Bieler Jahrbuch 2007 - mémreg - regionales Gedächtnis
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Herz erweicht. Der perfekte Weihnachtsfilm also –<br />
weshalb er ums Jahresende auch immer auf allen<br />
TV-Kanälen zu sehen ist. Ausgerechnet so ein Streifen<br />
im Filmpodium? Aber sicher! Das Publikum –<br />
klein und gross – schwelgte, fieberte mit, wischte<br />
sich die Tränen ab und war sich beim Hinausgehen<br />
sicher: Das TV-Aschenbrödel war noch nie so schön<br />
wie hier auf der Leinwand.<br />
FILMGILDE BIEL<br />
SAISON 2006/<strong>2007</strong><br />
Dominic Schmid<br />
Die Filmgilde setzt ihren gewohnten und erfolgreichen<br />
Weg fort. Trotz erheblichen personellen<br />
Änderungen seit der letzten Saison sind für das<br />
Publikum keine grossen Änderungen im gewohnten<br />
Ablauf oder in der Qualität sichtbar. Die Anzahl der<br />
Mitglieder ist seit mehreren Jahren konstant und hält<br />
sich ungefähr auf dem Maximum der verfügbaren<br />
Plätze. Es mussten zwar auch in diesem Jahr wieder<br />
mehrere zu spät gekommene Personen aufgrund<br />
der beschränkten Kinosaalkapazität abgewiesen<br />
werden – ein Problem das aber durch die vor zwei<br />
Jahren eingeführte, relativ erfolgreiche «Sonntagskarte»,<br />
ein bisschen eingedämmt werden konnte.<br />
Dass die Mitgliederzahl, das heisst die Anzahl der<br />
verkauften Karten, nicht weiter erhöht werden<br />
sollte, zeigte sich bei mehreren fast voll besetzten<br />
Vorstellungen mit den gelegentlichen Rangeleien<br />
um Sitzplätze. Wer freitags erst wenige Minuten<br />
vor Vorstellungsbeginn eintrifft, hat normalerweise<br />
Mühe einen Sitzplatz zu finden, der sich nicht in den<br />
vordersten Reihen befindet.<br />
Bei der Selektion der Filme hält das Auswahlkomitee<br />
seit Jahren an seiner Linie fest. Die Gilde will Filme<br />
im Kino zeigen, die in einer kleineren Stadt wie Biel<br />
den Weg auf die Kinoleinwand nicht finden, oder<br />
aufgrund des beschränkten Platzes in den Kinosälen<br />
und auch in den <strong>Bieler</strong> Medien, ein wenig «untergehen».<br />
Filme aber, von denen jeweils mehrere<br />
Mitglieder des Vorstands überzeugt sind, dass sie<br />
ein grösseres Publikum verdient haben. Als dritte<br />
«Gattung» werden dann noch jeweils zwei bis drei<br />
bekannte oder auch weniger bekannte Klassiker der<br />
Filmgeschichte in das Programm aufgenommen.<br />
Es gibt selbstverständlich immer Stimmen die finden,<br />
diese oder jene Art von Filmen komme entweder zu<br />
kurz oder sei im Gegenteil zu dominant. Zum Beispiel<br />
die Anzahl der gezeigten Klassiker oder auch<br />
das Verhältnis zwischen «leichteren», humorvollen<br />
Filmen und ernsthafteren, zum Teil vielleicht sogar<br />
deprimierenden Filmen. Natürlich ist es unmöglich,<br />
für jedes einzelne Mitglied eine ausgewogene<br />
Mischung zu erstellen – eine Tatsache auch in der<br />
Umfrage zur eventuellen Verlängerung der Saison,<br />
die Anfang dieses Jahres durchgeführt wurde. Im<br />
Feld «Bemerkungen» gaben viele Mitglieder ihre<br />
Meinung zum Programm der Gilde kund: Es gab<br />
viel Lob, aber auch Kritik, die vor allem auf die<br />
oben genannten Schwierigkeiten der Balance zielte.<br />
Der Vorstand nimmt diese Kritik ernst, wird aber<br />
bei der Programmierung an dem gewohnten Vorgehen<br />
festhalten, mit besonderem Augenmerk auf<br />
diese Schwierigkeiten, und weiterhin versuchen<br />
eine Balance zu finden, die hoffentlich von einer<br />
Mehrheit der Mitglieder als ausgewogen empfunden<br />
wird.<br />
Um eine grosse Auswahl an programmierbaren<br />
Filmen zu haben, schaut sich jedes Vorstandsmitglied<br />
unzählige Filme an, im Kino – in anderen Städten,<br />
an Pressevorführungen und an internationalen<br />
Filmfestivals, wie Locarno, Fribourg, Nyon, Berlin,<br />
Venedig und Tromsø – sowie auf DVD-Neuerscheinungen,<br />
aber teilweise auch auf uns von den Filmemachern<br />
selbst zugeschickten Promotions-DVDs.<br />
Weiterhin wird die Gilde an den schon fast zur Tradition<br />
gewordenen Kurzfilmen festhalten, die unge-