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Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

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58<br />

Neubausiedlung Madretschried:<br />

Ab 2000<br />

erweiterte sich das Quartier<br />

innerhalb von sieben<br />

Jahren markant mit<br />

Einfamilienhäusern und<br />

Wohnblocks mit Eigentumswohnungen<br />

in postmodernen<br />

Baustilen.<br />

sehr lieb geworden. Das hat mit bestimmten Leuten zu<br />

tun, mit Beziehungen hier im Quartier. Die ganze Freiheit<br />

habe ich jedoch mehr in der Altstadt als hier. Hier<br />

ist halt der Moralfinger überall spürbar, den ich von der<br />

Kindheit her sehr gut kenne. Wenn ich an bestimmte<br />

Figuren denke, die uns wahnsinnig geprägt haben: Was<br />

man macht und was nicht. Das Konsumfröilein Schmid<br />

zum Beispiel und ihr Bruder: Die sagten dir dann schon,<br />

was gilt und was nicht, was du darfst und was nicht. Da<br />

komme ich mir zwischendurch immer wieder so vor, bei<br />

diesen Leuten, die einem sagen, was teuer ist und was<br />

erlaubt und was nicht geht. Aber ich nehme es inzwischen<br />

nicht mehr so ernst. In der Spannung zwischen Freiheit<br />

und dem moralischen Mahnfinger siedle ich vermutlich<br />

meine ganze künstlerische Arbeit an.»<br />

NEUBAU-GEBIET<br />

Die bauliche Weiterentwicklung des Quartiers ging<br />

Anfang der 80er­Jahre weiter, zunächst auf der Parzelle<br />

via­à­vis der Klinik Linde, am neu erbauten<br />

Ligusterweg. Die gestalterischen Vorgaben waren<br />

vom Stadtrat mit dem Überbauungsplan 1977 festgelegt<br />

worden. Dabei wurde unter der Leitung von<br />

Baudirektor Otto Arnold ein Hang zwischen dem<br />

bisherigen und dem neuen Quartierteil als Grün­<br />

fläche ausgezont – der Schlittelhang. Als quartiergestalterische<br />

Massnahme wurde ausserdem entschieden,<br />

«die Pestalozzi-Allee weiterzuführen und sie<br />

sowohl in einen baumbestandenen Platz als auch in eine<br />

Querallee münden zu lassen.» (Stadtratsvorlage 1985)<br />

Die Höhe der zukünftigen Häuser wurde auf «maximal<br />

dreigeschossige Bauten» (ebd.) festgelegt.<br />

Im oberen Teil des Perimeters wurden ab Mitte der<br />

80er­Jahre am Ligusterweg mehrere Einfamilienhäuser<br />

gebaut.<br />

Eine erste Siedlung im Neubaugebiet realisierte in<br />

den Jahren 1991–1993 die an der Entwicklung des<br />

Quartiers stark beteiligte ABW, ihre «Colonie 13».<br />

Auf dem gleichen Perimeter wurden 1994 zwei<br />

Wohnblöcke mit Eigentumswohnungen gebaut.<br />

ZERFALLENDES BAUERNHAUS<br />

Einen langjährigen Konflikt gab es um das alte<br />

Bauernhaus im Madretschried, das Kellersriedgut.<br />

Heimatschutz und Quartierverein setzten sich<br />

dafür ein, dass das herrschaftliche Dreisässenhaus<br />

der Madretschburger­Familie Keller aus dem Jahr<br />

1818 renoviert und ins Neubauquartier integriert<br />

würde. Der Grundeigentümer war dagegen. Die<br />

städtische Baudirektion wollte in erster Linie das

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