17.01.2013 Aufrufe

Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ung realisiert: Möösli 2, im Viereck Bermenstrasse/<br />

Pestalozzi­Allee/Möösliweg, mit 16 Reiheneinfamilienhäusern<br />

und zwei Wohnblöcken mit je vier<br />

Wohnungen.<br />

Hier ist Trudy Fehlbaum­Kaufmann gross geworden.<br />

Als sie zweieinhalbjährig war, bezog ihre Familie<br />

eine Drei­Zimmer­Wohnung an der Bermenstrasse<br />

41. Der Mietzins betrug 75 Franken im Monat;<br />

der Vater verdiente 290 Franken pro Monat. Hier<br />

wuchs sie mit vier Geschwistern auf. Sie erinnert<br />

sich an ihre Kindheit im Möösli:<br />

«Es hatte viele Familien mit vielen Kindern. Überall gab<br />

es viele Kinder! Wir hatten eine schöne Zeit. Ich kann<br />

mich noch ganz genau an alles erinnern, auch an mein<br />

Zimmer. Wir hatten Platz, wir durften draussen spielen,<br />

konnten viel spielen. Es war wirklich wunderbar.<br />

Ich wohnte bei meinen Eltern, bis ich 22 war, bis ich geheiratet<br />

habe.»<br />

ERSTE LADENLOKALE<br />

Oben am Rebhügel waren Ende der 20er­Jahre ein<br />

paar weitere Häuser gebaut worden, ebenso drei<br />

weitere am Beundenweg, unter anderen 1929 von<br />

Coop ein vierstöckiges Wohnhaus mit Ladenlokal<br />

am Beundenweg 21. Schon drei Jahre vorher existierte<br />

ein Ladenlokal im Wohnhaus vis­à­vis, die so<br />

genannte Salzbütti – der Besitzer hatte als einziger<br />

in Madretsch die Lizenz zum Salzverkauf. Bis auf<br />

den heutigen Tag sind die Spuren davon auf der<br />

Fassade am Haus Beundenweg 20 sichtbar gelassen<br />

worden («ENTREE»). Das Quartier zählte jetzt<br />

rund 300 Einwohnerinnen und Einwohner, davon<br />

fast zwei Drittel Kinder.<br />

Claire Evard, die spätere Kindergärtnerin, erinnert<br />

sich: «Le Petit Marais entre 1930 et 1940, c’était un carré<br />

vert recouvert de je ne sais quelle herbe..., de liserons rampants,<br />

je pense. Un raidillon descendait du coin nord du<br />

chemin des vignes jusqu’au cimetière. C’était caillouteux.<br />

Personne ne s’en plaignait, on était alors naturellement<br />

écolo. Alors, personne ne pensait qu’un quartier surgirait<br />

là.»<br />

Tatsächlich stoppte die Wirtschaftskrise der 30er­<br />

Jahre die weitere zügige Bebauung des Quartiers.<br />

Der Siedlungsplan von 1938 zeigt, dass in den 30er­<br />

Jahren kein einziges weiteres Haus gebaut wurde.<br />

ERINNERUNGEN AN DIE 40ER-JAHRE<br />

In seinem Buch «Möösli. Eine Kindheit» beschreibt<br />

Daniel Andres, geboren 1937 in der Siedlung Möös­<br />

li 2, das damalige Quartier:<br />

«Die Familie lebte in einem Reiheneinfamilienhaus.<br />

Sozia ler Wohnungsbau am Rande der Stadt... Als vorbildlich<br />

gelobter Wohnungsbau für kinderreiche Familien.<br />

Wir lebten mit dreizehn Kindern und den Eltern in vier<br />

Zimmern auf zwei Etagen. Unser Haus, am Ende einer<br />

Reihe, war auf drei Seiten von Garten umgeben. Vor dem<br />

Haus, zwischen den zwei Teilen der Siedlung, lag eine<br />

grosse Wiese, flach in den sanften Hügel gelegt, so dass<br />

sie auf vier Seiten von unterschiedlich hohen Böschungen<br />

umgeben war, die sich im Winter für die Kleinsten<br />

zum Schlitteln eigneten... Eine Allee aus Ahornbäumen,<br />

sinnigerweise von den Behörden nach dem Kinderfreund<br />

Eine weitere Siedlung,<br />

Möösli 2, wurde 1930/31<br />

realisiert. Die Wirtschaftskrise<br />

der 30er­Jahre<br />

verhinderte die weitere<br />

Umsetzung.<br />

49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!