17.01.2013 Aufrufe

Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

52<br />

ABW­Siedlung Möösli 9<br />

(Baujahr 1949).<br />

li – nochmals Reiheneinfamilienhäuser mit Wohnhöfen<br />

und Gärten. Seine Überbauungen prägen das<br />

Gesicht des Quartiers.<br />

MEHRFAMILIENHÄUSER<br />

Gleichzeitig baute die ABW, welche anfänglich mit<br />

Lanz zusammengearbeitet hatte, 1944 mit einem<br />

anderen Architekten vier Mehrfamilienhäuser mit<br />

insgesamt 24 Wohnungen am Brüggmattenweg<br />

und an der Bermenstrasse. Ein Jahr später wurden,<br />

ebenfalls von der ABW, zwei weitere Mehrfamilienhäuser<br />

mit insgesamt 16 Wohnungen am Brüggmattenweg<br />

und an der Pestalozziallee gebaut. Und<br />

gleich anschliessend, 1946, zwei weitere Mehrfamilienhäuser<br />

mit insgesamt 12 Wohnungen am Brüggmattenweg<br />

und an der Pestalozzialle sowie zwei<br />

weitere Häuser am Brüggmattenweg mit insgesamt<br />

12 Wohnungen. Bau für Bau ging es rasant weiter:<br />

1947 die beiden Mehrfamilienhäuser am Brüggmattenweg<br />

mit 8 Wohnungen, 1948 die vier Häuser mit<br />

insgesamt 32 Wohnungen und 16 Mansarden am<br />

Beundenweg, 1949 drei weitere Häuser am Beundenweg<br />

mit 24 Wohnungen.<br />

Erste Genossenschaftsfeste wurden gefeiert, und<br />

zwischen den Wohnblöcken wurde eine grosse<br />

Pétanque­Anlage gebaut. Die kleinen Wohnungen<br />

brachten es mit sich, dass die Familien – vor allem<br />

die Jugendlichen – einen grossen Teil ihrer Freizeit<br />

im Freien verbrachten, auf der «Schuttimatte», im<br />

Wald, auf den Spielplätzen zwischen den Wohnhäusern.<br />

Toni Hofer erinnert sich: «Am 1. August wurde in der<br />

Mitte der ‹Schutti matte› immer ein grosses Feuer entfacht.<br />

Das ganze Möösli strömte herbei, um diesem Spektakel<br />

beizuwohnen».<br />

Auf der anderen Seite des Beundenwegs, am ehemaligen<br />

Rebhügel, baute zur gleichen Zeit, 1948/49, die<br />

Baugenossenschaft Fröhlisberg neun Mehrfamilienhäuser<br />

mit insgesamt 104 Wohnungen. Hier wohnt<br />

seit 60 Jahren Lotti Sutter. Sie erinnert sich:<br />

«Im Oktober 1948 zogen wir mit Pferd und Wagen in die<br />

Genossenschaft Fröhlisberg, wo wir zum ersten Mal ein<br />

Badezimmer hatten – ein Luxus in der damaligen Zeit.<br />

Mein Vater, der im Friedhof arbeitete und in seinem Leben<br />

über 2000 Gräber von Hand ausgehoben hat, mähte jahrelang<br />

den Rasen der Siedlung Rebhügel für zwei Franken<br />

Stundenlohn, um seinen kleinen Lohn als Friedhofgärtner<br />

etwas aufzubessern.<br />

Kein einziges Auto war<br />

im Möösli, viel Platz zum<br />

Spielen: Stelzen laufen;<br />

das Marmelispiel war<br />

beliebt, da die Wege noch<br />

nicht asphaltiert waren.<br />

Im Winter konnte man am<br />

Rebhügel schlitteln und<br />

Ski fahren, gab es doch<br />

damals viel Schnee».<br />

Wenig später tauchten<br />

dann die ersten Autos<br />

im Quartier auf.<br />

Innerhalb von nur sie­<br />

ben Jahren also, von

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!