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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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Seite 88<br />

GESCHICHTE, SPRACHE UND KULTUR<br />

Ein um die Grabdenkmäler in Analogie zu anderen Fundstellen vermutetes<br />

Gräberfeld konnte trotz großflächiger Sondagen in östliche<br />

und westliche Richtung nicht nachgewiesen werden. Dies ist ein<br />

Indiz dafür, dass bei den Grabdenkmälern nicht alle Bewohner der<br />

Villa, sondern lediglich die Besitzerfamilie bestattet wurde. Parallel zu<br />

den Grabdenkmälern wurde eine 6 m breite römische Privatstraße dokumentiert,<br />

die bereits in den geomagnetischen Voruntersuchungen<br />

in ca. 150 m Entfernung festgestellt worden war, und deren Verlauf<br />

nun wichtige Hinweise auf die Gesamtkonzeption der Anlage liefert.<br />

Die Kombination der Straße mit den linear angeordneten Grabdenkmälern<br />

ist als Gräberstraße zu interpretieren. Für einen solchen Befund<br />

im ländlichen Bereich existieren bislang nur wenige Parallelen.<br />

Des Weiteren wurde ein in den geomagnetischen Untersuchungen festgestellter<br />

Baubefund in unmittelbarer Nähe der Grabdenkmäler archäologisch<br />

untersucht. Hierbei handelt es sich nach einer Auswertung<br />

der Funde und Befunde um ein römisches Wohn- und Wirtschaftsgebäude,<br />

das nach seinem Bau im zweiten Jahrhundert n. Chr. bis zum<br />

Verlassen Ende des vierten Jahrhunderts mehrere Bauphasen und Nutzungsänderungen<br />

erfuhr. In Bezug auf die Grabdenkmäler ist dieses<br />

Gebäude von größter Wichtigkeit, da hier abgeschlagene Skulpturenblöcke<br />

von einem der Grabdenkmäler sekundär verbaut wurden. Der<br />

Einbau der Blöcke ist anhand der Kleinfunde in die zweite Hälfte des<br />

vierten Jahrhunderts zu datieren. Dass die Grabdenkmäler im vierten<br />

Jahrhundert nicht peu à peu abgebaut wurden, zeigt neben diesem Befund<br />

auch ein bereits 2002 entdeckter und 2003 abschließend dokumentierter<br />

Unterstand direkt bei Grabmal B. Er wurde errichtet, um die<br />

Grabdenkmäler vor Witterungseinflüssen geschützt abbauen zu können.<br />

Aufgrund der Grabungskampagnen von 2002 und 2003 kann nicht<br />

nur das Aussehen der Grabdenkmäler rekonstruiert werden, auch ihr<br />

Abbau in der Spätantike lässt sich nun genauer verfolgen.<br />

Im Berichtszeitraum erschienen bereits folgende Vorberichte zum<br />

Projekt:<br />

Vorbericht im Internet: http://www.grabdenkmaeler-duppach.<br />

praeges.de/<br />

Henrich, Peter; Marianne Tabaczek: Greifen als Grabwächter.<br />

Zwei neue monumentale römische Grabdenkmäler bei Duppach-<br />

Weiermühle in der Westlichen Vulkaneifel (Kreis Daun, Rheinland<br />

Pfalz). – In: Antike Welt. 34. 2003. S. 15-21.<br />

Henrich, Peter; Marianne Tabaczek: Die römischen Grabdenkmäler<br />

von Duppach-Weiermühle, Kreis Daun. – In: Archäologie in<br />

Rheinland-Pfalz 2002. Mainz 2003. S. 85-89.<br />

Henrich, Peter; Marianne Tabaczek: Die römischen Grabdenkmäler<br />

von Duppach-Weiermühle, Kreis Daun. – In: Funde und Ausgrabungen<br />

im Bezirk Trier. 34. 2002. S. 64-72.

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