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Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

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38<br />

Geht über dem altehrwür­<br />

digen Haus bald ein neuer<br />

Stern auf?<br />

Foto: Bruno Vögeli<br />

gleiche Sprache spricht das Gutachten von Professor<br />

Georg Mörsch des Instituts für Denkmalpflege der<br />

ETH Zürich. 37<br />

Im Zusammenhang mit den Fragen rund um die<br />

<strong>Bieler</strong> Schulhäuser wurde zu Beginn der 1980er<br />

Jahre auch die Renovation der beiden Dufour­<br />

Schulhäuser angestrebt. 1982 wurde die Sanierung<br />

des Schulhauses­West eingeleitet. Das Umbau­<br />

und Restaurierungsprojekt für das Schulhaus­Ost<br />

des Hochbauamtes (Architekt Roland Gisiger)<br />

schätzte dessen Kosten auf rund 6,2 Millionen<br />

Franken; 1986 wurde ein Projektierungskredit von<br />

300 000 Franken vom Stadtrat gutgeheissen. Un beirrt<br />

von ersten Gerüchten um einen Abriss projektierte<br />

die Stadt 1989 eine unterirdische Zivilschutzanlage<br />

mit Schaltstation für das Elektrizitätswerk im Schulhof.<br />

Wegen der Finanzlage der Stadt wurden die<br />

Vor haben allerdings zurückgestellt und schliesslich<br />

begraben. Indessen wurden Stimmen immer lauter,<br />

dass in dieses Schandmal nicht noch investiert<br />

werden sollte, ein Abbruch sei überfällig. 38<br />

Diesen Ideen der Destruktion widersetzten sich die<br />

Benutzer des Hauses, Schulklassen und ihre Lehrer,<br />

die den Wert des Gebäudes sehr wohl schätzen<br />

gelernt hatten. 2001 machten sie die Öffentlichkeit<br />

mit bunten Fahnen auf die Geschichte des Hauses<br />

und seiner Bewohner aufmerksam. 39 Das <strong>Bieler</strong><br />

Manifest nahm ihr Anliegen auf und erklärte sich<br />

quasi zum Anwalt des Dufour­Schulhauses.<br />

Vorläufig ist der Abbruch kein Thema mehr, wie<br />

die auf Werterhaltung beschränkte Dach­ und Fassadenrenovation<br />

von 2005 signalisiert. Noch dient<br />

das Haus interimistischen Zwecken, zum Beispiel<br />

der Aufnahme von Schulklassen während Schulhausumbauten<br />

– doch wie sieht seine Zukunft aus?<br />

Das <strong>Bieler</strong> Manifest hat dazu ein konkretes Konzept<br />

entwickelt, das an den Ursprüngen des Hauses zur<br />

Zeit der Johanniter anknüpft. Die Idee dazu hat der<br />

Gründer des <strong>Bieler</strong> Manifests, der Psychologe und<br />

ehemalige Leiter der Erziehungsberatung Biel­Seeland,<br />

Rolf von Felten, entwickelt.<br />

ZUKUNFT: EIN HAUS DER RE-GENERATION<br />

Das <strong>Bieler</strong> Manifest setzt sich seit zehn Jahren für<br />

eine neue Zukunft des Dufour­Schulhauses ein. In<br />

einer Arbeitsgruppe unter der Leitung des Kulturdirektors<br />

und der Federführung der sanu (Bildung<br />

für nachhaltige Entwicklung) wurde das Projekt<br />

«Haus der Re­Generation» ausgearbeitet. Ende<br />

2006 wurde die Auftragsarbeit beim Gemeinderat<br />

eingereicht. Rolf von Felten, Initiant und Mitglied<br />

der Arbeitsgruppe, gibt Auskunft über den heutigen<br />

Stand der Dinge.<br />

Warum soll ein Haus der Regeneration im Dufour entstehen?<br />

Biel ergeht es heute wie im 15. Jahrhundert, als<br />

die Johanniterkommende, wie Margrit Wick oben<br />

gezeigt hat, gegründet wurde: Einem wirtschaftlichen<br />

Aufschwung stehen auch schwere soziale<br />

Probleme gegenüber. Keine andere Schweizer Stadt<br />

hat eine derartige Zahl von Fürsorgebetreuten. Die<br />

Gewalt nimmt in unserer Stadt seit Jahren mächtig

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