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Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

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22<br />

Am 10. Juni 1454 erhält<br />

der Küsnachter Komtur<br />

Heinrich Staler die Bewilligung<br />

zum Bau einer<br />

Kommende des St. Johannsordens.<br />

Stadtarchiv Biel, 114,<br />

CXXIV.63<br />

Am 10. Juni 1454 bewilligten<br />

Meier und Rat<br />

der Stadt Biel in Anwesenheit<br />

des Pfarrers<br />

der St. Benediktskirche<br />

(Stadtkirche), Humbert<br />

von Frankfurt, dem<br />

Küsnachter Komtur<br />

Staler, ein Kloster und<br />

eine Kirche zum Lobe<br />

des allmächtigen Gottes,<br />

der glorreichen Jungfrau<br />

Maria und zu Ehren des<br />

heiligen Johannes des<br />

Täufers zu errichten.<br />

Im folgenden Jahr, am<br />

16. April 1455, wurden<br />

die Einzelheiten geregelt.<br />

Für den Bau von<br />

Kirche und Gotteshaus stellte die Stadt den Bauplatz<br />

in der südöstlichen Ecke der Neustadt zur<br />

Verfügung, und für den Kauf von sechs Häusern,<br />

die dem Bauwerk weichen sollten, steuerte sie<br />

150 Gulden bei. Die Stadtmauer und die Türme<br />

dort durften in den Bau einbezogen werden, mussten<br />

aber zum Nutzen der Stadt, das heisst zu Bewachungs­<br />

und Verteidigungszwecken, zugänglich<br />

bleiben. Die Stadt nahm das Kloster unter seinen<br />

Schirm, sprach es von Abgaben frei, beteiligte es an<br />

den Allmendrechten und bedachte es mit weiteren<br />

Vergünstigungen (Holz, Brunnen, Zinsen).<br />

Der Bischof von Lausanne jedoch, als kirchliches<br />

Oberhaupt, versuchte den Bau zu verhindern,<br />

weil sich der Abt von St. Johann in Erlach als Inhaber<br />

des Kirchensatzes 2 von Biel in seinen Rechten<br />

geschmälert sah. Erst nachdem sämtliche Zweifel<br />

ausgeräumt waren, konnte der Bau in Angriff<br />

genommen werden. Doch dann zauderte die Stadt,<br />

die sechs Häuser niederzulegen, an deren Stelle<br />

das Konventsgebäude erstellt werden sollte, so<br />

dass sich Staler genötigt sah, die Stadt zu ermahnen.<br />

1456 endlich konnte mit dem Bau begonnen<br />

werden.<br />

Am 24. August 1456 stellte Grossprior Johannes<br />

Lösel dem neuen Kloster einen Freiheitsbrief aus,<br />

worin ihm unter anderem zwei oder drei weltliche<br />

Pfleger aus dem Rat von Biel beigestellt wurden.<br />

1457 regelte Staler, nun auch Komtur von Biel, die<br />

Vermögensverhältnisse zwischen den beiden Häusern<br />

und verpflichtete das Haus von Küsnacht zu<br />

einem jährlichen Zins, ablösbar zu 1000 rheinischen<br />

Gulden.<br />

Doch noch bevor die Bauarbeiten in Biel abgeschlossen<br />

waren, starb Heinrich Staler. Sein Nachfolger,<br />

Erasmus Wild, führte den Bau des Konventsgebäudes<br />

zu Ende und nahm 1460 den Bau der Kirche in<br />

Angriff. Sie kam gegenüber dem Konventsgebäude<br />

zu stehen und wurde nach vierjähriger Bauzeit<br />

durch den Bischof von Lausanne eingeweiht. Sie<br />

stand unter dem Schutz der Jungfrau Maria und<br />

Johannes des Täufers. Nebenpatrone waren Bar­

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