinder berührt, die diese Schwelle<br />

betraten.<br />

Zuletzt war das Haus gerade noch gut genug für<br />

die Untersten der sozialen Hierarchie: Jugend liche<br />

ohne Aussicht auf Lehrstellen (Werkjahr) und Immigranten<br />

aus aller Herren Ländern, die unsere Sprache<br />

erlernten, um wenigstens eine Startchance zu<br />

bekommen (Integrationsklassen).<br />

JAHRTAUSENDWENDE: ABBRUCHPLÄNE UND<br />

ERINNERUNGSARBEIT<br />

Mit dem allmählichen Verschleiss des Gebäudes<br />

im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich auch dessen<br />

Renommee zunehmend verschlechtert. Die grosse<br />

Geschichte und die architektonische Qualität des<br />

Hauses sind unter der schmutzigen Fassade mit<br />

den bröckelnden Sandsteingesimsen verloren<br />

gegangen. In Fachkreisen freilich war man sich<br />

des historischen Erbes stets bewusst. 1985 wurden<br />

beide Dufour­Schulhäuser ins Inventar schützenswerter<br />

Objekte (ISOS) aufgenommen. 36 Und die<br />

Die triste, bröckelnde Fassade<br />

täuscht: Das Schulhaus<br />

Dufour­Ost steht zu<br />

Recht unter Denkmalschutz<br />

– aus historischen<br />

und architektonischen<br />

Gründen.<br />

Foto: Bruno Vögeli<br />

37

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