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Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

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Ingrid Ehrensperger hat sich auch intensiv den<br />

bildenden Künsten zugewandt – nicht nur mit<br />

Ausstellungen. Sie war Mitglied im Aktionskomitee<br />

für den Erhalt des Ateliers Léo-Paul Robert<br />

im Ried und anschliessend Stiftungsratsmitglied.<br />

Bei der Renovation des schützenswerten Hauses<br />

waren ihre denkmalpflegerischen Ratschläge sehr<br />

gefragt.<br />

Seither beschäftigte sich Ingrid Ehrensperger immer<br />

wieder und unter verschiedenen Aspekten mit der<br />

Malerei, dem Gedankengut und der Geschichte der<br />

Malerfamilie Robert. Dazu veröffentlichte sie mehrere<br />

Schriften, auch solche im Auftrag der Stiftung<br />

Sammlung Robert. 2006 erschien der viel beachtete<br />

Band «Die Welt der Vögel», Werke von Léo-Paul<br />

und Paul-André Robert, bei dem sie als Ko-Autorin<br />

mitwirkte. Oder auch «Ein Raum für Kunst und<br />

Glauben, Léo-Paul Roberts Atelier im Ried bei Biel»;<br />

GSK Kunst + Architektur, 2002.<br />

Es ist auffallend, wie sich Ingrid Ehrensperger<br />

immer wieder neuen Themen zuwandte und diese<br />

auch publizistisch verwertete. Zum Beispiel aus<br />

dem Gebiet der Haushaltökonomie. Sie wurde zur<br />

Expertin in Sachen Heizung, Kochmethoden oder<br />

Licht: «Keine Flamme ohne Rauch. Kein Licht ohne<br />

Schatten», über Beleuchtungskörper im Historischen<br />

Museum Aargau.<br />

Frauen und ihre Schicksale waren ebenfalls ein grosses<br />

Anliegen von Ingrid Ehrensperger. Die Ausstellung<br />

«30 Jahre <strong>Bieler</strong> Frauengeschichte», 1998, oder<br />

auch das vielen bekannte Buch «Die Magd und ihr<br />

Fräulein. Lina Beck – Dora Neuhaus. Die Geschichte<br />

einer Annäherung» zeugen davon. Für die Schweizerische<br />

Gesellschaft Bildender Künstlerinnen<br />

SGBK hat sie zudem gegen 2000 Künstlerinnen seit<br />

dem Jahr 1902 erfasst und davon mehrere biografisch<br />

aufgearbeitet. Eine enorme Arbeit, die auch<br />

an der Gedenkfeier sehr gewürdigt wurde. 2005<br />

schrieb Ingrid Ehrensperger «Die Frauen im Leben<br />

der Maler Robert», in «Die Welt der Vögel», und<br />

im selben Jahr hielt sie einen Vortrag über Berthe<br />

Robert-de Rutté im Museum Neuhaus.<br />

Wichtig war auch ihr mehrjähriges Wirken als<br />

Vorstandsmitglied im Kunstverein Biel. In mehreren<br />

städtischen Kommissionen konnte sie zudem<br />

ihr Wissen und ihre Erfahrungen einbringen. 2003<br />

übernahm sie ad interim das verwaiste Präsidentenamt<br />

des <strong>Bieler</strong> Museums- und Geschichtsvereins,<br />

zu dessen Gründern sie gehörte. Es gelang ihr, die<br />

Mitglieder mit interessanten Ausflügen und Vorträgen<br />

bei der Stange zu halten. Im folgenden Jahr<br />

erschien eine Broschüre zum 25-jährigen Bestehen<br />

des Vereins. Immer wieder hielt Ingrid Ehrensperger<br />

Volkshochschule-Kurse, als «parfaite bilingue»<br />

natürlich in beiden Sprachen.<br />

Von 1973 an verfasste sie zahlreiche Beiträge für<br />

das «<strong>Bieler</strong> <strong>Jahrbuch</strong>», von 2000 bis 2002 auch die<br />

Jahreschronik. 1973 bis 2003 war sie Mitglied des<br />

Arbeitsausschusses «<strong>Bieler</strong> <strong>Jahrbuch</strong>»,1992 bis 2004<br />

Mitglied der «Stiftung auf dem Lande», 1979 bis<br />

1991 und ab 2003 wieder Stiftungsratsmitglied der<br />

Stiftung Sammlung Robert.<br />

1998 war das Jahr ihrer Pensionierung. Noch voller<br />

Ideen für neue Projekte, fiel es Ingrid Ehrensperger<br />

schwer, die Türe zum Musée Neuhaus hinter sich<br />

zu schliessen. 1999 veränderte sich ihr Umfeld nochmals.<br />

Sie trennte sich von ihrem Mann. Nach einer<br />

Erholungsphase fand sie zu ihrer Schaffenskraft<br />

zurück.<br />

Im ersten Pensions-Jahr bearbeitete Ingrid Ehrensperger<br />

die deutschsprachige Fassung des Indienne-<br />

Films «Bunte Träume von bedruckten Baumwollstoffen».<br />

Fast gleichzeitig erforschte sie die Geschichte<br />

von François Verdan und der Indienne-Manufakturen<br />

von Greng und Biel im 18. und 19. Jahrhundert,<br />

was sich in einer Publikation in den «Freiburger<br />

Geschichtsblätten» 2001 niederschlug.<br />

Ingrid Ehrensperger war auch Mitarbeiterin und<br />

Verfasserin von Artikeln und Beiträgen für den<br />

«Seebutz», für diverse Broschüren, für «Kunst +<br />

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