Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis
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ung realisiert: Möösli 2, im Viereck Bermenstrasse/<br />
PestalozziAllee/Möösliweg, mit 16 Reiheneinfamilienhäusern<br />
und zwei Wohnblöcken mit je vier<br />
Wohnungen.<br />
Hier ist Trudy FehlbaumKaufmann gross geworden.<br />
Als sie zweieinhalbjährig war, bezog ihre Familie<br />
eine DreiZimmerWohnung an der Bermenstrasse<br />
41. Der Mietzins betrug 75 Franken im Monat;<br />
der Vater verdiente 290 Franken pro Monat. Hier<br />
wuchs sie mit vier Geschwistern auf. Sie erinnert<br />
sich an ihre Kindheit im Möösli:<br />
«Es hatte viele Familien mit vielen Kindern. Überall gab<br />
es viele Kinder! Wir hatten eine schöne Zeit. Ich kann<br />
mich noch ganz genau an alles erinnern, auch an mein<br />
Zimmer. Wir hatten Platz, wir durften draussen spielen,<br />
konnten viel spielen. Es war wirklich wunderbar.<br />
Ich wohnte bei meinen Eltern, bis ich 22 war, bis ich geheiratet<br />
habe.»<br />
ERSTE LADENLOKALE<br />
Oben am Rebhügel waren Ende der 20erJahre ein<br />
paar weitere Häuser gebaut worden, ebenso drei<br />
weitere am Beundenweg, unter anderen 1929 von<br />
Coop ein vierstöckiges Wohnhaus mit Ladenlokal<br />
am Beundenweg 21. Schon drei Jahre vorher existierte<br />
ein Ladenlokal im Wohnhaus visàvis, die so<br />
genannte Salzbütti – der Besitzer hatte als einziger<br />
in Madretsch die Lizenz zum Salzverkauf. Bis auf<br />
den heutigen Tag sind die Spuren davon auf der<br />
Fassade am Haus Beundenweg 20 sichtbar gelassen<br />
worden («ENTREE»). Das Quartier zählte jetzt<br />
rund 300 Einwohnerinnen und Einwohner, davon<br />
fast zwei Drittel Kinder.<br />
Claire Evard, die spätere Kindergärtnerin, erinnert<br />
sich: «Le Petit Marais entre 1930 et 1940, c’était un carré<br />
vert recouvert de je ne sais quelle herbe..., de liserons rampants,<br />
je pense. Un raidillon descendait du coin nord du<br />
chemin des vignes jusqu’au cimetière. C’était caillouteux.<br />
Personne ne s’en plaignait, on était alors naturellement<br />
écolo. Alors, personne ne pensait qu’un quartier surgirait<br />
là.»<br />
Tatsächlich stoppte die Wirtschaftskrise der 30er<br />
Jahre die weitere zügige Bebauung des Quartiers.<br />
Der Siedlungsplan von 1938 zeigt, dass in den 30er<br />
Jahren kein einziges weiteres Haus gebaut wurde.<br />
ERINNERUNGEN AN DIE 40ER-JAHRE<br />
In seinem Buch «Möösli. Eine Kindheit» beschreibt<br />
Daniel Andres, geboren 1937 in der Siedlung Möös<br />
li 2, das damalige Quartier:<br />
«Die Familie lebte in einem Reiheneinfamilienhaus.<br />
Sozia ler Wohnungsbau am Rande der Stadt... Als vorbildlich<br />
gelobter Wohnungsbau für kinderreiche Familien.<br />
Wir lebten mit dreizehn Kindern und den Eltern in vier<br />
Zimmern auf zwei Etagen. Unser Haus, am Ende einer<br />
Reihe, war auf drei Seiten von Garten umgeben. Vor dem<br />
Haus, zwischen den zwei Teilen der Siedlung, lag eine<br />
grosse Wiese, flach in den sanften Hügel gelegt, so dass<br />
sie auf vier Seiten von unterschiedlich hohen Böschungen<br />
umgeben war, die sich im Winter für die Kleinsten<br />
zum Schlitteln eigneten... Eine Allee aus Ahornbäumen,<br />
sinnigerweise von den Behörden nach dem Kinderfreund<br />
Eine weitere Siedlung,<br />
Möösli 2, wurde 1930/31<br />
realisiert. Die Wirtschaftskrise<br />
der 30erJahre<br />
verhinderte die weitere<br />
Umsetzung.<br />
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