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Vorwort - Fritz Thyssen Stiftung

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„MOLEKULARE PATHOGENESE UND MODELLE DER KRANKHEITSENTSTEHUNG“<br />

Kock, Norman, et al.: Clinical and genetic features of myoclonusdystonia<br />

in 3 cases. A video presentation. – In: Mov Disord. 19.<br />

2004. S. 231-234.<br />

Schüle, B., et al.: Genetic heterogeneity in ten families with myoclonus-dystonia.<br />

– In: J Neurol Neurosurg Psychiatry. [Im Druck]<br />

„Interaktion von SMN mit FGF-2“ ist das Thema eines durch die <strong>Stiftung</strong><br />

geförderten Forschungsvorhabens von Dr. P. Claus und Prof.<br />

C. Grothe, Zentrum Anatomie, Abteilung Neuroanatomie, Medizinische<br />

Hochschule Hannover.<br />

Die Spinale Muskelatrophie SMA ist eine schwere Krankheit des<br />

Nervensystems; ihre unmittelbare Ursache ist das Absterben von<br />

Motoneuronen (Nervenzellen, die der Bewegungssteuerung dienen)<br />

im Rückenmark. Diese Zellen besitzen sehr lange Fortsätze mit denen<br />

sie Muskeln innervieren. Es gibt mehrere Formen der SMA; die<br />

schwerste endet in den beiden ersten Lebensjahren tödlich, leichtere<br />

Formen führen erst später zum Tode. Ursache sind Mutationen in<br />

einem Gen namens SMN. Über die physiologischen Funktionen des<br />

Proteins, das anhand dieses Gens produziert wird, ist noch wenig bekannt;<br />

es ist u.a. im Cytoplasma und im Zellkern an der Zusammenstellung<br />

von Proteinkomplexen beteiligt, die für den Mechanismus<br />

der Genausprägung unentbehrlich sind. Dr. Claus und Prof. Grothe<br />

konnten nachweisen, dass es spezifisch in Wechselwirkung mit einem<br />

Wachstumsfaktor namens FGF-2 tritt. Der Zusammenhang zwischen<br />

dem Defekt von SMN und der Krankheitsentstehung ist jedoch rätselhaft,<br />

insbesondere da das Protein in vielen Zelltypen produziert<br />

wird, und ausschließlich die Motoneuronen durch den Proteindefekt<br />

zu Grunde gehen.<br />

Projektziel ist die Analyse der Wechselwirkungen zwischen SMN<br />

und FGF-2. FGF-2 bindet dabei direkt an SMN. Diese Wechselwirkung<br />

beeinflusst das Wachstum von Nervenzell-Fortsätzen. In diesen<br />

Strukturen scheint sich SMN an der Bildung und dem Transport verschiedener<br />

RNA-Protein Komplexe zu beteiligen. Zu diesem Zweck<br />

stehen gentechnisch veränderte Mausstämme zur Verfügung, die<br />

das Gen für FGF-2 entweder überhaupt nicht oder übermäßig stark<br />

ausprägen. An Kulturen von Zellen dieser Mäuse sowie an Patientenzellen<br />

sollen mit molekularbiologischen, gentechnischen, immunologischen<br />

und biochemischen Methoden folgende Fragen beantwortet<br />

werden:<br />

– Wie wirkt sich die fehlende bzw. übermäßig starke Produktion von<br />

FGF-2 auf die Verbindung zwischen diesem Protein und SMN<br />

aus? Lassen sich mit immunologischen Verfahren Unterschiede zu<br />

normalen Zellen nachweisen?<br />

– Ist die Interaktion zwischen den beiden Proteinen in den Zellen<br />

von SMA-Patienten verändert, deren SMN-Protein ja in seiner<br />

Struktur von dem normalen Protein abweicht?<br />

Spinale<br />

Muskelatrophie<br />

Seite 261

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