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Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

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USA und in Mexiko etwas gemeinsam haben sollen.<br />

Schliesslich «Gone Baby Gone», der einen Entführungsfall<br />

in Boston schildert und eine zwielichtige<br />

Polizei entlarvt. Wichtigster Liebesfilm des Jahres:<br />

«Atonement», die mit Preisen bedachte Verfilmung<br />

eines berühmten Romans. Zu den weltweiten Kassenknüllern<br />

gehörten die dritte Ausgabe über den<br />

CIA-Killer Bourne, «The Bourne Ultimatum», das<br />

fünfte Potter-Abenteuer, «Harry Potter and the Order<br />

of the Phoenix», «Spider Man 3» und natürlich der<br />

letzte Teil der «Pirates of the Caribbean», welcher in<br />

Biel <strong>2007</strong> das zweitbeste Einspielergebnis aller Filme<br />

erzielte.<br />

Die besten Filme kamen diesmal aus den verschiedensten<br />

Ländern. So aus England «Irina Palm»,<br />

ein wunderbarer Film über eine Grossmutter, die<br />

sich im Rotlichtmilieu verdingt, um ihren Enkel<br />

zu retten, und «Death at a Funeral», eine schwarze<br />

Komödie, die an die grossen englischen Lustspiele<br />

der 50er-Jahre anknüpft. Frankreich war mit dem<br />

berührenden Edith-Piaf-Porträt «La vie en rose» vertreten,<br />

in dem eine hervorragende Marion Cotillard<br />

die Zuschauer zu Tränen rührt. Dieses Werk war –<br />

nach vier amerikanischen Produktionen – der Film,<br />

der in Biel am meisten Kasse aller nichtamerikanischen<br />

Leinwandspiele machte. «Lady Chatterley»,<br />

das skandalumwitterte Werk von D.H. Lawrence,<br />

wurde nicht zum ersten Mal verfilmt. Doch das<br />

feinfühlige Oeuvre von Pascale Ferran ist das bisher<br />

beste. Alain Resnais glänzte mit «Coeurs» – er lässt<br />

in einem Pariser Quartier auf geniale Art die Wege<br />

einer Handvoll einsamer Menschen kreuzen. Italien<br />

war mit «Saturno contro» vertreten: Ein schwules<br />

Paar wird durch eine schwere Erkrankung und<br />

durch den Tod auseinander gerissen. Ein Film über<br />

Freundschaft, Leben und Einsamkeit.<br />

Das Meisterwerk «Daratt» aus dem Tschad schildert,<br />

wie der 16-jährige Atim von seinem blinden Grossvater<br />

einen Revolver erhält, um den Mann zu töten,<br />

der einst seinen Vater umbrachte. Ein berührendes<br />

Werk über Selbstjustiz, Vergeltung und Vergebung.<br />

Aus Israel das Meisterwerk «The Band’s Visit» über<br />

eine ägyptische Polizeiband, die in der Wüste in<br />

Israel verloren geht. Dort prallen zwei Kulturen aufeinander,<br />

Ägypter und Israeli kommen sich näher<br />

und stellen fest, dass sie so unterschiedlich gar nicht<br />

sind.<br />

Deutschlands bester Film dieses Jahr – in Cannes<br />

ausgezeichnet – war «Auf der andern Seite». Er porträtiert<br />

sechs Menschen, die sich in einem schicksalhaften<br />

Netz verstricken und zwischen der Türkei<br />

und Deutschland pendeln. Fast ebenso gut «Vier<br />

Minuten»: Eine 80-jährige Pianistin erteilt einer Mörderin<br />

im Gefängnis Klavierunterricht und versucht,<br />

die Hochbegabte mit einem Talentwettbewerb aus<br />

ihrer Selbstzerstörung zu lösen.<br />

Holland schickte mit «Black Book» ein radikales, kompromissloses<br />

Werk über den Überlebenskampf einer<br />

jüdischen Sängerin im Zweiten Weltkrieg. Dänemark<br />

glänzte mit dem «Oscar»-nominierten «After<br />

the Wedding», einem ergreifenden Melodrama: Ein<br />

Däne, der während zwei Jahrzehnten seinem Leben<br />

davongerannt ist, wird mit seiner Vergangenheit<br />

konfrontiert. Aus Kanada erreichte uns «Away from<br />

Her», wo Julie Christie «Oscar»-würdig eine an<br />

Alzheimer erkrankte Frau spielt, die nach 44 Ehejahren<br />

ihren Ehemann verlassen muss. «Zurück nach<br />

Dalarna!», ein mehrfach ausgezeichneter schwedischer<br />

Film, zeigt ein familiäres Wiedersehen, das<br />

in Konflikten, Missgunst, Neid und Ignoranz endet.<br />

Aus Mexiko kam «Pan’s Labyrinth», welcher nach<br />

Ende des Spanischen Bürgerkrieges spielt und ein<br />

kleines Mädchen aus dem blutigen Alltag in eine<br />

wundersame Fantasiewelt fliehen lässt, die von<br />

Fabeltieren bevölkert ist.<br />

Interessant natürlich auch immer die Filme über<br />

Natur und Umwelt. «Earth» ist eine visuelle Entdeckungsreise<br />

rund um den Globus und zeigt<br />

faszinierende Landschaften, atemberaubende Tieraufnahmen<br />

und einmalige Kampfszenen in der<br />

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